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Heidelberger Beobachter: Kampfblatt der Nationalsozialisten für Odenwald und Bauland (1 (September-Dezember)) — 1931

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https://doi.org/10.11588/diglit.44156#0722

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Sette 6

Mittwoch, den 16. Dezember 1931.

1. Zahrg. / Nr. 194

Die UgekWen SmieWger
im LuimigshOlM WerkspiNllge-Prozetz.

Ludwigshafen. Der große Werkspionage-
Prozeß hat gestern vormittag 9 Uhr vor dem
erweiterten Schöffengericht Ludwigshafen
seinen Anfang genommen. Vor Eintritt in
die Verhandlung erklärte einer der Vertei-
diger der Angeklagten, Rechtsanwalt Dr.
Weil, Ludwigshafen, daß er von den beiden
Schöffen die Schöffin ablehnen müsse, da
deren Mann in der IG. Farbenindustrie als
Beamter beschäftigt sei. Der Angeklagte
Steffen schloß sich dem Verteidiger an.
Hierauf zog sich das Gericht zurück. Es be-
schloß, dem Antrag der Verteidigung statt-
zugeden und die Sitzung solange zu unter-
brechen, bis ein anderer Schöffe oder Schöf-
fin deigezogen ist.
Um 3/4IO Uhr wurde die Verhandlung
wieder ausgenommen. Der Angeklagte Stef-
fen wird von Rechtsanwalt Dr. Löwenthal,
Berlin, und Rechtsanwalt Dr. Weil, Lud-
wigshafen, der Angeklagte Herbst von
Rechtsanwalt Dr. Weil, Dienstbuch von
Rechtsanwalt Dr. Franck, Frankfurt a. M.,
Schmid von Referendar Walther, Ludwigs-
hafen, Acker von Referendar Strehl, Lud-
wigshafen, verteidigt. Als Nebenkläger sind
Rechtsanwalt Iustizrat Wagner, Ludwigs-
hafen, für die IG. Farben und Rechtsan-
walt Dr. Böckler, ebenfalls für die IG. und
die Firma Dr. Raschig erschienen.
Nach Verlesung des Eröffnungsbeschlus-
ses wurden zunächst die Personalien der An-
geklagten und ihr Lebenslauf näher festge-
stellt. Steffen erklärt, daß er nach der
Revolution wegen seiner Propaganda gegen
die Besatzung aus dem besetzten Gebiet aus-
gewiesen worden sei. Er habe sich später
um die Schulung und Aufklärung der Ar-
beiterschichten hauptsächlich in der chemi-
schen Industrie bekümmert. Er wolle gleich
von Anfang an die Erklärung abgeben, daß
er unschuldig sei. Er habe nie für eine straf-
bare Tat eine Entlohnung erhalten. Der
Angeklagte Dienstbach erklärt, er habe
allmählich erkannt, daß die sozialdemokra-
tische Partei nicht die Interessen der Arbei-
terschaft vertrete und es deshalb notwendig
sei, die Arbeiterschaft aufzuklären, welche
Partei ihre Interessen vertrete, das sei nur
die KPD. Die Anklageschrift entspreche
nicht den Tatsachen. Er habe Nie von einer
russischen Stelle eine Entlohnung bekom-
men. Auch der Angeklagte Herdst ist sich
keiner strafbaren Handlung bewußt, ebenso
Oehlenschläger und seine Frau, die nie für
eine russische Stelle gearbeitet oder Verrat
getrieben haben wollen. Der Angeklagte
Schmid erklärt, daß er seine Aussagen
vor dem Untersuchungsrichter, mit denen er
die Angeklagten Oehlenschläger und Frau
schwer belastete, heute widerrufen müsse.
Beide hätten sich nie eine strafbare Hand-
lung zuschulden kommen lassen. Der Vor-
sitzende, Amtsgerichksrat Germann fand
diesen Rückzug sehr merkwürdig, waren doch
die Eheleute Oehlenschläger auf Grund der
Aussagen Schmids seinerzeit in Untersu-
chungshaft genommen worden. Der Ange-
klagte will dies nicht gewußt und geglaubt
haben, daß Oehlenschläger wegen einer Un-
terschlagungssache in Untersuchungshaft ge-
nommen worden sei. Die Verbindung mit
Herbst und Steffen gibt er zu. Im Novem-
ber 1930 fei Herbst zu ihm gekommen, um
die abgebrochenen Beziehungen wieder auf-
zunehmen. Er habe aber nie von ihm Geld
erhalten.
Im Anschluß an die Vernehmung der
Angeklagten wurden vonseiten des Gerichts
die ungefähren Daten der Zusammenkünfte
festgestellk und was in diesen Zusammen-
künften besprochen worden ist. Auch wur-
den dabei die Aussagen Schmids in der Vor-
untersuchung gegenübergestellk.
M »MrhmW der NsekliM-
Steffen ist seit 1923 Gewerkschafts-
sekretär in der revolutionären Gewerkschafts-
organisation ROG. Schriftleiter der kom-
munistischen Zeitung „Der Fabrikarbeiter"
und erhält außerdem noch eine Geschäfts-
stelle, wo er eine Sekretärin und zwei junge
Leute beschäftigte. Seine Frau war eine
zeitlang als Stenotypistin bei der russischen
Handelsdelegation in Berlin angestellk.
Der Angeklagte Menstbach war bis No-
vember 1930 Streckenarbeiter im Eisen-
bahnbetrieb für die Höchster Farbwerke. Er
war dort Mitglied des Betriebsrates. In der
ROG. war er ehrenamtlich tätig. Für diese
Organisation, ist er öfters nach Ludwigs-
hafen gekommen und wurde in diesem Be-
zirk verwendet, weil er wegen seiner lang-
jährigen Beschäftigung in den Höchster
Farbwerken für die chemische Industrie be-
sonders Interesse gehabt haben soll.
Herbst war ein Jahr lang Iugendsekrekär
bei der KPD. in Berlin und dann zwei
Jahre beim Konsumverein Ludwigshafen

