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Die tapfere Hunnisäen.
AM S mag dieses Geschlecht der ttunniLäen,
wol billig unter denTapfersten der Welt
Ken Platz haben / sintemal)! dasselbe seines Al-
ker und Tugend wegen/solchesStelle billig ver-
dienet; denUhrsprung dieseMunni^jschenGe-
schlechts/führet Joseph Scaliger/von denNach-
kommen des Philippi und Bartholomei Sca-
jigeri von Lica/her/welche den von den Tartarn
verjagten Ungarischen König Bekam / durch ih-
re Tapferkeck/ wieder in sein Königreich einge-
setzet haben/und deswegen von ihm mit demCa-
sielZkrad in Croatien und der Landschafft Hung
M Ungarn begäbet worden seyn; Wie solches
Lei!eru8 Lg. I.IX. cevt. z UMbständlich NNfÜH-
ret. Die von Johanne Hunniade dem König-
reich Ungarn erwiesene grosseDienste/siud mehr
Nls Weltkündig/wieer dann seiner andern Tha-
ten zugeschweigen/noch /^nno 1456 kurtzvor sei,
«emTode/dieVestung Griechisch-Weissenburg/
wieder ein mächtiges Heer-Zager der Türcken?
welches aus ij 0000 Mann bestund/ nicht allein
trefflich äcfenäiret, sondern auch die Türcke«
in ihrem eignen Lager durch Hinterlist ange-
griffen / und zu einem schändlichen Abzug ge-
zwungen hat > Er hinterließ nach seinem Tode
zween Söhne nemblichLaciisiaum und kLaE-
Lm, zwey fromme und tapfere Männer / welche
ihres Vaters Fuß-Stapfen in allen Stücke«
folgeren / und hätte sonderlich der ältere i^cks-
laus, seinem Vaterlande noch grosse und nützli-
che Dienste leisten können/ wann nicht die Miß-
gunst / Neyd / Haß und Eyfer ihn durch eine«
unzeitigen Todt/seines Lebens beraubet hätte.
Wir haben uns sürgenommen/dieser beyder
letzt gedachkerHeldm Lebens-Lauff/kürtzlich rmd
so / wie wir gewöhnet sind/zu beschreibe«. De«
Anfang soll machen:
Dev verfolgte i^äisiaus.
B gleich wie oben gedacht/ dieser Nnnma-
ctcn Vater / dem Königreich Ungarn UN,
glaubliche Dienste erwiesen / so wurde doch der
Verlust dieses grossen Helden / durch den da-
mahln regierende UngarischenKöniAsäi^lsE
Nicht nach Gebühr erwogen / eines Theils weil
er noch sehr jung und es nicht besser verstund/
und anders Theils / weil er den falschen Einge-
bungen des Grafen von Cilien gar zu viel Ge-
hör gab/ welcher derHunniLäcn geschworner
Feind war/ und dem König jederzeit einzubil-
den suchte / daß / so lange )obanne8 HunrÜLöer
Nnd dessen Söhne lebeten/er seinesNeichs nicht
könte versichert seyn. Und alle diese Verfol-
gungen entstunden bloß ausFeindschafft derTu-
genden/denen dieseHerren beständig anklebten;
weil nun dieser Graff über des Königs Gemüth
gleichsam die Herrschafft führete/indehm er ibn
von Zngend an erzogen / und zu aller Üppigkeit
angewiesen/ so kante der König auch den Feindk
i-om. v. ttZ
des Celii nicht günstig seyn/twch auch mit gute«
Augen ansehen / daß die Söhne »unmack, we-
gen ihres Vaters Verdienste / so hoch von de«
Ungarn geehret würden. Dieser Ursache wegen/
sann der Graff Tag und Nacht auff Mittel/ wie
er nach Absterben des Alten / die junge Hera«
wachsende Pfiantzen in ihrer Blüte ersticken/
und über ihren Todt triumphiren mochte. Ja
er scheuete sich nicht öffentlich zu sagen: Daß er
noch hoffte das Hunds-Geschlecht aus Ungar«
außzurotten. Dieser/ des Grafen von Cilieierr
bitterer Haß / war denen jungen Herren nicht
unbekannt / weswegen sie auch stets auff ihrer
Hut waren. Und als sich umb diese Zeit begab/
daß der König viLäisiaus auff einrahten des
Grafen von Eilien sich nach Ofen begeben/und
nach einiger Tage wartens/ sich von dannen mit
der Flotte nach Eutack/ einer Stadt am Ufer
der Donau gelegen/ erhoben/ ließ er daselhst dir
Stände des Reichs versamblen / welche auch in
Die tapfere Hunnisäen.
