HohenpriessnitZ.
lil
denn ausser derselben Technik und einer ähnlichen Form hat sie auch oben
zwischen zwei ornamentirtcn Bändern diese Schrift:
SIT NOMEN DOMINI BFNEDICTVM EX HOC NVNC ET 1512.
Die letzte Glocke hat einen Durchmesser von 1,15 m und diese Umschrift
am Halse:
GEGOSSEN VON CHRISTIAN FRIEDRICH EDWARD KOBITZSCH
SU TORGAU 1852.
An der Glocke steht:
EHRE SEI GOTT IN DER HÖHE.
unter dem Reliefbrustbilde Christi; an der anderen Seite findet sich noch ein Engel
mit einer Vase auf einem Postamente stehend dargestellt.
Hohenpriessnitz.
Pfarrkirchdorf mit einem Rittergute des Grafen von Hohenthal 7.5 km nörd-
lich von Eilenburg am linken Muldenufer gelegen. Die Dorfanlage hat nichts
Wendisches. Die Kirche liegt im Osten des Dorfes hoch. Sie besteht aus einem
Schilfe und einem schmäleren Altarraume, über welchem der jetzige Thurm erst
1866, nachdem der vorige durch Blitzschlag gelitten hatte, in romanisirenden
Formen mit je einem risalitartigen Giebel auf den Langseiten des Daches gegen
Süden und Norden, sowie mit einer achtseitigen Laterne ausgeführt, ist. Nördlich
an dem Altarraume liegt die Sacristei mit einem Tonnengewölbe, südlich ein Kirch-
stubenanbau, östlich schliesst der Chor dreiseitig. Die Decke zeigt schwach profi-
lirte Balken mit schrägen, ebenfalls profihrten Füllbrettern. Der Kirchenbau dürfte
auch in Hinsicht auf sein Baumaterial, nämlich Backstein im Kreuzverbande, erst
nach der Mitte des 17. Jahrhunderts erbaut worden sein. An seiner Stelle muss sich
aber eine wenigstens vor die Reformation zurückgehende Kirche befunden haben,
weil sich vor der inder AVestwand liegenden Kirchenthür die Mensa mit Sepulcrum
des ehemaligen Altars verwendet findet.
In die Nordwand des Altarraumes ist im Dunem der Grabstein des 1587 ge-
storbenen PAVL .... (von Hohenthal (?) jetzt unleserlich) eingelassen. Der
Stein trägt das vorzügliche Relief eines Ritters in seiner Rüstung; die Stellung ist
die gewöhnliche, aber seltener findet sich ein solches Bild wie hier, durchaus ge-
gefärbt. Neben diesem Steine sieht man den Stein einer (wahrscheinlich seiner) Frau
die in der Vorderansicht reliehrt ist und betend ihre Hände zusammengelegt. Das
Gesicht ist. vorzüglich, der Mantel ist fast faltenlos. Ein letzter Stein befindet sich
im Chor an der Nordwand; er stellt ein ziemlich in der Vorderansicht stark relie-
firtes Kinderfigürchen dar und ist von 1559. Die Arbeit ist zwar gut., aber minder-
werthig als die ersteren beiden.
Die älteste Glocke wird die nicht recht erreichbare Scldaggloke in der Laterne
sein, welche bei dem Brande der Kirche übrig geblieben ist, während die anderen
umgegossen sind. Sie hat etwa 0,80 m im Durchmesser, wird oben von einem
Kleeblattfriese umzogen und gehört wohl dem 15. Jahrhundert, an. Von den
anderen Glocken misst die grösseste 1,05 m im Durchmesser; an ihr steht einerseits:
Glaube, andererseits:
zerstört: 8. Juli 1866, verneuert: 23. Juli 1867 von E F. Ulrich in Apolda.
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denn ausser derselben Technik und einer ähnlichen Form hat sie auch oben
zwischen zwei ornamentirtcn Bändern diese Schrift:
SIT NOMEN DOMINI BFNEDICTVM EX HOC NVNC ET 1512.
Die letzte Glocke hat einen Durchmesser von 1,15 m und diese Umschrift
am Halse:
GEGOSSEN VON CHRISTIAN FRIEDRICH EDWARD KOBITZSCH
SU TORGAU 1852.
An der Glocke steht:
EHRE SEI GOTT IN DER HÖHE.
unter dem Reliefbrustbilde Christi; an der anderen Seite findet sich noch ein Engel
mit einer Vase auf einem Postamente stehend dargestellt.
Hohenpriessnitz.
Pfarrkirchdorf mit einem Rittergute des Grafen von Hohenthal 7.5 km nörd-
lich von Eilenburg am linken Muldenufer gelegen. Die Dorfanlage hat nichts
Wendisches. Die Kirche liegt im Osten des Dorfes hoch. Sie besteht aus einem
Schilfe und einem schmäleren Altarraume, über welchem der jetzige Thurm erst
1866, nachdem der vorige durch Blitzschlag gelitten hatte, in romanisirenden
Formen mit je einem risalitartigen Giebel auf den Langseiten des Daches gegen
Süden und Norden, sowie mit einer achtseitigen Laterne ausgeführt, ist. Nördlich
an dem Altarraume liegt die Sacristei mit einem Tonnengewölbe, südlich ein Kirch-
stubenanbau, östlich schliesst der Chor dreiseitig. Die Decke zeigt schwach profi-
lirte Balken mit schrägen, ebenfalls profihrten Füllbrettern. Der Kirchenbau dürfte
auch in Hinsicht auf sein Baumaterial, nämlich Backstein im Kreuzverbande, erst
nach der Mitte des 17. Jahrhunderts erbaut worden sein. An seiner Stelle muss sich
aber eine wenigstens vor die Reformation zurückgehende Kirche befunden haben,
weil sich vor der inder AVestwand liegenden Kirchenthür die Mensa mit Sepulcrum
des ehemaligen Altars verwendet findet.
In die Nordwand des Altarraumes ist im Dunem der Grabstein des 1587 ge-
storbenen PAVL .... (von Hohenthal (?) jetzt unleserlich) eingelassen. Der
Stein trägt das vorzügliche Relief eines Ritters in seiner Rüstung; die Stellung ist
die gewöhnliche, aber seltener findet sich ein solches Bild wie hier, durchaus ge-
gefärbt. Neben diesem Steine sieht man den Stein einer (wahrscheinlich seiner) Frau
die in der Vorderansicht reliehrt ist und betend ihre Hände zusammengelegt. Das
Gesicht ist. vorzüglich, der Mantel ist fast faltenlos. Ein letzter Stein befindet sich
im Chor an der Nordwand; er stellt ein ziemlich in der Vorderansicht stark relie-
firtes Kinderfigürchen dar und ist von 1559. Die Arbeit ist zwar gut., aber minder-
werthig als die ersteren beiden.
Die älteste Glocke wird die nicht recht erreichbare Scldaggloke in der Laterne
sein, welche bei dem Brande der Kirche übrig geblieben ist, während die anderen
umgegossen sind. Sie hat etwa 0,80 m im Durchmesser, wird oben von einem
Kleeblattfriese umzogen und gehört wohl dem 15. Jahrhundert, an. Von den
anderen Glocken misst die grösseste 1,05 m im Durchmesser; an ihr steht einerseits:
Glaube, andererseits:
zerstört: 8. Juli 1866, verneuert: 23. Juli 1867 von E F. Ulrich in Apolda.