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K.LI^1-!Q8L5 OvKI08M.
Und weil ein jeder Theil es ihme zu Nutze ma-
chen / und den unfehlbaren Sieg und ViäoriL
zuschreiben wolte / entstund daraus grosser
Muth und Freudigkeit / so daß an beydev Ther-
len gantz verzweifelt gefochten wurde: Wie aber
der tapfere Wiedekind nachmahls aus dem
Außgange wahrgenommen/ daß es nicht so wohl
ihme/ als den überwindende Christen/ ein glück«
lichesZeichrn gewesen: Und daß in dieser himm-
lischen Schrifft/fich nicht so wohl ein sterblicher
als GöttlicherFinger geäussert / hat es dem ra»
pfern Wedekind / in seinem Christlichen Zür-
nehmen grosse Beförderung gethan / und kraff-
tig^gestärcket / biß endlich die vollkommene Er«
leuchtung darauff erfolget. Hierauff wante sich
Käyser Orel, nach der Stadt Magdeburg und
zerstörte alda der nngläubigenSachsen fürnem-
stes Götzen,Bild/ und den Tempel der Vencrir,
welchen der abgöttische Käyser^uüu§ nebst die»
sem Bilde auffgerichtet hatte / und welches sie
biß anhero / als eine mächtige und hülffreiche
Göttin angebetet und verehret hatten. Es
war aber
Das Abgöttische Venus-Bild/
jMIl» überaus wolgestaltes nackendes Wei,
SM bes-Bild / mit einem schönen Angesichte
und klarenAugen ; ihre lange gelbeHaare hingk
herab biß auff die Knie; Auff dem Haupte trug
sie einenKrantz von grünen Myrten/starck über-
güldet; In dem lachenden Munde hielte sie ei,
m beschlossene Rose; Anffdem Hertzen trug sie
eine brennende Fackel / in der lincken Hand die
gantze Welt/getheilet durch den Himmel/Meer
undErdreich; In der rechten Hand zwene gül-
dene Aepffe!: Sie selbst stund auffeinem präch-
tigen güldenenWagen/welchen zwene Schwatz-
nenund zwo Tauben zogen: Neben ihr hatte
sie ihre drey Töchter/so auch nackend und schö-
ne waren/ mit in einander grschrenckten Ar,
men / und kehrte eine der andern den Rücken zu/
und überreichten einander güldeneAepffel; Da«
mit aber die Abgöttischen Leute desto kräfftiger
von ihren Heydnischen Wesen möchten ab / und
zu Christo geführet werden / zerbrach und zer«
malmte Käyser carel diß Bild gantz biß auff
dm Grund / und banete daselbst einen Tempel/
dem H. 8tcxl>ano zu Ehren / darinne GOttes
Erkäntnüß und Ehre/hinführo soltegetrieben
und befodert werden ; Erneurete die zerfallene
Stadt / so von Käyferfulio erbauet/ und nach-
gehendes zu unterschiedenen mahlen wieder ver«
wüstet und zerstöhret worden/ erweiterte darne-
ben und befestigte sie/ und wurde die Stadt/
von den nackenden Mägden
Magdeburg oder Mägdeburg
KLEnant/ welches Jungfräuliche Bild die ,
sW Stadt noch heutiges Tages mit einem !
Krantze in der Hand haltende/in ihrem Wapen
und auffder Müntze führet / zum Gedächtnüß
ihres ersten und Heydnischen Ursprunges. Die
Sachsen aber haben ihrenNahmen/wegen ihrer
HeydnijchenHartnäckigkeit/Stein und Felsen-
harter Natur/ von dem Lateinischen Worte 8r-
xum, welches einen Felsen bedeutet/ des keroM
und Oulu Meynung nach/ bekommen. Diese
stlsichte Hertzen aber hatte der Christliche Held/
Käyser Larcl, ziemlich weich gemacht / und von
denWercken der Heydnischen Finsiernüß ge-
reiniget; Und danut sie also weiter Gelegen-
heit haben möchten/ von Tage zu Tage in sol-
chem angenommenen Lichte fort zu wandern/
richtete er in Deutschlande viele herrlige Stiff-
ler / Bischoffthümer und Domkirchen an / mit
grossen Kosten/ und sehr reichen Einkünfften be-
gäbet und versehen/ als daß zuOsenbrück zu
Münster/BremenundDerden/Osterwick/Mim
den/Halberstat/Quedlinburg/Hamburg/Mer-
seburg/ Zeitz/ Ach/ Paderborn und noch viel am
dm mchr/so daß dm Kirchen und Stiffler rei»
ches
K.LI^1-!Q8L5 OvKI08M.