AM S mag dieses Geschlecht der ttunniLäen,
wol billig unter denTapfersten der Welt
Ken Platz haben / sintemal)! dasselbe seines Al-
ker und Tugend wegen/solchesStelle billig ver-
dienet; denUhrsprung dieseMunni^jschenGe-
schlechts/führet Joseph Scaliger/von denNach-
kommen des Philippi und Bartholomei Sca-
jigeri von Lica/her/welche den von den Tartarn
verjagten Ungarischen König Bekam / durch ih-
re Tapferkeck/ wieder in sein Königreich einge-
setzet haben/und deswegen von ihm mit demCa-
sielZkrad in Croatien und der Landschafft Hung
M Ungarn begäbet worden seyn; Wie solches
Lei!eru8 Lg. I.IX. cevt. z UMbständlich NNfÜH-
ret. Die von Johanne Hunniade dem König-
reich Ungarn erwiesene grosseDienste/siud mehr
Nls Weltkündig/wieer dann seiner andern Tha-
ten zugeschweigen/noch /^nno 1456 kurtzvor sei,
«emTode/dieVestung Griechisch-Weissenburg/
wieder ein mächtiges Heer-Zager der Türcken?
welches aus ij 0000 Mann bestund/ nicht allein
trefflich äcfenäiret, sondern auch die Türcke«
in ihrem eignen Lager durch Hinterlist ange-
griffen / und zu einem schändlichen Abzug ge-
zwungen hat > Er hinterließ nach seinem Tode
zween Söhne nemblichLaciisiaum und kLaE-
Lm, zwey fromme und tapfere Männer / welche
ihres Vaters Fuß-Stapfen in allen Stücke«
folgeren / und hätte sonderlich der ältere i^cks-
laus, seinem Vaterlande noch grosse und nützli-
che Dienste leisten können/ wann nicht die Miß-
gunst / Neyd / Haß und Eyfer ihn durch eine«
unzeitigen Todt/seines Lebens beraubet hätte.
Wir haben uns sürgenommen/dieser beyder
letzt gedachkerHeldm Lebens-Lauff/kürtzlich rmd
so / wie wir gewöhnet sind/zu beschreibe«. De«
Anfang soll machen:
Dev verfolgte i^äisiaus.
B gleich wie oben gedacht/ dieser Nnnma-
ctcn Vater / dem Königreich Ungarn UN,
glaubliche Dienste erwiesen / so wurde doch der
Verlust dieses grossen Helden / durch den da-
mahln regierende UngarischenKöniAsäi^lsE
Nicht nach Gebühr erwogen / eines Theils weil
er noch sehr jung und es nicht besser verstund/
und anders Theils / weil er den falschen Einge-
bungen des Grafen von Cilien gar zu viel Ge-
hör gab/ welcher derHunniLäcn geschworner
Feind war/ und dem König jederzeit einzubil-
den suchte / daß / so lange )obanne8 HunrÜLöer
Nnd dessen Söhne lebeten/er seinesNeichs nicht
könte versichert seyn. Und alle diese Verfol-
gungen entstunden bloß ausFeindschafft derTu-
genden/denen dieseHerren beständig anklebten;
weil nun dieser Graff über des Königs Gemüth
gleichsam die Herrschafft führete/indehm er ibn
von Zngend an erzogen / und zu aller Üppigkeit
angewiesen/ so kante der König auch den Feindk
i-om. v. ttZ
des Celii nicht günstig seyn/twch auch mit gute«
Augen ansehen / daß die Söhne »unmack, we-
gen ihres Vaters Verdienste / so hoch von de«
Ungarn geehret würden. Dieser Ursache wegen/
sann der Graff Tag und Nacht auff Mittel/ wie
er nach Absterben des Alten / die junge Hera«
wachsende Pfiantzen in ihrer Blüte ersticken/
und über ihren Todt triumphiren mochte. Ja
er scheuete sich nicht öffentlich zu sagen: Daß er
noch hoffte das Hunds-Geschlecht aus Ungar«
außzurotten. Dieser/ des Grafen von Cilieierr
bitterer Haß / war denen jungen Herren nicht
unbekannt / weswegen sie auch stets auff ihrer
Hut waren. Und als sich umb diese Zeit begab/
daß der König viLäisiaus auff einrahten des
Grafen von Eilien sich nach Ofen begeben/und
nach einiger Tage wartens/ sich von dannen mit
der Flotte nach Eutack/ einer Stadt am Ufer
der Donau gelegen/ erhoben/ ließ er daselhst dir
Stände des Reichs versamblen / welche auch in