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Heidelberger Beobachter: Kampfblatt der Nationalsozialisten für Odenwald und Bauland (1 (September-Dezember)) — 1931

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https://doi.org/10.11588/diglit.44156#0770

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Seite 4

Mittwoch, den 23. Dezember 1S31.

1. Iahrg. / Nr. 20ü

Wieher einer emWt!

Ein WWer Religilnsikliler beweiit seine IslnindkesLigkeit

Herr Habermann vom DHV


Die übliche Fälscher-Taktik

AM!

der dummen Christin gedacht hatte, mit
einer Raflengenossin Rothschild aus
M.-Gladbach. Diese Dame heiratete
er kurz darauf und ließ sich von der is-
raelitischen Kultusgemeinde nach A n -
naberg im Erzgebirge versehen —
wahrscheinlich weil er annahm, dort nie
entdeckt zu werden und sicher zu sein.
Wir freuen uns auf den Tag, an dem
wir den sauberen Herrn, der der Verfüh-
rer und Veranlasser der Abtreibungen
gewesen ist, im Kölner Gerichtssaal
finden werden. Für heute sei noch —
abrundend — festgestellt, daß
der Herr Religionslehrer nach wie vor
sein Amt ausüben darf!
Darüber braucht man sich aber gar
nicht wundern, denn der Gerichtssachver-
ständige Dr. Erich Bischoff hat einen
Abschnitt aus dem Talmud — Baba me-
zia 114b — überseht, wo es heißt:

tung zum Voungplan, warum beweisen
Sie das nicht durch einige Artikel aus
der Zeil des Volksbegehrens gegen den
Toungplan? Wo war damals der „Han-
delswacht"-Leitartikler Habermann?
Sie haben einige Monate zu weit zu-
rückgeblätkert im Sammelband! War
das wirklich ein Versehen, Herr Haber-
mann?

zu lachen haben; um aber an die Macht
zu gelangen, kann ich ihre Hilfe nicht
entbehren." (Hitler nach der unwider-
sprochen gebliebenen Darstellung von
Dinter, das „Geist-Christentum", Nov.-
Dez. 1930.)"
Das ist nun die Unverschämtheit auf
die Spitze getrieben. Denn:
1. Dieser Arthur Dinier wurde schon
vor Jahren, als unsere Bewegung
noch schwer um ihre Existenz ringen
mußte, von Adolf Hitler aus der Par-
lei ausgeschlossen, weil er auf eigene
Faust Kirchen- und christentumsfeind-
liche Anschauungen propagierte; weil
er das wollte, was schwarze Ver-
leumder heute von unserem Führer
Hiller behaupten:
die christlichen Kirchen in ihrer
Lehrtätigkeit hindern.
Und diesen Arlhur Dinker, der von
Hiller zu einer Zeil fallen gelassen
wurde, als sich erst weniae tätige Mit-
arbeiter um unseren Führer gesam-
melt hakten, diesen Arthur Dinter
stellt die verlogene Zentrumsprefse
heute als Kronzeugen gegen Adolf
Hitler heraus!
Nichts ist so gemein, als daß diese
Heuchler darauf verzichten könnten, wenn

dem wir neulich einmal ins Gedächtnis
zurückrufen mutzten, daß gerade die
DHV-Führung heute keinen Grund hat,
mit großem Nachdruck auf ihre natio-
nale Haltung in der Vergangenheit hin-
zuweisen, machte uns in einem Brief
darauf aufmerksam, daß er persönlich
„nie ein Wort für die Verteidigung des
Toungplanes gesprochen oder geschrieben
habe." Er versucht, dieser Angabe durch
den Hinweis auf einen Artikel vom
10. Juni 1929 Gewicht zu verleihen, der
den bestechenden Titel
„Der Sieg des Börsenkapitals"
trägt. Leider hält der Inhalt dieses Ar-
tikels nicht, was der Titel verspricht,
und wer etwa damals aus dem Titel
den Schluß gezogen hat, daß der Text
eine klare Verurteilung der damals
schwebenden Pariser Verhandlunaen
enthalte, der war sicher enttäuscht,
wenn er zu Ende gelesen hatte. Einige
Sätze aus diesem Artikel sollen das be-
weisen:
„Die prachtvolle Rede des preußi-
schen Ministerpräsidenten Braun, die
wir vor 14 Tagen in der Handels-
Macht gewürdigt haben, ist von der
Sozialdemokratie totgeschwiegen und
wird keine politischen Folgen haben.
Politische Kombinationen ohne die
Sozialdemokratie sind ja so lange nicht
möglich, wie die von Hugenberg ge-
führte Rechte nicht groß, aber rein
sein will. Die Haltung des Zentrums,

