Ko. 17
k.ri.Li'ionLS Ovkios^.
Hy
Der klägliche Außgang.
Die Belagerung Riga
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einem Scharmützel erschlagenenReichs-Raths/
Grafen von Thurn Haupt in einem viereckten
mit rochen Tafft überzogenen Kastlein verwah-
ret/ nebst einem Briefs von dem Czar an den da-
rinn commandirenden Schwedischen Reichs-
Schatzmeister Grafen ülaZnus Labrie! äe 1r
Laräic und andere hohe Officierer der Stadt
überbringen/ es erfolgte aber keine Antwort/
sondern der Obriste Martin Schultz ward etli-
che Stunden hernach mit 4oc>Mufquetierern
und 200 Pferden außgesand/welche sich mit dem
Feind wacker herum schlugen / und unterdessen
einen grossen Theil der Garten und Pallisaden/
so dem Graben zu nah waren / wegraumeten.
Der Schweden blieben sehr wenige/ aber vor-
bemeldter Moscowitischer Obrister und ein an-
der Obrister / des Czars Schwieger Vatters
Vetter / dem ein Stein aus einem Mörser den
R Kopff
MZOrhin haben wir den grossen Verlust der
SW Moscowitter wider die Pohlen und Tar-
tarn beschrieben/welches wohl eine rechteSLraff
war/ihrer in Lieffland an den armenUnterthank
vorhin verübten Tyranney / fürnehmlich aber
der grausamen Belagerung Riga/ welche / weil
sie eine von den denckwürdigsten ist/ achter kürtz-
lich soll eingeführet werden. Nachdem die
Schweden und Moscowiter Anno 1655 mit ein-
ander gebrochen / marschirte der tyrannische
Groß-Fürst Michael Federowitz selber mit ei-
ner gewaltigen Mannschafft in Lieffland / und
nachdem er sich des Schlosses Kockenhausen/
Dünaburg und mehr Oerther viva force oder
mit Sturm bemächtiget / rückete er Ao. 1656
vor die Haupt-Stadt Riga / und ließ solche am
2s Ang. anblasen / auch darauff durch einen O-
bristen des von dem Feind am vorigen Lag in
IvM. v.
ZLs Je droheten ihre Grausamkeit wider die
WA Pohlen selber zu wenden/wann sie sie sol-
che an den Moscowiter» nicht wolten außüben
lassen. Die Kron-Feld-Herrn und die gantze
Pohlnische Armee sahen hiezu durch die Finger
und liessen es geschehen/ entweder weil sie ( aus
heimlicher Rache gegen die Moscowiter und
Cosacken ) umb ihrentwillen die Tartarische
Feindfchafft mchtauffsich reitzen wolten / oder
weil sie es nicht verwehren kunten/ massen die
Tartarische Raub-Vögel mit der Kron Pohlen
Unterthanen selber nicht freundlicher umbgien-
gen/und allenthalben auff dem platten Lande/
wo sie durchzogen/mik nahmen/ Was nicht gehen
wslte/ auch so gar der Menschen/weder der Ed-
len noch Unedlen / weder grosser noch kleiner
nicht verschöneren / sondern selbige entweder zu
einer annehmlichen Ranzion oder trübseeligen
Dienstbarkeit mit fort schleppten.
Also ward des Szeremets gantze Armee in
kurtzer Zeit dergestalt zu Grunde gerichtet / daß
man nicht wissen kunte/ ob ein eintziger Mann
davon kommen / der die Bottschafft von ihrer
Niederlage nach Moscau hette bringeninögen.
Die beyde Kniaffen Borantinsky und Juria/
welche eben auff dem Wege waren / den Szere-
met mit etlich 1000 Mann zu entsetzen / eylten
auffdiese Nachricht/ geschwinde wieder zurück
nach Kioff. Durch diesenSchlag warmes m der
gantze Ukrain gut un dieKron-Feld-Herrn mar-
schirten den io November von Czudron nach
Kioff / die Armeen in die Winter-Quartier zu
verlegen. Die Tartern aber liessen einen Theil
der Ihrigen bey den Pohlen / und die übrigen
giengen mit ihrer Beute und Gefangenschafft/
0 in loooo Cosacken und 20000 Moscowitern
wstunden/wieder nach Hause/ und hatten indes-
en auch den Moscowitischen General Szere-
met/ nachdem sie ihm versprochen / mit ihm we-
gen seiner Rantzion auff eine gewisse Summc zu
handeln/ an sich bekomnien.
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so dem Graben zu nah waren / wegraumeten.
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heimlicher Rache gegen die Moscowiter und
Cosacken ) umb ihrentwillen die Tartarische
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gen/und allenthalben auff dem platten Lande/
wo sie durchzogen/mik nahmen/ Was nicht gehen
wslte/ auch so gar der Menschen/weder der Ed-
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nicht verschöneren / sondern selbige entweder zu
einer annehmlichen Ranzion oder trübseeligen
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Also ward des Szeremets gantze Armee in
kurtzer Zeit dergestalt zu Grunde gerichtet / daß
man nicht wissen kunte/ ob ein eintziger Mann
davon kommen / der die Bottschafft von ihrer
Niederlage nach Moscau hette bringeninögen.
Die beyde Kniaffen Borantinsky und Juria/
welche eben auff dem Wege waren / den Szere-
met mit etlich 1000 Mann zu entsetzen / eylten
auffdiese Nachricht/ geschwinde wieder zurück
nach Kioff. Durch diesenSchlag warmes m der
gantze Ukrain gut un dieKron-Feld-Herrn mar-
schirten den io November von Czudron nach
Kioff / die Armeen in die Winter-Quartier zu
verlegen. Die Tartern aber liessen einen Theil
der Ihrigen bey den Pohlen / und die übrigen
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