tätig. 1927 war er bei der deutsch-russi-
schen Naphtha-Gesellschaft erst in Ludwigs-
hafen, dann in Berlin angestellt. Seit 1. De-
zember 1930 ist er kommunistischer Partei-
sekretär und seit dem 1. Januar ds. Is. bei
dem badischen Parteibüro in Mannheim
tätig, hat aber seinen Wohnsitz in Ludwigs-
hafen.
Oehlenschläger hat lange Jahre in den
verschiedensten Abteilungen der I. G. Farben
in Ludwigshafen gearbeitet. Dem Betriebs-
rat der I. G. gehörte er von 1923 bis 1929
an. Aus der KPD. mußte er im Mai 1930
ausscheiden, da sich bei der Abrechnung von
Zeitungsgeldern, deren Einziehung ihm über-
tragen war, Differenzen ergeben hatten.
Die jetzt geschiedene Frau Oehlenschläger
war ebenfalls bei der KPD. politisch tätig.
Schmid, der schweizerischer Staatsange-
höriger ist, war seit 1913 auf verschiedenen
Büros der I. G. und im Leunawerk tätig.

Wertheim. (160 Schafe gestohlen.) Auf
dem Neuhof bei Wockenroth wurde in einer
der letzten Nächte eine Herde von 160
Schafen gestohlen. Der Dieb verkaufte im
nahen Dörlesberg zwei der Schafe und die
übrigen lieh er laufen. Er suchte dann das
Weite, wurde aber später verhaftet.
Nmd Ms tm Mnt Zmbkkg
Adelsheim. Auf dem nahen Hofgut Dam-
berg brach am Samstag abend in der 42
Meter langen und 15 Meter breiten Feld-
scheuer Feuer aus, das sich mit Windeseile
ausbreitete. Als die Feuerwehr erschien,
stand die ganze Scheune bereits in Hellen
Flammen: an eine Rettung der Scheune
war nicht mehr zu denken. Die Feuerwehr
mußte mit den sehr beschränkten Wasservor-
räten ihr Hauptaugenmerk auf den Schutz
der angrenzenden Gebäude richten. Die
Scheune samt den Vorräten, etwa 1600
Zentner Stroh und etwa 1000 Zentner Heu,
brannte vollständig nieder. Das Hofgut

