K.Ll,zi-!0lrrs LvkiosL.
Der traurige LiebesÄußgang.
er ihn gar auffgericben hat. Wann aber der
Jägervon stetigem umblauffen also ermüdet ist/
daß er nothwendig ruhen / undLufftschöpffen
muß / so wirfst er dem ungeheuren Thier einen
rochen Hut vor / mit welchem es mit dm Hör-
nern und Füssen grausam wütet. So aber das-
selbe von einem nicht erlegt worden/und ein an-
der Jäger Lüsten bekombt / sein Heyl an ihm zu
versuchen/ der mag es leichtlich reitzen / und wi-
der sich in Harnisch bringen / wann er nur mit
einem BarbarischeuGeschrey anfängt zu ruffen/
I.u, lu, 1u.
sternem Much geschähe / also bekam sie der ve-
rnoilellen auch darnach / welcher besser gesche-
hen/ wann man sie der Auffsicht einer ehrbahren
Natron zuhauß überlassen hette. Es warn
mehr solcher Leute aufs dieser Flotte/ die aus
blosser Begierde / etwas srembdes in iionäa zu
sehen/mitgiengen/und unter denselben fürnehm-
kich ein qvälikcirter Edelmann/ den der Obriste
rnsonderheit zu seiner Compagnie erwehlet hat-
te. Stroh und Feuer pflegen einander bald ei-
ne brennende Hitze mitzutheilen/ so bald sie nur
allzu nahe an einander gerathen / die Jungfrau
war schön und fürnehm/ der Edelman reich und
angesehn/dazn kam dieGelegenheit/welche auch
einen frommen Menschen verführen kan- Ich
will sagen/ daß eine Zuneigung unter diesen zwo
jungen Personen erwuchs/aus derselbe entstund
eine Liebe / und als diese ihre höchste Vollkom-
menheit erreichet / wvlte sie der Früchten selber
geniessen / wozu ihnen die gute Gelegenheit der
xarticulieren Schiffs-Zimmergnugsame Anleir
tung gab / und so bald Eva den Apftl einmahl
gekostet / meinte sie/ es stecke eine Gold-Ader
drinn / versuchte also den Lust-Apfel hernach so
offt und viel / daß sich die Zeichen einer Wasser-
sucht oder etwas anders darauff bey Schwel-
lung des Bauchs ereigneten/ und solches geschä-
he alles unter der theuren Verheissung künfsti-
C z ger
Uk St ein Ding in der Welt/da sich wichtige-
re Veranderunden zu ereignen pflegen/ so
ist es die Liebe/ wo diese mit ihrem Stachel
recht wurtzelt / da macht sie die Leute dermassen
Stock blind/daß sie ( die Verliebten) weder den
Unterschied ihres Standes / Mittel / Religion
noch Alters erkennen mögen / und daher» eines
nnglückseeligen jammervollen Außgangs der-
rnahleins besorgen müssen. In NormLncke leb-
tevor einigen Jahren ein behertzter Edelmann/
der durch seine Tapferkeit ihm diecbarge eines
Oboisten über eine Schiff-Flotte zu wege ge-
bracht hatte/ und sich also rüstete / umb nach der
West-Indischen Landschafft rloriöa zu gehen-
Diesen ersuchte seine Schwester/eine sehr schöne
Mannbahre Jungfrau / gar instandiglich / daß
er ihr vergönnen möchte/ diese weite Reise mit
ihm zu thun. Er hatte/ in Erwegung der viel-
fältigen Gefahr / denen man auff dergleichen
Reisen nnterworffen zu styn pflegt/ dazu gantz
keinen Lusten/suchte demnach alle Beweg-Grün-
de herfür/ sie von ihrem Vorhaben abwendig zu
machen. Endlich aber war ihr hefftiges An-
halten kräfftlger als sein höffliches Abschlagen.
Dannenhero vergönnet er ihr / zu ihm ins Ad-
miral-Schiff zu steigen / und das neue Land zu
sehen: Fürwitz macht Jungfern Lhcuer; gleich
wie diese Reise äusser blossem Fürwitz und lü-
trieben/ und an diesen Orth gejagt worden/ fallt
er zu erst den Jäger an / der für andern sich Her-
str thut. Es beschirmet sich aber dieser hinter
seinem Baum/uud sticht ihn mit dem Schwein-
Spieß / wo er ihn treffen kan. Doch fället er
nicht bald/ wann er schon etliche mahl getroffen
worden / sondern wird je länger/ je mehr erzür-
net/ also / daß er nicht allein mit den Hörnern/
sondern auch mit der Zungen fechtet/und diesel-
be grausam erschüttet. Diese Zunge ist ihm so
rauch und hart/ daß er den Jäger / wann er nur
das Kleid damit anzurühren vermag / erwischt/
ihn zu sich zeucht/ und nicht ehe von sich läst / biß
Der traurige LiebesÄußgang.