jüdischen Religionsgemeinschaft überzu-
treten. Das Verhältnis, von dem Fräu-
lein Hoffmann annahm, daß es ein ern-
stes wäre, blieb 1928 zum ersten Mal
nicht ohne Folgen. Katzmann wußte
seine Braut zu überreden, in eine Ab-
treibung einzubilligen. Er brachte sie
zu der jetzigen Angeklagten, die die Ab-
treibung vornahm.
Das Eheversprechen wußte der Jude
dann immer wieder in die Länge hinaus
zu schieben, bis sich seine Braut 1929 wie-
der schwanger fühlte. Diesmal setzte sie
dem Plan K.s, wieder zu Frau Adler
zu gehen, energischen Wider-
stand entgegen. Fräulein H. erklärte,
angesichts ihrer baldigen Verheiratung
die Schwangerschaft nicht unterbrechen
zu wollen. Katzmann stellte ihr darauf
vor, daß seine strenggläubige
Familie ein christliches Mädchen, das
in solchem Zustande in die Familie käme,
niemals aufnehmen würde. Der Besuch
bei der Adler müsse unbedingt noch
einmal unternommen werden.
Tatsächlich wußte dieser „geistliche
Herr" das Mädchen so einzuschüchtern
und zu überreden, daß ihm sein schänd-
licher Plan gelang. Äsl er keine Folgen
mehr zu gewärtigen glaubte, fuhr er nach
Berlin, wo die Verheiratung in Bälde
erfolgen sollte.
Gleichzeitig verlobte sich der Jude, der
natürlich nie ernstlich an eine Heirat mit

Der „Pfälzer Bote" hat in seiner
Nr. 290 aus dem „Bayrischen Kurier"
einen Artikel übernommen
„Nationalsozialismus und katholische
Kirche",
in dem kürzlich gemachten Aussprüchen
unseres Führers angebliche Stellen aus
dem nationalsozialistischen Schrifttum
entgegengestellt werden, die nach Mei-
nung dieses Blattes der von Hitler ver-
sicherten konfessionellen Integrität un-
serer Bewegung widersprechen. Die
meisten dieser den Hitlerworten „wider-
sprechenden Kommentare" stammen aus
Rosenbergs
„Mythus des 20. Jahrhunderts".
Die schwarze Heuchlerbande weiß ganz
genau, daß sowohl Adolf Hitler, der ein-
zig verantwortliche Führer unserer Be-
.wegung, als auch Rosenberg, der Ver-
fasser dieses philosophischen Merkes,
mehrfach im „Völkischen Beobachter"
Erklärungen abgegeben haben, daß dieses
Buch eine Privatarbeit ist, die mit der
Meinung der Partei schon deshalb nichts
zu tun hat, als der Verfasser sein ge-
stelltes Problem vom Standpunkt des
Protestanten aus sieht, während die NS-
DAP. „auf dem Boden des positiven
Christentums ohne Bindung an eine der
christlichen Konfessionen steht". Die
schwarzen Schmierblätter wissen das ganz
genau, und trotzdem wird immer wieder
von Rosenbergs Buch gesprochen, als
wäre es das Glaubensbekenntnis unserer
Bewegung.
Was würden wohl die Zentrumsbläkter
sagen, wenn man alles, was von Geist-
lichen und Mönchen je geschrieben wurde,
als die Meinung der katholischen Kirche
bezeichnen wollte? Mit die schlüpfrig-
sten Geschichten des Mittelalters stam-
men bekanntlich aus der Feder von ge-
weihten „Dienern Gottes"; trotzdem wäre
es ungerecht, wenn ein Nichtkatholik
aus dieser Tatsache Werturteile über den
Katholizismus als Idee ableiten wollte.
Die „erzbischöflich empfohlenen" Blätter
aber begehen dem Nationalsozialismus
gegenüber diese Ungerechtigkeit wissent-
lich immer wieder.
Soweit zu dieser Gegenüberstellung
Stellen aus Hitlers „Mein Kampf" her-
ausgezogen werden, entstehen für den
denkenden Menschen keinerlei Wider-
sprüche zu der von Hitler auch zunächst

