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Kreis Delitzsch.
noch ein zwei Joch langer, dreiseitig mit Strebepfeilern schliessender Chor angebaut
worden ist. itn Inneren des Chores bemerkt man zwar die Ansätze zu einem
Netzgewölbe, doch fragt es sich, ob solches jemals ausgeführt. gewesen ist. Nörd-
lich am Chor baut sich die Sacristei heraus. Sie ist mit einem Kreuzgewölbe
überdeckt und hat oben eine Kirchstube, ln Nr. 123 geben wir ein Stück der
Architektur der Emporen, die, wie man sieht, vom Jahre 1570 sind. Für den biedern
Meister vom Dorfe sind die Formen der Zahlzeichen, sowie die geschnitzten Wappen
eine immerhin anerkennenswerthe Leistung. Erwähnen wollen wir auch, dass der
Flügel der jetzt im Westen liegenden Hauplthür reich mit spätgothischen Be-
schlägen verziert ist. Die Altarmensa hat ein leeres Sepulcrum. Den spätgothischen
Taufstein stellt unsere Zeichnung Nr. 124 dar. Auf die Schräge einer quadrati-
schen Fussplatte setzt sich ein sechsseitiger Schaft, über dem drei Hohlkehlen
aufsteigen, bis zu dem sechsseitigen Gelasse. Maasswerk umzieht dessen Seiten
und oben schliesst ein runder Rand das Ganze ab.
Die drei Glocken von 0,93 m, 0,75 m und 0,65 m Durchmesser haben die
Inschrift: die erste GLAUBE, die andere LIEBE, die letzte HOFFNUNG und jede
hat die Jahreszahl 1868. Sie bestehen alle aus Gussstahl der Bochumer Fabrik
und hängen auf einem 1610 gemachten Glockenstuhle.
Zaasch.
ITarrkirchdorf, 5 km nordwestlich von Delitzsch gelegen, lässt wendische
Anlage des Dorfes nicht erkennen. Die Kirche liegt südlich im Dorfe. Sie ist
eine spätromanische Anlage, deren Thurm über dem Sanctuarium aufgebaut
Kreis Delitzsch.
noch ein zwei Joch langer, dreiseitig mit Strebepfeilern schliessender Chor angebaut
worden ist. itn Inneren des Chores bemerkt man zwar die Ansätze zu einem
Netzgewölbe, doch fragt es sich, ob solches jemals ausgeführt. gewesen ist. Nörd-
lich am Chor baut sich die Sacristei heraus. Sie ist mit einem Kreuzgewölbe
überdeckt und hat oben eine Kirchstube, ln Nr. 123 geben wir ein Stück der
Architektur der Emporen, die, wie man sieht, vom Jahre 1570 sind. Für den biedern
Meister vom Dorfe sind die Formen der Zahlzeichen, sowie die geschnitzten Wappen
eine immerhin anerkennenswerthe Leistung. Erwähnen wollen wir auch, dass der
Flügel der jetzt im Westen liegenden Hauplthür reich mit spätgothischen Be-
schlägen verziert ist. Die Altarmensa hat ein leeres Sepulcrum. Den spätgothischen
Taufstein stellt unsere Zeichnung Nr. 124 dar. Auf die Schräge einer quadrati-
schen Fussplatte setzt sich ein sechsseitiger Schaft, über dem drei Hohlkehlen
aufsteigen, bis zu dem sechsseitigen Gelasse. Maasswerk umzieht dessen Seiten
und oben schliesst ein runder Rand das Ganze ab.
Die drei Glocken von 0,93 m, 0,75 m und 0,65 m Durchmesser haben die
Inschrift: die erste GLAUBE, die andere LIEBE, die letzte HOFFNUNG und jede
hat die Jahreszahl 1868. Sie bestehen alle aus Gussstahl der Bochumer Fabrik
und hängen auf einem 1610 gemachten Glockenstuhle.
Zaasch.
ITarrkirchdorf, 5 km nordwestlich von Delitzsch gelegen, lässt wendische
Anlage des Dorfes nicht erkennen. Die Kirche liegt südlich im Dorfe. Sie ist
eine spätromanische Anlage, deren Thurm über dem Sanctuarium aufgebaut