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Schönermark, Gustav [Hrsg.]
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen (Band 16): Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Delitzsch — Halle a. d. S., 1892

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https://doi.org/10.11588/diglit.25510#0172
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166

Kreis Delitzsch.

Paschwitz.
Kirchdorf, Filial von Sprotta, 6,5 km östlich von Eilenburg gelegen, hat seine
Kirche im Westen. Der Thurm, in dessen Westwand der Eingang liegt, ist
schmäler als das Schih, mit dem er im Inneren zusammengezogen ist. Oestlich
schliesst das Gebäude dreiseitig ohne Strebepfeiler. Nördlich ist die Sacristei aus-
gebaut. Der Ban wird erst nach dem dreissigjährigen Kriege entstanden sein.
Auf dem Kirchenboden liegen diese Stücke eines Schnitzaltares: Maria mit
dem Kinde; der h. Albanus als Bischof, der seinen Kopf in der Hand hält, der
Apostel Jacobus der Aeltere, kenntlich an den Muschelzierrathen. Diese Sculp-
turen sind verschiedenwerthig, wenngleich alle nicht eben bedeutend. In Nr. 111


geben wir die Abbildung des spätgothischen Taufsteines, dessen achtseitiger Schaft
auf mehrgliederigem Kusse steht und ein unten achtseitiges oben rundes, von einem
Kleeblattbogenfriese umzogenes Gefäss trägt.
Die Glocke von 0;80 m Durchmesser hat oben zwischen vier Schnüren, an
denen die Verknüpfung der Enden sich erkennbar abgeformt hat, folgende
Minuskelschrift:
0 + MX + glorif + XpF + UMtt + tu + P(!M + t!t!!!C + Mut + !H +
MM° + IXXXXU +
Die gefällige Glockenform ladet unten weit aus. Die andere Glocke, welche
0,89 m im Durchmesser hat, zeigt oben diese Umschrift:
DORCH -TAS - FEIER- FLOS - ICFI'M IOHAN - CHRISTOF
SCHESLER - IN - LEIPZIG - GOS . M O (MICH soll das letzte Wort
heissen) O . IESV - SANCTIFICA - NOS - IN - VERITATE . TVA -
AMEN -
 
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