kurrbs»
Neunkirchen 1. — Reckarelz 1. 2:1
Ein schönes, ruhiges und stets spannendes
Spiel, das zwei gleich-wertig« Mannschaften fair
Kämpfen sah, das aber die Plahelf durch auf-
opferndes Spiel schließlich doch verdient zu sei-
nen Gunsten entschied. Neunkirchen hat sich
mit diesem Siege wiederum an die Tabellen-
spitze gefetzt. Schiedsrichter Melle (Sinsheim)
war dem Spiel ein guter Leiter.
Das Spiel der Zweiten Mannschaften ent-
schied Neckarelz mit 5:1 für sich. K.
VfB Epfenbach 1. — SpV Helmstadt 2:1 (0:1)
2. Mannschaften 2:0 für Epfenbach.
Während der ersten Halbzeit war Helmstadt
leicht überlegen und konnte bis zur Pause 1:0
führen. Bis dahin konnte Epfenbach einen Elf-
meter trotz Wiederholung nicht verwerten. In
der zweiten Halbzeit wurden die Mannschaften
reichlich nervös und drängten auf klare Ent-
scheidung. 10 Minuten vor Sästuß gelang
Epfenbach der verdiente Ausgleich. Fast sah es
so aus, als würden sich beide Mannschaften die
Punkte teilen, als kurz vor dem Schlußpfiff
Epfenbachs flinker Linksaußen zum unhaltbaren
Siegestor einschoß. Das Spiel wurde von
Schiedsrichter Motz aus Bammental geleitet.
Derselbe war etwas unsicher und traf mehrmals
zweifelhafte Entscheidungen. Dem Spielverlauf
nach wäre ein Unentschieden gerechter gewesen.
»s«Srsv
HTV 46 1. — TB Bruchsal 1. 1:1 (1:1)
Beide Mannschaften traten mit Ersatzleuten
an, die sich aber gut einfanden. Der hart ge-
frorene und holprige Platz ließ kein genaues
Zuspiel zu, was natürlich das Spiel stark be-
einträchtigte. — Turnverein seht sich -gleich nach
dem Anspiel in des Gegners Hälfte fest und
bedrängte das gegnerische Tor stark. Bruchsals
Torhüter mußte öfters seine Kunst beweisen.
Eine schwache Äbwehrarbeit nützt der HTV-
Mittelstürmer geschickt aus und stellt das Re-
sultat auf 1:0/Bruchsal strengt sich nun mächtig
an, schickt seine Flügelstürmer werk auf „Rei-
sen" und es gelingt ihm dadurch, das Spiel offen

Er kam im Februar 1927 als Betriebs-
schreiber zur Stickstoffabteilung nach Oppau,
wo er mit Abschriften von Versuchs- und
Palentbeschreibungen beschäftigt wurde. Im
Dezember 1930 wurde er abgebaut und er-
hielt eine Abfindung von 1000 Mark. Rach
seinem Ausscheiden sah er sich nach einer
neuen Existenz um, sein Versuch schlug aber
mangels Mittel fehl. Nach feiner Angabe
war er nicht Mitglied der KPD., er war
aber schon vor Jahren mit Mitgliedern dieser
Partei in persönliche Beziehungen getreten.
Der Angeschuldigte Acker ist gelernter
Polsterer und hatte seit Jahren ein Ver-
hältnis mit der Schwester der Ehefrau des
Angeklagten Schmid. Nach seiner Auf-
stellung hakten die beiden nach dem Abbau
des Schmid anfangs 1931 zusammen in Lud-
wigshafen ein Geschäft für chemische Artikel
unter der Firma Schmid und Acker gegrün-
det, das aber bald wieder aufgegeben wurde.
Für den Prozeß sind 4—5 Tage vorge-
sehen. Vorsitzender ist Amtsgerichtsdirektor
Germann, Beisitzer Amtsgerichksrat Dr.
Hack. Die Anklage vertritt 1. Staatsanwalt
Gerle-Frankenthal. Eine größere Anzahl
Zeugen und Sachverständigen sollen zur
Aufklärung des Prozesses beitragen.

