M-
l§o. 79 62.5
eommuLtion der Creutz'Kahrt.
HMUnmehro ist es Zeit / wiederum auffuG-
«Ajv re Creutz-und Sieges-Fürsten zukommk/
welche wir droben / unter ihren Sieges-Fähn-
lein/ x. 608. bey der berühmten Stadt und Ve-
stungDamiata/ gelassen hatten : Biß hieher
hatten die Christ!. Creutz-und Sieges-Helden/
ihre unüberwindliche Krieges-Waffen/ in der
Ungläubigen Blute/ zur Genüge gewaschen/
auch ihre Sieges-Fähnlein über daß / auff den
Muren zuDamiata gepfiantzet/welche sie nun-
mehr/den Feinden zumSchreck/von allen Thür«
men wehen liessen. Diese ungemeine Sieges«
Zeichen / kunten unmöglich verschwiegen blei-
ben/ daß nicht davon in die umliegenden Län-
der / insonderheit älm und Egypten/ein durch»
dringenderSchall sich außgebreitet hette/davon
auch die Orientalrschen Christen / einen süssen
Vorschmack empfunden / und ihre Freuden-Be«
Zeugungen darüber mercklich spühren lassen.
Unter diesen waren nun nicht die geringsten:
Die tapffern Georgianer.
Elche wegen ihrer fonderbahren Tugend/
und Heldenmässigen Thaten / unter al-
len Orientalischen Christen / die Fürnehmsten
und Berühmtsten seyn/ wie wir balde mit meh-
ren davon Nachricht geben werden. Sie führen
ihrenNahmen von demHl.6eor§io oderforis,
Georgianer genandt / welchen Patronen sie in
ihren Nöthen und Krieges- Läufften anzuruf-
fen pflegen: Haben ihre Bekehrung zumChrist,
lichen Glauben einer gefangenen Sclavin / un-
ter dem grossen KäyserconttLniino,zu dancken.
Uber daß folgen sie der Griechischen Religion/
und gehen in vielen Stücken von derRömischen
Kirchen ab: Sind von Natur wohlgeschaffe-
ne Leuche / einer grossen ansehnlichen Lr-aur,
freundlich und sehr beliebet bey Fremden und
Außländischen Nationen: Ihren Feinden a-
ber grausam und erschrecklich / denn ihre
Weiber und Töchter / nicht minder von ihrer
Tapfferkeit angefrischet/ als die andern Amazo-
ninnen mit zu Felde gingen / und zugleich ihre
Tugenden dem Feinde blicken liessen; Und eben
dadurch machten sie sich bey ihren Feinden der-
Elchedie sehr gutelmemion, dieser ta-
pfer« Georgianer/ nicht wenig verrücke,
te: Denn nachdem sie von den übermässigen
Helden-Thatcn/der Christ!. Creutz-Fmsten/sat-
lom. v.
massen bekandt/daß sie auch wegen ihrerHelden-
Lhaten/bey Besuchung des H. Grabes zu Jem-
salem/mit flügenden Fähnlein durch die Stadt-
Thore ziehen durfften/ ohne den geringsten in-
bm dafür zu erlegen / welches sonsten niemand
von den Christen erlaubet wurde. Gleich wie
aber kein Mensche so vollkommmen ist / es man-
gelt ihme doch noch in vielenStücken: So ging
es auch diesen tapfern Krieges-Leuthen / und
schiene dieses Gebrechen bey ihnen nicht das ge-
ringste zu seyn/daß sie bey ihrenHeldemThaten/
auch fürHelden im Sauffen außgeschrien wur-
den / nachdemmahl sie niemand für einen recht-
schaffenen Mann erkannten/welcher ihnen nicht
in dieser Sauff-Gesellschafft gleich thun kunte:
Im Kriege führten sie allemahl eine ziemliche
Flasche mit Wein gefüllt/ an der Seite; und
wenn es an ein Treffen ging / setzten sie alle zu-
gleich an/leerten die Flaschen biß auffden letzte«
Tropffen aus/un gingen alsdan in grofferFreu«
digkeit und Courage auffdenFeind loß/und fie-
len ihn nicht anders als grimmige Löwen unTi»
ger an.In dem ich dieses melde/gerathe ich auff
satsamen Bericht eingenommen hatten / rkeffeu
sie nicht allein/ den Creutz-Helden ein freudiges
Vivat nach dem andern z«; Sondern ermahn-
ten sie auch ihre siegreiche Waffen den Feinden
l Gggg fer«
Die unglücklichen Zufälle.
l§o. 79 62.5
eommuLtion der Creutz'Kahrt.