„Ihr Juden werdet Menschen ge-
nannt, die Völker der We»i (Nicht-
juden) aber werden Tiere (Vieh) ge-
heißen."
Deshalb steht in Mark. h. par. tavo:
„Ein Weib, das keine Tochter Is-
raels ist, ist ein Vieh."
Logischerweise geht es dann weiter:
(Iad. chas. 2,2):
„Es darf ein Jude ein Mädchen, wenn
es eine Nichtjüdin ist, mißbrauchen".
Das ist dem Juden also erlaubt. Die
oben geschilderten Untaten des jüdischen
Aeligionslehrers waren also nach seiner
Auffassung kein Unrecht.
Daß nach unserem deutschen Empfin-
den eine derartige Gesinnung ausgemerzt
werden muß, wird jeder Deutsche wün-
schen, Zentrumsleute ausgenommen. Die
Kareski und ähnliche Zentrumspromi-
nenten würden sonst die Gefolgschaft auf-
kündigen.
Das möchte das „katholische" Zen-
trum verhüten. — Oder hat man viel-
leicht einmal in den letzten Jahren in der
Zentrumspresse solche Gemeinheiten er-
örtert gefunden, wie wir sie in den Ta-
ten der Juden Dr. Wassermann, Artur
Schwarz und Daniel Katzmann in den
letzten Tagen veröffentlicht haben?

wieder versicherten Ueberkonfessionalität
der NSDAP. Alles dreht sich um das
eine Wort
„Weltanschauung"
aus dem schwarze Sophisten unserem
Führer einen Strick drehen wollen. Da-
bei erscheint dieser Begriff bei Hitler
immer im Zusammenhang mit politischen
Gedankengängen breitesten Formates im
Sinne einer Zusammenfassung jeder gei-
stigen Zielstellung unseres Volkes, wobei
Hitler keinen Zweifel darüber aufkom-
men läßt, daß die christliche Weltanschau-
ung ein notwendiger und organisch wich-
tiger Teil der von ihm geforderten völ-
kisch-deutschen Weltanschauung darstellt.
Es gibt auf religiösem Gebiet wohl ver-
schiedene christliche Konfessionen, aber
nur eine christliche Weltanschauung. Die
von Hitler in „Mein Kampf" geforderte
„völkische Weltanschauung" ist also kein
Gegensatz zur „christlich-religiösen", son-
dern soll nach dem Willen des allein
maßgebenden Führers unserer Bewegung
die „christliche" Weltanschauung um-
fassen und ausdrücklich anerkennen.
Daß aber außer dem religiösen auch
ein politisches Giaubensbekenntnis mög-
lich und nötig ist, geht wohl am besten
daraus hervor, daß die katholische Kirche
die verschiedensten Staatsbauten als be-
rechtigt anerkannt, früher soaar aus-
drückiich gesegnet hat. Oder steht viel-
leicht in der Bibel etwas von jener „Frei-
heit, Schönheit und Würde", auf die sich
die Schwarzbehanaenen 1918 mit blin-
dem Eifer gestürzt haben? —
Die größte Unverfrorenheit aber in
dem genannten Artikel kommt noch!
Hitler erklärte vor kurzer Zeit, was
von den schwarzen Blättern zugegeben,
aber offenbar fast bedauert wird:
„Die NSDAP gebe sich der Hoff-
nung hin, daß die katholische Kirche
es eines Tages selber ablehne, die
Zentrumspartei als ihren autorisierten
Repräsentanten anzusehen, der Na-
tionalsozialismus wolle mit beiden
christlichen Religionen in Frieden
lebe n."
Das ergänzen der „Bayrische Kurier"
und der „Pfälzer Bote" durch den folgen-
den Zusatz:
„Kommentar:
„Menn ich einmal zur Macht gekom-
men bin, wird die katholische Kirche nichts