Damberg ist Besitz der Grundherrschaft von
Adelsheim, welcher der Gebäudeschaden zu-
fällt. Pächterin des Gutes ist die Zucker-
fabrik Züttlingen, die den Sachschaden zu
tragen hat. Ueber die Entstehungsursache
des Brandes ist bisher nichts bekannt ge-
worden.
In Streik den Schädel eingefchlagen.
Ommersheim (Saarpfalz). Ein Arbeiter
von hier der mit einem Arbeitskollegen aus
Dillingen in Streit geraten war, wurde von
diesem durch einen Schlag auf den Kopf mit
einer Hacke lebensgefährlich verletzt. Mit
zertrümmertem Schädel wurde er ins Be-
zirkskrankenhaus St. Ingbert eingeliefert.
Der Täter wurde verhaftet.
Selbstmord.
Karlsruhe. Tot auf den Schienen wurde
am Montag früh eine verheiratete Frau auf-
gefunden. Die Unglückliche, die an Schwer-
mut litt, hatte sich auf der Maxaubahn von
einem Zuge überfahren lassen, wobei ihr
Arme und Beine vom Rumpfe getrennt
wurden.

zu gestalten. Ein blitzschneller Durchbruch Ser
Bruchsaler stellt «das Resultat durch dessen Halb-
linken auf 1:1, wobei es auch blieb. Nach der
Pause weiter verteiltes Spiel, bei welchem die
meisten Angriffe durch die Läuferreihen und
Verteidiger unterbunden wurden. Bruchsal nützt
«ine Schwächeperiode der Heidelberger aus und
bedrängt während dieser Zeit stark'das Heidel-
berger Tor. Reichert im Tor ließ sich aber
nicht überwältigen und hielt sich tapfer. In den
letzten Minuten will der HTV unbedingt den
Sieg an sich reißen, aber großes Gchuhpech und
zahlreiche Verteidigung lassen dies nicht zu. Der
Schlußpfiff endigt« ein hartes Spiel, das sich
aber immer im Rahmen des Erlaubten ab-
wickelte. Nicht ganz einwandfrei« Entschei-
dungen des Bruchsaler Schiedsrichters brachten
ein« stark« Nervosität in das Spiel.
HTV 46 2. — TB Bruchsal 2. 3:1 (1:0)
In diesem Spiel -war Heidelberg bis in di«
Mitte der zweiten Halbzeit leicht überlegen, Zum
Schluß sogar tonangebend. Bruchsal verdankt
eine größer« Niederlage seinem guten Torhüter.
Für den Heidelberger Turnverein 1846 konnte
Hormukh Zweimal und Brand einmal erfolg-
reich sein.
*
HTV 46 Damen — TB Bruchsasl Damen 3:0
Auch in diesem Spiel zeigte sich ein« klare
Ueberlegenhelt der Heidelbergerinnen, mußte
doch die Torhüterin nie eingreifen. Heidelberg
erreichte seine Spielstärke nicht. Mehr Schuß-
freudigkeit und mehr Schußglück hätten den
Sieg weit höher gestalten können. Sämtliche
Spielerinnen hatten unter dem teil-weise ver-
eisten Platze sehr zu leiden. Bei Heidelberg
konnte Rechtsaußen Und linke Läuferin, sowie
link« Verteidigerin gut gefallen, während bei
Bruchsal die -nimmermüde Mittelläuferin her-
vorstach, Barber G. schoß alle drei Tore,
Di« Spiele der Jugend- und Schülermann-
schasten wurden von Bruchsal abgesagt. Edt.
Errichtung eines Instituts für Leibes-
übungen an der Universität Heidelberg
Das badische Ministerium für Kultus und
Unterricht 'verfügte auf Antrag des Senats der
Universität Heidelberg, -daß der hiesigen Univer-
sität ein Institut für Leibesübungen angeglie-

Aus Nah und Fern.


4 SWer- M12 LeMmletle
bei MmneM M WMnbM
mö MmlobN.
München. Am Sonntag vormittag wurde
in München ein großer Autobus der Reichs-
post von einem Stratzenbahnzug beim lleber-
queren der Fahrbahn erfaßt und mit voller
Wucht umgeworfen. Hierbei wurden 16 Per-
sonen verletzt, darunter vier schwer. Die
vier Schwerverletzten, ein 21 Jahre alter
Werkzeugmacher, eine 19jährige Verkäuferin,
eine 21jährige Kontoristin und ein Ausgeher,
wurden in das Krankenhaus geschafft. Den
übrigen Verletzten wurden Notverbände
angelegt. Die herbeigerufene Zauptfeuer-
wache muhte den schwerbeschädigten Wagen
heben. Der Autobus wollte die Fußball-
mannschaft des FC. „Vorwärts" zu einem
Kreisligaspiel nach Vilsbiburg bringen.

