Ko. 9
85
Die falsche Beschuldigung
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Nichts darinn gefunden worden (sintemahles
Der unschuldige Gefangene.
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gantz enge und so klein / daß auch nicht ein mäs-
siger Hund dadurch möchte zu Boden gebracht
werden) auch der Pfarrer selbst gesehen/daß er
von dem Kürschner betrogen / hat er gebeten/
Ungermann wolte ihn seiner Lügen halben / die
er über sein Hauß so freventlich außgesprenget/
straffen lassen. Hiermit hat Herr Ungermann
von stund an nach denStadt-Dienern geschickt/
weil aber der Kürschner dieses vermercket / hat
er Reißaus genommen / und sich etliche Zeit der
Stadt geeusert/ der Pfarrer aber gebeten / daß
der Ungermann ihn gleichwohl zu recht verfol-
gen wolte. Welches er ihm zugesagt / auch da-
bey ein Zettelein/ daß er solches wolte thun / da-
mit ers seinerEH-Frauen in Curland zeigen kön-
te/darüber zustellen müssen. Dagegen er / der
Pfarrer/dem Ungermanne zugesagt / daß er fer-
ner gegen ihn nichts fechten noch suchen wolte/
damit ist er von ihm gar friedlich abgeschieden.
Nachdem der Kürschner bald darauff sich wie-
der nach Königsberg eingefunden / hat ihn Utt-
germann alsobald zu Hofe angeklagt / worüber
er auch eingezogen und zu gefänglicher Hafft ge-
bracht worden. Indem aber Ungermann an
das hohe peinliche Hals-G ericht gewiesen / haß
sich der Kürschner an das elende Recht bege-
ben und beruffen / woran ff ihm bald ein kro-
curawr, NayWNs Ericas Lrbriel , ZUgeordUeß
worden.
KN Iese Aussage hat der Kür Huer in Bey-
8!^ wesen vieler vom Adel gethan / derowe-
gen solche der Pfarrer zu Papier bringen/ und
mit der Edel-Leuthe/die des Kürschners Außsa-
ge angehöret/ auffgedrucktem Petschafft beglau-
bigen lassen. Darüber ist der Pfarrer Johan-
nes Dümler bald nach Königsberg gezogen/
und den Ungermann besprochen / wie ein Mord
rn seinem Hause von dem Küchenmeister an fei-
nem Sohn geschehen wäre/ welcher noch in dem
Lcci-et stecken solle / massen ihm das der Kürsch-
ner gesaget. Solches hat den Ungermann heff-
tig geschmertzet / daß sein Hauß für eine Mord-
Gruben außgeschrien würde / hat derowegen zu
dem Kürschner/deffenNahmen MatthesHecht/
geschickt ( denn er zu Königsberg dazumahl auff
dem Stein-Thamme gewöhnet) und ihn hier-
über hören wollen. Als er ankommen undHerr
Ungermann ihm seine Beschuldigung inGegen-
wart des Pfarren und noch anderer guten Leute
Vorgehalten / und warumb er solche Lügen auß-
zusprengen sich erkühnet / ernstlich befraget/ hat
er geantwortet: Es sey ihm durch ein Gesichte
im Traume geoffenbahret worden (denn er sei-
ne Lägen nun mit Träumen und Spiegelsehen
hat beschönen müssen.) Worauffman bald nach
dem Scharfrichter / ( Meister Petern) zu Kö-
nigsberg geschickt/und in Beyseyn glaubwürdi-
ger Leuthe / das Secret eröffnet. Dieweil aber
Wh Jermit hat er wiederumb auffs neue/was
NW er vormahls hatte geläugnet / sich unter-
standen vorzubringen / und nicht allein den Un-
germann / sondern auch sein Hauß-Gesinde an-
zuklagen und zu beschuldigen / vorgebende / der
Knabe sey gleichwohl im Sccrer gewesen / der
Scharffrichter aber/Meister Peter/Habe ihn im
Keller durch die Mauer heraus gehauen / den
Cörper in ein Faß verspundet / und in die See
lom.v.
führen lassen / worauff er gleichfalls gesanglich
eingezogen worden. Wie nun Herr Ungermann
den Kürschner nochmahlen Schrifft-und pein-
lich angeklaget / hat sich dieser excixienäo umb-
gewandt/unv ist ex keo ^.üoi worden / also daß
er desto hefftiger den Ungermann des Meuchel-
mords zu überführen angefangen / hat auch sein
?rocuraror das Feuer also auffgeblasen/ daß die
E. Gerichten ihmin seinen Mund sehende/ auff
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