Und weil ein jeder Theil es ihme zu Nutze ma-
chen / und den unfehlbaren Sieg und ViäoriL
zuschreiben wolte / entstund daraus grosser
Muth und Freudigkeit / so daß an beydev Ther-
len gantz verzweifelt gefochten wurde: Wie aber
der tapfere Wiedekind nachmahls aus dem
Außgange wahrgenommen/ daß es nicht so wohl
ihme/ als den überwindende Christen/ ein glück«
lichesZeichrn gewesen: Und daß in dieser himm-
lischen Schrifft/fich nicht so wohl ein sterblicher
als GöttlicherFinger geäussert / hat es dem ra»
pfern Wedekind / in seinem Christlichen Zür-
nehmen grosse Beförderung gethan / und kraff-
tig^gestärcket / biß endlich die vollkommene Er«
leuchtung darauff erfolget. Hierauff wante sich
Käyser Orel, nach der Stadt Magdeburg und
zerstörte alda der nngläubigenSachsen fürnem-
stes Götzen,Bild/ und den Tempel der Vencrir,
welchen der abgöttische Käyser^uüu§ nebst die»
sem Bilde auffgerichtet hatte / und welches sie
biß anhero / als eine mächtige und hülffreiche
Göttin angebetet und verehret hatten. Es
war aber
Das Abgöttische Venus-Bild/
jMIl» überaus wolgestaltes nackendes Wei,
SM bes-Bild / mit einem schönen Angesichte
und klarenAugen ; ihre lange gelbeHaare hingk
herab biß auff die Knie; Auff dem Haupte trug
sie einenKrantz von grünen Myrten/starck über-
güldet; In dem lachenden Munde hielte sie ei,
m beschlossene Rose; Anffdem Hertzen trug sie
eine brennende Fackel / in der lincken Hand die
gantze Welt/getheilet durch den Himmel/Meer
undErdreich; In der rechten Hand zwene gül-
dene Aepffe!: Sie selbst stund auffeinem präch-
tigen güldenenWagen/welchen zwene Schwatz-
nenund zwo Tauben zogen: Neben ihr hatte
sie ihre drey Töchter/so auch nackend und schö-
ne waren/ mit in einander grschrenckten Ar,
men / und kehrte eine der andern den Rücken zu/
und überreichten einander güldeneAepffel; Da«
mit aber die Abgöttischen Leute desto kräfftiger
von ihren Heydnischen Wesen möchten ab / und
zu Christo geführet werden / zerbrach und zer«
malmte Käyser carel diß Bild gantz biß auff
dm Grund / und banete daselbst einen Tempel/
dem H. 8tcxl>ano zu Ehren / darinne GOttes
Erkäntnüß und Ehre/hinführo soltegetrieben
und befodert werden ; Erneurete die zerfallene
Stadt / so von Käyferfulio erbauet/ und nach-
gehendes zu unterschiedenen mahlen wieder ver«
wüstet und zerstöhret worden/ erweiterte darne-
ben und befestigte sie/ und wurde die Stadt/
von den nackenden Mägden
Magdeburg oder Mägdeburg
KLEnant/ welches Jungfräuliche Bild die ,
sW Stadt noch heutiges Tages mit einem !
Krantze in der Hand haltende/in ihrem Wapen
und auffder Müntze führet / zum Gedächtnüß
ihres ersten und Heydnischen Ursprunges. Die
Sachsen aber haben ihrenNahmen/wegen ihrer
HeydnijchenHartnäckigkeit/Stein und Felsen-
harter Natur/ von dem Lateinischen Worte 8r-
xum, welches einen Felsen bedeutet/ des keroM
und Oulu Meynung nach/ bekommen. Diese
stlsichte Hertzen aber hatte der Christliche Held/
Käyser Larcl, ziemlich weich gemacht / und von
denWercken der Heydnischen Finsiernüß ge-
reiniget; Und danut sie also weiter Gelegen-
heit haben möchten/ von Tage zu Tage in sol-
chem angenommenen Lichte fort zu wandern/
richtete er in Deutschlande viele herrlige Stiff-
ler / Bischoffthümer und Domkirchen an / mit
grossen Kosten/ und sehr reichen Einkünfften be-
gäbet und versehen/ als daß zuOsenbrück zu
Münster/BremenundDerden/Osterwick/Mim
den/Halberstat/Quedlinburg/Hamburg/Mer-
seburg/ Zeitz/ Ach/ Paderborn und noch viel am
dm mchr/so daß dm Kirchen und Stiffler rei»
ches