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Happel, Eberhard Werner; Wiering, Thomas von [Bearb.]; Härtel, Zacharias [Bearb.]
E.G. Happelii Gröste Denkwürdigkeiten der Welt Oder so genannte Relationes Curiosæ (Der fünfte Theil): Worinne fürgestellet und angeführet werden Die Merckwürdigste Historien und Geschichte Der vorigen und jetzigen Zeiten/ welche sich auff diesem grossen Schau-Platze der Welt zugetragen: Dabey auch die sehr blutige und merckwürdige Auffzüge der vorigen eiferigen Christen nach dem Hl. oder gelobten Lande/ in sieben wunderseltzamen Creutz-Fahrten abgehandelt sind: Allen und jeden curieusen Liebhabern zur Lust/ Lehre und Nachricht in Druck verfertiget/ und mit schönen Kupffern und Contersaiten durchgehends gezieret — Hamburg: Gedruckt und verlegt durch Thomas von Wiering, 1691 [VD17 12:109624Z]

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https://doi.org/10.11588/diglit.67343#0328

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I^o.z7 L.ri.L'rlonr- Ov^ios/e.' izz

Folgen die übrigen Regeln des Ordens.

II.
M?R soll streiten für den ChristlichenGlaube
8V und Religion/ der Gerechtigkeit und Un-
schuld beyspringen / die Vedrengten retten und
beschirmen / die Türcken und Heyden aber auß-
rotten/ein Beschützer der Witwen und Weisen/
und aller Christlichen Tugenden beflissen seyn.
m. In denen Versamlungen/so man auff die
Quatember hält/ so! die Regel/ in Anwesenheit
aller Brüder/werden abgelesen.
iv. Wer einem andern mit Leibeigenschafft/
-der Liessen Schulden / verbunden / kan in den
Orden nicht gelangen. Gestalt man ihn / vor
Anlegung des Ritterlichen Kleides/ zuforderst
befragen soll; Ob er auch jemanden mit Schul-
den oder ehelichen Gelübde verhafft/oderetwan
einem andern Orden sich versprochen ?
v. Man soll ihm auch das schwartze Ritter-
Kleid anlegen/ daran er zur lincken Seichen ein
weisses Creutz sol tragen. Zu Kriegs-Zeiten a-
ber/so man zu Felde liegt/sey die Kleidung roth
nnd darüber ein weisses Creutz.
vi. Ieder/der deß Ordens begierig/muß eh-
lich gebohren seyn / außbenommen Grafen und
höher» Standes Herrn Söhne. Jedoch daß
die Mutter keine Leibeigene scy gewesen.
vn. So sol auch keiner derHeidnisches oder
ungläubiges Gcschlechts/als Maranen/Juden
Mahomethaner/ und andere zugelaffen werden/
gleich wäre er ein Fürsten-Kind.
vin. Alle die einen Mord/oder andre Miffe-
that/begangen/find desOrdens unfähig
ix. Betreffend das Alter dessen/ der den Or-
den will antretten / werden dazu auffs wenigst
dreyzehen Jahre erfordert / danebstein frischer/
gerader und starcker dauerhaffter Leib / guter
Verstand/ Adeliche Sitten und Geberden.
x. Desgleichen ein Adeliches Herkommen/
welches man in Gegenwart etlicher dazu von
dem Prior und Capitul bestimmter Personen/
erweisen muß/ vor Annehmung des Ritterstan-
Lom. v.

des. Denn der einmahl auffgenommen/ soll sei-
ner Person halben/nachmahlö nimmermehr an-
gefochten werden.
xi. Täglich sollen die Ritter hundert und
funfftzig kater nollcr beten / dreymahl im Jahr,
das H. Abendmahl empfangen/nemlich am hei-
ligen Christtage/Ostern und Pfingsten / auch zn
gewissen Zeiten fasten.
xn. Derjenige Ritter / so in den Orden will/
soll vorher Beichten / und sich schrifftlich alles
Weltlichen Eigenthums verzeihen.
xm. In der Ordnung sollen sie also nach ein,
ander gehen und sitzen / nachdem einer früher
oder später in denOrden kommen als der ander.
xiv. Sie sollen zu bestimmten Zeiten Bet-
Umgänge oder Pcocessioncs halten/ und GOtL
so wol für Erhaltung ihres Ritter-Ordens/ als
umb dergantzcn Christenheit Ruhe und Einig-
keit anruffcn.
xv. Für einen abgestorbenen Ritter sollen
dreyssig Seel-Messen gehalten werden/ und ei»
jeder Ritter eine brennende Wachskertzen samt
einem Pfenning opfern.
xvi. Keinem Menschen auff Erden sollen sie
sich in den Eyd verpflichten/ ohne Vorwissen ih-
res Großmeisters / keine Kriegs-Schiff außru-
sten/auch in anderer Christlichen Fürsten Fehde
und Streitigkeiten sich nicht einmischen / son-
dern vielmehr dw allgemeine Ruhe und den
Vertrag Helffen befördern. Sonst habe« die
Ritter Erlaubnüß sich in Weltlichen Kriegen
zu üben/und gebrauchen zu lassen.
xvn. Alle Ritter/ Geistliche und Serven,
ten find verbunden/ ihre gewisse Kriegs-Züge
wider den Türcken/ und zwar ein jeder zum we-
nigsten dreymahl / alle Zeit sechs Monath lang
zu verichten / dabey aber die Geistlichen anders
nicht/als mit demSchwerd des Gebet undGot-
tesdienstes fechten dörffen.
xviii. Deß Ritterlichen Ordens Freyhei,
ten sollen nur allein diejenigen zugeniessen habe/
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