er ihn gar auffgericben hat. Wann aber der
Jägervon stetigem umblauffen also ermüdet ist/
daß er nothwendig ruhen / undLufftschöpffen
muß / so wirfst er dem ungeheuren Thier einen
rochen Hut vor / mit welchem es mit dm Hör-
nern und Füssen grausam wütet. So aber das-
selbe von einem nicht erlegt worden/und ein an-
der Jäger Lüsten bekombt / sein Heyl an ihm zu
versuchen/ der mag es leichtlich reitzen / und wi-
der sich in Harnisch bringen / wann er nur mit
einem BarbarischeuGeschrey anfängt zu ruffen/
I.u, lu, 1u.
sternem Much geschähe / also bekam sie der ve-
rnoilellen auch darnach / welcher besser gesche-
hen/ wann man sie der Auffsicht einer ehrbahren
Natron zuhauß überlassen hette. Es warn
mehr solcher Leute aufs dieser Flotte/ die aus
blosser Begierde / etwas srembdes in iionäa zu
sehen/mitgiengen/und unter denselben fürnehm-
kich ein qvälikcirter Edelmann/ den der Obriste
rnsonderheit zu seiner Compagnie erwehlet hat-
te. Stroh und Feuer pflegen einander bald ei-
ne brennende Hitze mitzutheilen/ so bald sie nur
allzu nahe an einander gerathen / die Jungfrau
war schön und fürnehm/ der Edelman reich und
angesehn/dazn kam dieGelegenheit/welche auch
einen frommen Menschen verführen kan- Ich
will sagen/ daß eine Zuneigung unter diesen zwo
jungen Personen erwuchs/aus derselbe entstund
eine Liebe / und als diese ihre höchste Vollkom-
menheit erreichet / wvlte sie der Früchten selber
geniessen / wozu ihnen die gute Gelegenheit der
xarticulieren Schiffs-Zimmergnugsame Anleir
tung gab / und so bald Eva den Apftl einmahl
gekostet / meinte sie/ es stecke eine Gold-Ader
drinn / versuchte also den Lust-Apfel hernach so
offt und viel / daß sich die Zeichen einer Wasser-
sucht oder etwas anders darauff bey Schwel-
lung des Bauchs ereigneten/ und solches geschä-
he alles unter der theuren Verheissung künfsti-
C z ger
Uk St ein Ding in der Welt/da sich wichtige-
re Veranderunden zu ereignen pflegen/ so
ist es die Liebe/ wo diese mit ihrem Stachel
recht wurtzelt / da macht sie die Leute dermassen
Stock blind/daß sie ( die Verliebten) weder den
Unterschied ihres Standes / Mittel / Religion
noch Alters erkennen mögen / und daher» eines
nnglückseeligen jammervollen Außgangs der-
rnahleins besorgen müssen. In NormLncke leb-
tevor einigen Jahren ein behertzter Edelmann/
der durch seine Tapferkeit ihm diecbarge eines
Oboisten über eine Schiff-Flotte zu wege ge-
bracht hatte/ und sich also rüstete / umb nach der
West-Indischen Landschafft rloriöa zu gehen-
Diesen ersuchte seine Schwester/eine sehr schöne
Mannbahre Jungfrau / gar instandiglich / daß
er ihr vergönnen möchte/ diese weite Reise mit
ihm zu thun. Er hatte/ in Erwegung der viel-
fältigen Gefahr / denen man auff dergleichen
Reisen nnterworffen zu styn pflegt/ dazu gantz
keinen Lusten/suchte demnach alle Beweg-Grün-
de herfür/ sie von ihrem Vorhaben abwendig zu
machen. Endlich aber war ihr hefftiges An-
halten kräfftlger als sein höffliches Abschlagen.
Dannenhero vergönnet er ihr / zu ihm ins Ad-
miral-Schiff zu steigen / und das neue Land zu
sehen: Fürwitz macht Jungfern Lhcuer; gleich
wie diese Reise äusser blossem Fürwitz und lü-
trieben/ und an diesen Orth gejagt worden/ fallt
er zu erst den Jäger an / der für andern sich Her-
str thut. Es beschirmet sich aber dieser hinter
seinem Baum/uud sticht ihn mit dem Schwein-
Spieß / wo er ihn treffen kan. Doch fället er
nicht bald/ wann er schon etliche mahl getroffen
worden / sondern wird je länger/ je mehr erzür-
net/ also / daß er nicht allein mit den Hörnern/
sondern auch mit der Zungen fechtet/und diesel-
be grausam erschüttet. Diese Zunge ist ihm so
rauch und hart/ daß er den Jäger / wann er nur
das Kleid damit anzurühren vermag / erwischt/
ihn zu sich zeucht/ und nicht ehe von sich läst / biß