Filenburg'.
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manier überzogen. Nach einer Bemerkung in den Kirchenrechnungen ist das
Entstehungsjahr 1947.
Die älteste Glocke scheint die von 1,08 m im Durchmesserzusein. Zwischen
vier um den Hals laufenden Riemen findet sich eine Anzahl Medaillons, unter
denen man die Symbole der Evangelisten sieht. Als Schmuck ist an der Glocke
die Madonna mit dem Kinde angebracht. Vermuthlich gehört die Glocke dem
Ende des 14. oder dem Anfänge des 15. Jahrhunderts an.
Die Glocke von 1,07 m Durchmesser hat oben vier Schnüre mit herab-
hängenden spätgothischen Blättern unter dem von diesen Schnüren gebildeten
Halsbande, in welchem man diese Minnskelsehrift liest:
Cfon$uior ^ (Crucifixus) uiun e (Relief) Hft) (Blume) tütüHm O (Relief)
fügt! @ (Relief) ütüiutl (Figur).
An der Glocke sfeht: lNilll.
Eine drifte Glocke misst 0,42 m im Durchmesser. Zwischen zwei Schnüren
welche ein Halsband bilden, steht in Minuskeln :
(Altarschrein) tl)f$H5 * (Blatt) murin !HH9.
Die letzte Glocke hat 0,7 t m im Durchmesser und ein von fünf Riemen ge-
bildetes zweistreifiges Halsband.
ln dem oberen Streifen liest man :
ANNO 1V1 - D - XCX GOS MICH MELCHIOR MOER1NCK ZV ERFFVRDT
- HV1 NAMEN Gfottes zu ergänzen).
Die zweite Reihe enthält Namen, die hier unwesentlich sind.
Gerbisdorf.
Kirchdorf, Filial von Zwochau, liegt 9,5 km südwestlich von Delitzsch. Es
ist eine wendische Anlage der Gehöfte ehemals vorhanden gewesen, jetzt aber
sieht man nur eine lange Strasse, an deren Westende die Kirche liegt. Das älteste
Stück derselben wird der zwei Joch lange, dreiseitig schliessende Chor mit ein-
hüftigen Strebepfeilern sein, welcher in Backsteinen mit Bruchsteinen ausgeführt
ist. Die Fenster sind spitzbogig, das Hauptgesims hat ein Simenprofil. Die
Wand ist mit Putz überzogen in der Weise, wie man es an den Kirchen dieser
Gegend aus dem 15. und 16. Jahrhundert fast immer bemerkt, d.h. glatter, rotlier,
Quader nachahmender Putz an den Ecken der Pfeiler, Fenster u. s. w. und rauher,
anfänglich wahrscheinlich weiss getünchter Putz an den Wandflächen. An der
Ostwand des Chores befindet sich, wie es ebenfalls an diesen Kirchen gewöhnlich
ist, eine jetzt leere Nische, unter welcher der in Nr. 60 gezeichnete Inschriftsstein
eingelassen ist. Wie es scheint, soll die Zahl 1566 oder 1564 heissen, die in einer
allerdings auffälligen, doch dieser Zeit angemessenen Weise ausgedrückt ist und
nichts anderes als die Entstehungszeit bedeuten kann. Nördlich ist dem Chore
die Sacristei angebaut; man sieht an der Kirchenwand die Ausgussspitze des
ihscinensteincs, welcher in der Ostwand der Sacristei liegt, hervortreten. Aussen
an der Südwand des östlichen Chorjoches ist ein roh gearbeitetes Relief angebracht.
Unter einem Klceblattbogen ist Christus mit einem runden Nimbus dargestelit.
Kr. Delitzsch. 7
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manier überzogen. Nach einer Bemerkung in den Kirchenrechnungen ist das
Entstehungsjahr 1947.
Die älteste Glocke scheint die von 1,08 m im Durchmesserzusein. Zwischen
vier um den Hals laufenden Riemen findet sich eine Anzahl Medaillons, unter
denen man die Symbole der Evangelisten sieht. Als Schmuck ist an der Glocke
die Madonna mit dem Kinde angebracht. Vermuthlich gehört die Glocke dem
Ende des 14. oder dem Anfänge des 15. Jahrhunderts an.
Die Glocke von 1,07 m Durchmesser hat oben vier Schnüre mit herab-
hängenden spätgothischen Blättern unter dem von diesen Schnüren gebildeten
Halsbande, in welchem man diese Minnskelsehrift liest:
Cfon$uior ^ (Crucifixus) uiun e (Relief) Hft) (Blume) tütüHm O (Relief)
fügt! @ (Relief) ütüiutl (Figur).
An der Glocke sfeht: lNilll.
Eine drifte Glocke misst 0,42 m im Durchmesser. Zwischen zwei Schnüren
welche ein Halsband bilden, steht in Minuskeln :
(Altarschrein) tl)f$H5 * (Blatt) murin !HH9.
Die letzte Glocke hat 0,7 t m im Durchmesser und ein von fünf Riemen ge-
bildetes zweistreifiges Halsband.
ln dem oberen Streifen liest man :
ANNO 1V1 - D - XCX GOS MICH MELCHIOR MOER1NCK ZV ERFFVRDT
- HV1 NAMEN Gfottes zu ergänzen).
Die zweite Reihe enthält Namen, die hier unwesentlich sind.
Gerbisdorf.
Kirchdorf, Filial von Zwochau, liegt 9,5 km südwestlich von Delitzsch. Es
ist eine wendische Anlage der Gehöfte ehemals vorhanden gewesen, jetzt aber
sieht man nur eine lange Strasse, an deren Westende die Kirche liegt. Das älteste
Stück derselben wird der zwei Joch lange, dreiseitig schliessende Chor mit ein-
hüftigen Strebepfeilern sein, welcher in Backsteinen mit Bruchsteinen ausgeführt
ist. Die Fenster sind spitzbogig, das Hauptgesims hat ein Simenprofil. Die
Wand ist mit Putz überzogen in der Weise, wie man es an den Kirchen dieser
Gegend aus dem 15. und 16. Jahrhundert fast immer bemerkt, d.h. glatter, rotlier,
Quader nachahmender Putz an den Ecken der Pfeiler, Fenster u. s. w. und rauher,
anfänglich wahrscheinlich weiss getünchter Putz an den Wandflächen. An der
Ostwand des Chores befindet sich, wie es ebenfalls an diesen Kirchen gewöhnlich
ist, eine jetzt leere Nische, unter welcher der in Nr. 60 gezeichnete Inschriftsstein
eingelassen ist. Wie es scheint, soll die Zahl 1566 oder 1564 heissen, die in einer
allerdings auffälligen, doch dieser Zeit angemessenen Weise ausgedrückt ist und
nichts anderes als die Entstehungszeit bedeuten kann. Nördlich ist dem Chore
die Sacristei angebaut; man sieht an der Kirchenwand die Ausgussspitze des
ihscinensteincs, welcher in der Ostwand der Sacristei liegt, hervortreten. Aussen
an der Südwand des östlichen Chorjoches ist ein roh gearbeitetes Relief angebracht.
Unter einem Klceblattbogen ist Christus mit einem runden Nimbus dargestelit.
Kr. Delitzsch. 7