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Happel, Eberhard Werner; Wiering, Thomas von [Oth.]; Härtel, Zacharias [Oth.]
E.G. Happelii Gröste Denkwürdigkeiten der Welt Oder so genannte Relationes Curiosæ (Der fünfte Theil): Worinne fürgestellet und angeführet werden Die Merckwürdigste Historien und Geschichte Der vorigen und jetzigen Zeiten/ welche sich auff diesem grossen Schau-Platze der Welt zugetragen: Dabey auch die sehr blutige und merckwürdige Auffzüge der vorigen eiferigen Christen nach dem Hl. oder gelobten Lande/ in sieben wunderseltzamen Creutz-Fahrten abgehandelt sind: Allen und jeden curieusen Liebhabern zur Lust/ Lehre und Nachricht in Druck verfertiget/ und mit schönen Kupffern und Contersaiten durchgehends gezieret — Hamburg: Gedruckt und verlegt durch Thomas von Wiering, 1691 [VD17 12:109624Z]

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.67343#0086

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k-Li-x-rio^xr CvLivSL.

7Z

Die contmumion dieser Gefthichte.

MM Achdem also mit diesem Sebattir» dasGe-
schlecht Königs lobannls seines Groß-
Vatters erloschen / muste man sich von der Ne-
ben-Linie von der König!. Verwandtschafft
nmbsehen/und zwar nach i>uclwl§, dem andern
Sohn Lmrnrrelis, welcher ein einigen Sohn
^nroniuln nachgelassen hatte/ welcher zur Kron
das nächste Recht zu haben schiene. Weil aber
derselbe in der kiauriranischen Schlacht gefan-
gen/und man von ihm nichts zu wissen bekam/so
ward die Regierung seinem Vetter / dem Hen-
rico, auffgetragen.
Achdem aber dieser ^monius nach einer
viertzig Tägigen Gefangenschafft auff eine son-
derbahre Weise erlöset worden / kehret er in
Portugal! / allwo er von seinem Vettern dem
Könige Nenrjco und von allen Menschen wegen
seiner Tugend herrlich empfangen ward. Als
er wenige Tage zu gewesen / kam ein
alter ehrlicher Mann zu ihm / der in seines Va-
ters Ludowigs Diensten gestanden / und hinter-
brachte ihm / daß ermeldker sein Vatter mit sei-
ner Mutter der folanäa heimlich vermählet
worden. Wie dann noch mehr Personen im
Leben waren / die solches bezengeten / und
andere die abgeschieden waren / hatten derglei-
chen Zeugnüß zn Erledigung ihres Gewissens
schrifftlich hinterlassen, ^moniur gab solches
dem König »en^ico zu erkennen/ und bathe ihn/
dieser Sache wegen genaue Nachforschung zu

thun/damik nach seinem Tode keinBlut vergies-
sen wegen der Kron entstehen möge. Aber der
König hörete hoch auff / und weil er besorgcte/
dieser neue krLtenäcm möchte ihm selber Hän-
del machen / so bannete er ihnzo Mei! von dem
Hoff/ mit Ordre/ unter -harter Straffe oh-
ne sein Erlaubnuß nicht wieder zukommen.
Antonius erhub sich also nach Coimbria, und
hinterließ besagten seines Vatters alten Diener
zu Lissabon / der in nicht geringer Achtung bey
Henrico, auch gar in seinem Dienst itzo war/
mit der Ordre / seiner Sache weiter wahr zn
nehmen / welches dieser nicht allein versprach/
sondern auch in der That leistete/ und zwar her-
nächst mit Konsens und Autorität des Königs
selber. Also ersuchte dieser Diener erstlich den
Bischoff ä' ^lmaäa, als Erhalter und Bewah-
rer dersrivileZicn der Ulakbeser-Ritter / und
rechtmässigen Richter in dieser Sache / daß er
die Zeugen abhören möchte. Solches geschä-
he / und darauff erschienen z Zeugen und man
brachte etliche schrifftliche hinterlassene Zeug-
nüsse gleichen Inhalts / wodurch es erwiesen
ward/daß ^nwnlus ehelich gebohre worde/wel-
chen auch sofort ermeldter Bischoff nebst andern
Richtern dafür öffentlich erkläreten / und ward
dieses alles in der Cantzeley des kiakkelischen
Ordens schrifftlich hingelegt/jedoch so heimlich/
daß der König so bald nichts zu wissen bekam.

Die hohe Versamlung.

Itlerzeit beschrieb der König alle seine i
Reichs-Stände/umb nicht allein über ei-
nige hohe Angelegenheiten / sondern zu forderst
wegen der König!. Nachfolge mit ihnen zu clell-
deriren, ließ aber dem Antonio sagen / er solte
keineswegs bey dieser Lonvocanon selber er-
scheinen/jedoch möge er einen ziemen beyHoff
halten/ der seine Sache warnehmen möge / weil
auch der König besorgete / ^monius mochte sich
l'vm V.

mit guten Zeugnüssen lcZKimiren, so ersucht er
den Pabst zu Rom/ daß er ihm die Schlichtung
dieser hohen Sache wolle anbefohlen seyn las-
sen / und darauff beschrieb er zu diesem Reichs-
Lag auch den König von Spanien oder casti-
Iien,als eineSohn von Isabella ältester Tochter
Königs Lmarweiis, auch den Hertzog von Sa-
voye/den Hertzog von Bregance und denPrintz
von Parma. Diese alle Brüder vondemKönig
K beschrieb
 
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