Ko. 75 kei.Li'ionxs civkiasM. 59;
Der harte Scharmützel.
Achdem die Creutz-Fürsten r-lea so glück-
lich erobert hatten/luden sie die darinn er-
oberte Beute und Gefangenen in lange Bar-
quen/ und liessen solche nach dem Lager fahren;
Das Volck erfrischte sich 2 Tage in der Stadt
und als sie hernach wieder zu der Armee kehren
wollen / Hatte Murzufius sich mit einer zimbli-
chen Macht aus Loackantinopel begeben / und
in einem kleinen Walde / durch welchen die
Bund-Genossen nothwendig ziehen musten/ sich
gesetzet/und einen starcken Hinterhalt formirer.
Die Creutz-Fahrer / welche hievon keine Kund-
schassthatten/ zogen sicher fort / und Murzuflns
ließ die erste Squadronsungehindert gehen/ so
bald aber der Nachtrab kam / fiel er den elben
hefftig an. Diese ob sie gleich eine starckeArmee/
welche der Kayser selbst commandirte / vor sich
sahen / erschracken doch deswegen im geringsten
nicht / sie hielten den ersten Anfall der Feinde
Hertzhafftaus/ und verursachten dadurch eine
grosse confullon unter ihnen / rmmittelft hatte
sich der erste Trouppe der Creutz-Fahrer auch
wieder vor dem Busch gewand/und also gingen
sie gcsambter Hand dergestalt auff die verzagte
Griechen loß / daß sie in kurtzer Zeit den Rücken
wandten/und dem Lxempe! jhresKäysersMur-
jufli folgten/ welcher / umb desto fertiger zu flie-
hen/ sein Schild und Waffen von sich warff / je-
doch würde er schwerlich entronnen seyn/ wann
er nicht ein so unvergleichliches Pferd gehabt
hätte/als dem er selbigenTages seineErhaltung
zu dancken hette; er hinterließ zwantzig derVor-
nehmbsten seines Lagers unter den Todten und
eine sehr grosse Anzahl Gefangene / jambt sei-
ner Bagage/und insonderheit die grosse Reichs-
Standarte mit dem berühmten Manen-Bilde/
welches die Griechischen Kayser gewöhnlich in
den Feld-Schlachten vor sich her tragen liessen/
und nennet Nicckas dieses Bikdnüß/ die unüber-
windliche Gesellin der Römer. Weil nun die
Griechen hievon viel Wesens machten / so er-
freueten sich die Creutz-Fürsten desto mehr über
diese Beute/und bildete» sich ein/ daß dieses ih-
nen ein gewisses Zeichen der Eroberung des
Reichs seyn würde / dann weil die Stadt durch
eonüLNtinurn der H Jungfrauen ge-
weihet tvorde/so prognollicirren sie daraus/daß
sie als Bronin dieselbe verlassen / und nunmeh-
ro zu den Frantzosen übergehen wolte. Mrrrzu-
fius war entsetzet über dieser Niederlage/ er stel-
let deswegen eine Mündliche Unterredung mit
d m vo§e an/weil er aber diesen scharffsichtigen
Blinden / durch seine listige Vorschläge keines
Weges bekriegen konte; so machten sich die
Creutz-Fahrer mit frohem Muthe zu einem al-
gemeinen Sturm zu Wasser und Lande parat.
Das mit Sturm eroberte LoMEmopel.
Ls Murzuflus den Ernst sähe / da machte
er von seiner Eeithen auch alle mögliche
Gegenverfassung / dann weil er ein guter Sol-
dat war / so nahm er den Endschluß sich wol zu
verthadigen. Er gieng mit seiner Kriegs-Rü-
stung angethan durch die gantze Stadt/ er hatte
das Schwerd an der Seithe / eine dicke eiserne
Keule in der Hand/ und war mit seiner Leib-
Wache umbringet/ er muthigte die Griechen
mit seinen stoltzen und trotzigen Gebehrden zur
Keüilcncc und Verthadigung ihrer Freyheit
rvm. v. f.'tvj
an. In Summa er vergaß nichtes/ was zu Er-
haltung der Stadt und Abtreibung der Feinde
immermehr erdacht werden konte. Den 9 April
Ao. 1204 Hub sich der allgemeine Sturmb so
wol zu wasser und Lande; er finge vom Mor-
gen sehr frühe an/und wehrete bißNachmittags
umb z Uhr/ da nach einem erschrecklichen Anfall
undnicht weniger muthigenGegenwehr/endlich
die Creutz-Fahrer abweichen und mit Verlust
vieler Kriegs-Knechte/ Steinwerffer/ Schieß-
Bogen und Bieres. von der Mauer abtvetcherr
Ce ec mu-
Der harte Scharmützel.