Aus aller Welt.
Das Unwetter an der nordafrikanifchen
Küste. — Zahlreiche Todesopfer.
Paris. Von der Besatzung des an der
nordafrikanischen Küste im Sturm unterge-
gangenen französischen Wachschiffes sind vier
Mann lebend geborgen worden. Es besteht
keine Hoffnung mehr, die übrigen neun
Mann zu retten.
Der schwere Sturm und der sintflutartige
Regen haben in ganz Nordafrika zahlreiche
Menschenleben gefordert. Die Schiffahrt iff
stark behindert. Nur große Dampfer kön-
nen in See gehen. Aus der Provinz Tunis
werden starke IteberschwemMunqen gemel-
det.
36 Todesopfer
beim Untergang des Dampfers „Toseo"
Rom. Von der Besatzung des gesunke-
nen italienischen Hochseeschleppers „Teseo"
sind 112 Mann gerettet worden während 38-
den Tod in den Mellen gefunden haben.
Aus großen Teilen Italiens kommen
Meldungen über schwere llnwetkerschäden.
In Sarno (Provinz Neapel) wurden 20 Per-
sonen durch herabstürzende Dachziegel schwer
verletzt.

Oerrik/c/reZ/Mi-re-',
Kä'-nP/e-', /x-e/eis erir,
Z-r /iZo// ZZll!/e-'F äZÄ-'E-'-Ker/Z-r /

dert wird. Hierdurch ist manch hoffendes Sport-
herz der Studenten befriedigt und der Sport
selbst hat endlich seine längst verdient« Stellung
an -der Universität erlangt.
Mit -der Leitung -des Instituts ist Prof. Dr..
Rissom betraut -worden, der schon länger« Zeit
di« Geschäftsführung des Akademischen Aus-
schusses für Leibesübungen innehatte und als
Leiter des Turnkursess tätig war.

Sportwerbetag zugunsten der Winter-
Nothilse Dossenheim.
Am Freitag Abend hatte der Ortsausschuß
für Leibesübungen in das Gasthaus „Zur
Schauenburg" seinen erweiterten Vorstand, der
sich aus se Vertretern der einzelnen sporttrei-
benden Vereine zusammensetzt, M einer Sitzung
einberufen, um das am 10. Januar 1932 statt-
findend« Sportwerbefest die Beteiligung der
verschiedenen Vereine sestzustellen und das
Programm zu entwerfen. Da im ganzen Land«
Maßnahmen 'zur Linderung der Not für die
Arbeitslosen getroffen werden, hat man Len
Gedanken erwogen, ob es nicht möglich sei,
auch hier -in Dossenheim im Einverständnis mit
den einzelnen sporttreibenden Vereinen zu-
gunsten der Winternothilfe ein Werbefportfest.
zu veranstalten. Es ist geplant, am frühen
Nachmittag mit einem Festzug den Tag zu er-
öffnen, an dem sich alle Vereine der Gemeind«
beteiligen sollen. Nach dem Eintreffen des
Festzuges aas dem Sportplatz werden die Fuß-
ball- und Handballspiele ihren Anfang nehmen.
Auch der Äthletenklab „Badenia" wird «ine
Riege im Ringen und Stemmen stellen, am
Abend wird in' der „Rose" eine größere Ver-
anstaltung statkfinden, bei der alle Verein«,
hauptsächlich aber di« Gesangvereine, Mitwirken
sollen- Sämtliche anwesenden Vereine gaben
bereits eine zustimmende Erklärung ab. Bür-
germeister Böhler gab bekannt, daß die bereits
durchgeführten Sammlungen ein ganz negatives
Ergebnis hatten, besonders die Geldsammlung
sei sehr schlecht ausgefallen, weshalb er voll und
ganz die Veranstaltung unterstütze, deren Er-
trag den Notleidenden der Gemeinde zur Ver-
fügung gestellt werden soll. Man war allseits
von der Abhaltung >der Veranstaltung begeistert
und beschloß, an die Vereine Fragebogen za
schicken, die bis spätestens 23. Dezember an den
Vorsitzenden Les Ortsausschusses ausgesüllt ab-
gegeben werden sollen, worauf am 28. Dezember
der Vorstand des Ortsausschusses Zusammen-
tritt und die endgültige Aufstellung L«s Pro-
gramms durchführt.
* . .... ..... '
 
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