No. i6
K.LI^I'IQNLS QvLIÜSF.
HL
Des Lourbons fernere Verrichtung.
KM Ls der Kayser gezwungen ward / seine
3E Waffen wieder die i-iZiüen zu gebrau-
chen/machte er den Oarolum von Lourbon zum
Lieutenant General / in welchem Dienst er sich
also verhielt / daß die Spanier selber ihn über
den e-eiar, ttannibal und Scipio erhüben / dann
fiesungen:
Orlla, caUa^ulio Laetar, Hannibal 8cipion,
Vive la fama äe Lourbon.
Das ist : Schweige L^sar, Hannibal und
Lcipio, und lebe der Ruhm von Lourbon: wor-
nach eine grosse Erzehlung seiner ThaLen folget.
Als immittelst die i,i§iikcn an einer/ und der
Kayser an andern Seiten Italien in grosse Un-
ruhe brachten/un Lourbon das Ober-Lomman-
äo über die Kayserl. Trouppen führete/da ward
der Kirchliche Staat nicht wenig bekümmert.
Der Pabst Siemens hatte sich Mit dem Vice-
Loy von Neapoiis verglichen / und meynte nun-
mehro wohl verwahrt zu seyn / dannenhe-
ro danckere er sein Volck ab / und behielt al-
lein ioo leichte Pferde. Er sandte ferner -en
LLtareLierLlnotco an den Oarolunr V0N Lour-
bon, mit Ersuchen/ den gemachten Vertrag vor
gut zu erkennen/und gegenErlegnng einiger ver-
sprochenen Gelder das Volck aus dem Kirchen-
Staat abzuführen / aber er fand bey Lourbon
wenig Lüsten dazu/ sondern die Käyserl.unter-
liessen nicht / das Boulognische Gcbieth zu be-
rauben. Lourbon gieng hernach in i'olcLncn,
und steklete sich / als wolte er Florentz belagern/
gieng aber vorLiacenrramnd fand den Orth/da-
rinn der Marqvis von Saluz lag/gar wohl ver-
sehen/daß er anders Sinnes ward/und sich nach
Rom selber wandte/ alwo er weniger Gegem
stand und grössere Bente zu finden Hoffete. Er
kam vor die Stadt/ ehe maus versähe / und der
Pabst wüste in solcher Lonlullon nicht / was er
anfangen solte.Er machte z Cardinäle vorGeld/
aber in diesem Zustand kunte ihm das Gel-
nicht gezehlet werden. Er rieff die Regierung
und die Gemeinde der Stadt zusammen/ denen
er andeutcte/die Waffe wider denFeind zu ihrer
eigenen Beschirmung zu ergreiffen/ und Geld
zusammen zu schiessen / daß man Volck werben
könte/aber niemand hatteOhren dazu/vomini-
co äi kiaLlno > der reichste Mann in Rom/ hat
nur wo Ducaten angeboten / her zu leihen/ wel-
che Gierigkeit ihm aber hernach Lheuer Versal-
tzen worden/ indem feine Töchter den Soldaten
zurBeute worden/und er selber mit seinen Söh-
nen fich aus der Gefangenschafft mit weit mehr/
als ioo Ducaten loß kauffen muste. Len^o ä«
Oerb dem der Pabst dieBeschirmung derStadt
anbefohlen/brachte zwar viele / aber ungeübte
Leute von den Dienern der Prwlaten und von
Handwercks-Purschen zusammen / war aber so
unvorsichtig / daß er die Tyber-Brücke nicht ab-
brach / umb Rom zum wenigsten zu bewahren/
imfall man die Vorstadt LorZo oderi'ranLreve^
re nicht äckencliren tönte. Er handelte auch
darinn unvorsichtig/daß er an den Graff Ouiäo
L.LNZOne schrieb / er solte mit 8uccur§ nicht zn
sehr eilen / sondern ihm allein 6 oder 800
cbiers zu senden/und mit dem übrigen Volck sich
zu der Ligistischen Armee verfügen/alda er mehr
Dienste thun könte / als wann er in Rom be-
schlossen wäre.
angelanget / sandte er einen Trompeter an den
Mei,
Q
AW Achdem endlich Lourbon mit seiner
«W» Macht am r May in den Auen vor Rom
Pabst / und begehrte den Durchzug durch die Trouppen durchsehen / und zum Anfall aüffge-
Stadt / umb nach dem Neapolitanischen Reich muntert / an welche er nun diese Rede hielte:
I'om v. Q
Die muthige Ansprach.
zu gehen/ aber des Morgends resolvirre er / den
Weg über die Mauren zu bahnen / oder zu ster-
ben. Des Abends vorher hatte er alle seine
K.LI^I'IQNLS QvLIÜSF.