Achdem die Creutz-Fürsten r-lea so glück-
lich erobert hatten/luden sie die darinn er-
oberte Beute und Gefangenen in lange Bar-
quen/ und liessen solche nach dem Lager fahren;
Das Volck erfrischte sich 2 Tage in der Stadt
und als sie hernach wieder zu der Armee kehren
wollen / Hatte Murzufius sich mit einer zimbli-
chen Macht aus Loackantinopel begeben / und
in einem kleinen Walde / durch welchen die
Bund-Genossen nothwendig ziehen musten/ sich
gesetzet/und einen starcken Hinterhalt formirer.
Die Creutz-Fahrer / welche hievon keine Kund-
schassthatten/ zogen sicher fort / und Murzuflns
ließ die erste Squadronsungehindert gehen/ so
bald aber der Nachtrab kam / fiel er den elben
hefftig an. Diese ob sie gleich eine starckeArmee/
welche der Kayser selbst commandirte / vor sich
sahen / erschracken doch deswegen im geringsten
nicht / sie hielten den ersten Anfall der Feinde
Hertzhafftaus/ und verursachten dadurch eine
grosse confullon unter ihnen / rmmittelft hatte
sich der erste Trouppe der Creutz-Fahrer auch
wieder vor dem Busch gewand/und also gingen
sie gcsambter Hand dergestalt auff die verzagte
Griechen loß / daß sie in kurtzer Zeit den Rücken
wandten/und dem Lxempe! jhresKäysersMur-
jufli folgten/ welcher / umb desto fertiger zu flie-
hen/ sein Schild und Waffen von sich warff / je-
doch würde er schwerlich entronnen seyn/ wann
er nicht ein so unvergleichliches Pferd gehabt
hätte/als dem er selbigenTages seineErhaltung
zu dancken hette; er hinterließ zwantzig derVor-
nehmbsten seines Lagers unter den Todten und
eine sehr grosse Anzahl Gefangene / jambt sei-
ner Bagage/und insonderheit die grosse Reichs-
Standarte mit dem berühmten Manen-Bilde/
welches die Griechischen Kayser gewöhnlich in
den Feld-Schlachten vor sich her tragen liessen/
und nennet Nicckas dieses Bikdnüß/ die unüber-
windliche Gesellin der Römer. Weil nun die
Griechen hievon viel Wesens machten / so er-
freueten sich die Creutz-Fürsten desto mehr über
diese Beute/und bildete» sich ein/ daß dieses ih-
nen ein gewisses Zeichen der Eroberung des
Reichs seyn würde / dann weil die Stadt durch
eonüLNtinurn der H Jungfrauen ge-
weihet tvorde/so prognollicirren sie daraus/daß
sie als Bronin dieselbe verlassen / und nunmeh-
ro zu den Frantzosen übergehen wolte. Mrrrzu-
fius war entsetzet über dieser Niederlage/ er stel-
let deswegen eine Mündliche Unterredung mit
d m vo§e an/weil er aber diesen scharffsichtigen
Blinden / durch seine listige Vorschläge keines
Weges bekriegen konte; so machten sich die
Creutz-Fahrer mit frohem Muthe zu einem al-
gemeinen Sturm zu Wasser und Lande parat.
Das mit Sturm eroberte LoMEmopel.
Ls Murzuflus den Ernst sähe / da machte
er von seiner Eeithen auch alle mögliche
Gegenverfassung / dann weil er ein guter Sol-
dat war / so nahm er den Endschluß sich wol zu
verthadigen. Er gieng mit seiner Kriegs-Rü-
stung angethan durch die gantze Stadt/ er hatte
das Schwerd an der Seithe / eine dicke eiserne
Keule in der Hand/ und war mit seiner Leib-
Wache umbringet/ er muthigte die Griechen
mit seinen stoltzen und trotzigen Gebehrden zur
Keüilcncc und Verthadigung ihrer Freyheit
rvm. v. f.'tvj
an. In Summa er vergaß nichtes/ was zu Er-
haltung der Stadt und Abtreibung der Feinde
immermehr erdacht werden konte. Den 9 April
Ao. 1204 Hub sich der allgemeine Sturmb so
wol zu wasser und Lande; er finge vom Mor-
gen sehr frühe an/und wehrete bißNachmittags
umb z Uhr/ da nach einem erschrecklichen Anfall
undnicht weniger muthigenGegenwehr/endlich
die Creutz-Fahrer abweichen und mit Verlust
vieler Kriegs-Knechte/ Steinwerffer/ Schieß-
Bogen und Bieres. von der Mauer abtvetcherr
Ce ec mu-