HMUnmehro ist es Zeit / wiederum auffuG-
«Ajv re Creutz-und Sieges-Fürsten zukommk/
welche wir droben / unter ihren Sieges-Fähn-
lein/ x. 608. bey der berühmten Stadt und Ve-
stungDamiata/ gelassen hatten : Biß hieher
hatten die Christ!. Creutz-und Sieges-Helden/
ihre unüberwindliche Krieges-Waffen/ in der
Ungläubigen Blute/ zur Genüge gewaschen/
auch ihre Sieges-Fähnlein über daß / auff den
Muren zuDamiata gepfiantzet/welche sie nun-
mehr/den Feinden zumSchreck/von allen Thür«
men wehen liessen. Diese ungemeine Sieges«
Zeichen / kunten unmöglich verschwiegen blei-
ben/ daß nicht davon in die umliegenden Län-
der / insonderheit älm und Egypten/ein durch»
dringenderSchall sich außgebreitet hette/davon
auch die Orientalrschen Christen / einen süssen
Vorschmack empfunden / und ihre Freuden-Be«
Zeugungen darüber mercklich spühren lassen.
Unter diesen waren nun nicht die geringsten:
Die tapffern Georgianer.
Elche wegen ihrer fonderbahren Tugend/
und Heldenmässigen Thaten / unter al-
len Orientalischen Christen / die Fürnehmsten
und Berühmtsten seyn/ wie wir balde mit meh-
ren davon Nachricht geben werden. Sie führen
ihrenNahmen von demHl.6eor§io oderforis,
Georgianer genandt / welchen Patronen sie in
ihren Nöthen und Krieges- Läufften anzuruf-
fen pflegen: Haben ihre Bekehrung zumChrist,
lichen Glauben einer gefangenen Sclavin / un-
ter dem grossen KäyserconttLniino,zu dancken.
Uber daß folgen sie der Griechischen Religion/
und gehen in vielen Stücken von derRömischen
Kirchen ab: Sind von Natur wohlgeschaffe-
ne Leuche / einer grossen ansehnlichen Lr-aur,
freundlich und sehr beliebet bey Fremden und
Außländischen Nationen: Ihren Feinden a-
ber grausam und erschrecklich / denn ihre
Weiber und Töchter / nicht minder von ihrer
Tapfferkeit angefrischet/ als die andern Amazo-
ninnen mit zu Felde gingen / und zugleich ihre
Tugenden dem Feinde blicken liessen; Und eben
dadurch machten sie sich bey ihren Feinden der-
Elchedie sehr gutelmemion, dieser ta-
pfer« Georgianer/ nicht wenig verrücke,
te: Denn nachdem sie von den übermässigen
Helden-Thatcn/der Christ!. Creutz-Fmsten/sat-
lom. v.
massen bekandt/daß sie auch wegen ihrerHelden-
Lhaten/bey Besuchung des H. Grabes zu Jem-
salem/mit flügenden Fähnlein durch die Stadt-
Thore ziehen durfften/ ohne den geringsten in-
bm dafür zu erlegen / welches sonsten niemand
von den Christen erlaubet wurde. Gleich wie
aber kein Mensche so vollkommmen ist / es man-
gelt ihme doch noch in vielenStücken: So ging
es auch diesen tapfern Krieges-Leuthen / und
schiene dieses Gebrechen bey ihnen nicht das ge-
ringste zu seyn/daß sie bey ihrenHeldemThaten/
auch fürHelden im Sauffen außgeschrien wur-
den / nachdemmahl sie niemand für einen recht-
schaffenen Mann erkannten/welcher ihnen nicht
in dieser Sauff-Gesellschafft gleich thun kunte:
Im Kriege führten sie allemahl eine ziemliche
Flasche mit Wein gefüllt/ an der Seite; und
wenn es an ein Treffen ging / setzten sie alle zu-
gleich an/leerten die Flaschen biß auffden letzte«
Tropffen aus/un gingen alsdan in grofferFreu«
digkeit und Courage auffdenFeind loß/und fie-
len ihn nicht anders als grimmige Löwen unTi»
ger an.In dem ich dieses melde/gerathe ich auff
satsamen Bericht eingenommen hatten / rkeffeu
sie nicht allein/ den Creutz-Helden ein freudiges
Vivat nach dem andern z«; Sondern ermahn-
ten sie auch ihre siegreiche Waffen den Feinden
l Gggg fer«
Die unglücklichen Zufälle.