Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Schönermark, Gustav [Hrsg.]
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen (Band 16): Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Delitzsch — Halle a. d. S., 1892

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.25510#0178
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
172

Kreis Delitzsch.

putzt, sodass seine Entstehungszeit nicht zu bestimmen ist. In der Kirche befinden
sich die einzelnen Figuren eines Schnitzaltares, und zwar sied es: ein Orucifixus!
dem ein Arm fehlt, zehn Apostel, Moritz, ein Bischof, eine Heilige in
Nonnentracht, eine gekrönte Heilige und Margaretha auf einem
Drachen. Diese Holzsculpturen sind einfach, jedoch nicht übel gearbeitet, die
Köpfe sind meist gut, der Faltenwurf in grossen Falten ist klar. Ein messingenes
Taufbecken zeigt in der Milte seines Bodens Adam und Eva am verbotenen Baume
mit der Schlange. Die Zeichnung der Figuren, die gut ist, weist auf den Anfang
des 16. Jahrhunderts hin als die Anfertigungszeit des Stempels, mit dem das Becken
jedoch später hergestellt sein kann. Eine unleserliche Minuskelschrift umzieht
dieses Bild und dann ein spätgothischer Blätterkranz. Alle Zierrathe sind von
guter, klarer Zeielmung und noch wenig abgescheuert. Der aus zwei Theilen be-
stehende steinerne Untersatz hat einen Fuss aus spätgothischer Zeit.
Die Glocke von 0,90 m Durchmesser hat die Aufschrift:
EHRE SEI GOTT IN DER IJOEHE
GVSS VON C- F- ULRICH IN APOLDA 188o-

Die von 0,73 m Durchmesser diese:
FRIEDE SEI IHR ERST GELAEVTE 1880.

Die von 0,60 m Durchmesser einerseits:

andererseits:

GOTT SEGNE VND ERHALTE
GVSS VON F- VLRICH IN APOLDA.

Rödgen bei Eilenburg.
Kirchdorf, Filial von Zschepplin, 4,5 km nördlich von Eilenburg gelegen, hat
eine wendische Anlage der Höfe. Die Kirche liegt östlich im Dorfe, schliesst ös;.
lieh gerade und hat westlich einen im Grundrisse quadratischen Thurm, der eine
Haube mit Laterne trägt. Eingänge liegen im Osten und Westen.
Die Glocke von 0,90 m Durchmesser hat oben unter Schmuckwerk diese
Schrift:
AVS DEM FEVER BIN ICH ENTSPROSSEN CHRISTIAN SIEBER HAT
MICH GEGOSSEN IN LEIPZIG
An ihr ist einerseits ein Wappen angebracht, andererseits steht:
DEN 13. AVG. 1782 IST DIE KIRCHE ZV ROEDCHEN MIT THVRM
GLOCKEN VND ALLEN ZVBELIOER DVRCH EINE FEVERSBRVNST
IN DIE ASCI-IE GELEGET VND ANNO 1784 DIESE GLOCKE
WIEDER GEGOSSEN WORDEN ZV WELCHER ZEIT die und die
(Namen) das und das (Titel) waren.
Die Glocke von 0,74 m Durchmesser hat oben diese Aufschsrift:
GLORIA IN EXCELSIS DEO
einerseits findet sich wieder ein Wappen, andererseits eine Inschrift, die mit
anderen Worten genau dasselbe besagt, wie m der Inschrift der vorigen Glocke
steht. Am Schlagringe steht:
 
Annotationen