HL
Des Lourbons fernere Verrichtung.
KM Ls der Kayser gezwungen ward / seine
3E Waffen wieder die i-iZiüen zu gebrau-
chen/machte er den Oarolum von Lourbon zum
Lieutenant General / in welchem Dienst er sich
also verhielt / daß die Spanier selber ihn über
den e-eiar, ttannibal und Scipio erhüben / dann
fiesungen:
Orlla, caUa^ulio Laetar, Hannibal 8cipion,
Vive la fama äe Lourbon.
Das ist : Schweige L^sar, Hannibal und
Lcipio, und lebe der Ruhm von Lourbon: wor-
nach eine grosse Erzehlung seiner ThaLen folget.
Als immittelst die i,i§iikcn an einer/ und der
Kayser an andern Seiten Italien in grosse Un-
ruhe brachten/un Lourbon das Ober-Lomman-
äo über die Kayserl. Trouppen führete/da ward
der Kirchliche Staat nicht wenig bekümmert.
Der Pabst Siemens hatte sich Mit dem Vice-
Loy von Neapoiis verglichen / und meynte nun-
mehro wohl verwahrt zu seyn / dannenhe-
ro danckere er sein Volck ab / und behielt al-
lein ioo leichte Pferde. Er sandte ferner -en
LLtareLierLlnotco an den Oarolunr V0N Lour-
bon, mit Ersuchen/ den gemachten Vertrag vor
gut zu erkennen/und gegenErlegnng einiger ver-
sprochenen Gelder das Volck aus dem Kirchen-
Staat abzuführen / aber er fand bey Lourbon
wenig Lüsten dazu/ sondern die Käyserl.unter-
liessen nicht / das Boulognische Gcbieth zu be-
rauben. Lourbon gieng hernach in i'olcLncn,
und steklete sich / als wolte er Florentz belagern/
gieng aber vorLiacenrramnd fand den Orth/da-
rinn der Marqvis von Saluz lag/gar wohl ver-
sehen/daß er anders Sinnes ward/und sich nach
Rom selber wandte/ alwo er weniger Gegem
stand und grössere Bente zu finden Hoffete. Er
kam vor die Stadt/ ehe maus versähe / und der
Pabst wüste in solcher Lonlullon nicht / was er
anfangen solte.Er machte z Cardinäle vorGeld/
aber in diesem Zustand kunte ihm das Gel-
nicht gezehlet werden. Er rieff die Regierung
und die Gemeinde der Stadt zusammen/ denen
er andeutcte/die Waffe wider denFeind zu ihrer
eigenen Beschirmung zu ergreiffen/ und Geld
zusammen zu schiessen / daß man Volck werben
könte/aber niemand hatteOhren dazu/vomini-
co äi kiaLlno > der reichste Mann in Rom/ hat
nur wo Ducaten angeboten / her zu leihen/ wel-
che Gierigkeit ihm aber hernach Lheuer Versal-
tzen worden/ indem feine Töchter den Soldaten
zurBeute worden/und er selber mit seinen Söh-
nen fich aus der Gefangenschafft mit weit mehr/
als ioo Ducaten loß kauffen muste. Len^o ä«
Oerb dem der Pabst dieBeschirmung derStadt
anbefohlen/brachte zwar viele / aber ungeübte
Leute von den Dienern der Prwlaten und von
Handwercks-Purschen zusammen / war aber so
unvorsichtig / daß er die Tyber-Brücke nicht ab-
brach / umb Rom zum wenigsten zu bewahren/
imfall man die Vorstadt LorZo oderi'ranLreve^
re nicht äckencliren tönte. Er handelte auch
darinn unvorsichtig/daß er an den Graff Ouiäo
L.LNZOne schrieb / er solte mit 8uccur§ nicht zn
sehr eilen / sondern ihm allein 6 oder 800
cbiers zu senden/und mit dem übrigen Volck sich
zu der Ligistischen Armee verfügen/alda er mehr
Dienste thun könte / als wann er in Rom be-
schlossen wäre.
angelanget / sandte er einen Trompeter an den
Mei,
Q
AW Achdem endlich Lourbon mit seiner
«W» Macht am r May in den Auen vor Rom
Pabst / und begehrte den Durchzug durch die Trouppen durchsehen / und zum Anfall aüffge-
Stadt / umb nach dem Neapolitanischen Reich muntert / an welche er nun diese Rede hielte:
I'om v. Q
Die muthige Ansprach.
zu gehen/ aber des Morgends resolvirre er / den
Weg über die Mauren zu bahnen / oder zu ster-
ben. Des Abends vorher hatte er alle seine