es sich darum handelt, unserem Führer
eines auszuwischen! Pfui Teufel!
2. Was aber dieses „Kommentar" be-
sonders verwerflich macht, ist der Nach-
satz:
„Hitler nach der unwidersprochen ge-
bliebenen Darstellung von Dinter ..
Wir haben am Beispiel des Rosen-
berg'schen Buches bewiesen, daß selbst
mehrfache parteiamtliche Erklärungen
über eine solche Angelegenheit die schwar-
zen Lügenmäuler nicht zum Schweigen
bringen: daß sie. im Gegenteil, gerade
diese richtiggestellten Dinge immer wie-
der in der falschen Darstellung hervor-
holen. um damit zu argumentieren. Und
da will dieses Pack noch den Eindruck er-
wecken, daß es berechtigt sei, dem aus
der Partei ausgeschlossenen Dinter zu
glauben, weil Hitler ihm nichtwider-
fprochen habe!!!
Es wird alles einmal heimbezahlt
werden! Der Ehrenschuh der neuen Not-
verordnung könnte in absehbarer Zeit
Urteilsgrundlage für ein Verfahren gegen
die Urheber solcher Gemeinheiten wer-
den. Der „Pfälzer Bote" aber als Ver-
breiter solcher Verleumdungen bekam
heute wieder eine neue Kerbe auf sein
Holz. —Dst—

wie sie Kaas in seinen Reden Umrissen
hat und wie sie während der ganzen
Verhandlungszeit aus der Zentrums-
presse deutlich wurde, hätte für das
Vöglersche Nein wohl eine andere po-
litische Konstellation ermöglicht, wenn
die Hugenbergsche Führung sich nicht
bewußt außerhalb jeder Bündnisfä-
higkeit nach der Mitte gestellt hätte."
War das nicht eine klare Verteidi-
gung des zentrümlichen Kurses, Herr
Habermann, jener noch heute beim
Zentrum vertretenen Meinung, man
könnte nicht ohne die Sozialdemokratie,
oder wenigstens nicht ohne ihre Duldung
regieren?
Vor allem aber, Herr Habermann,
wenn wir Ihnen Unrecht getan haben
sollen mit der Kennzeichnung Ihrer Hal-
I I!I!«!IMI«..

Vor dem Schwurgericht in Köln er-
lebte man in diesen Tagen wieder ein-
mal die erschütternde Tragödie von dem
deutschen Mädchen, das sich mit einem
Juden eingelassen hat. Daß es sich in
diesem Fall um einen jüdischen Aeli-
gionslehrer handelte, der sich als
gemeiner Lump entpuppte, dürfte wohl
als wirkungsvolle lebende Illustration
zu den verschiedenen Talmud-Prozessen
gelten!
Man verhandelte gegen die Abtreibe-
rin und Inhaberin eines Massagegesa-
lons, Witwe Clementine Adlers!), die
für schuldig befunden wurde, an einem
Fräulein Sibylla Hoffmann aus Bonn
in zwei Fällen (1928 und 1929) je eine
Abtreibung vargenommen zu haben. Die
Verhandlung war auf eine Anzeige des
Fräulein Hoffmann hin, die sich zwar
damit selbst beschuldigte, aber wohl ihrem
quälenden Gewissen Entlastung »erschuf-
en wollte, zustande gekommen. In einer
päteren Verhandlung gegen sie und den
auveren Juden, von dem jetzt die Rede
ein soll, wird sich dieser typische Leidens-
weg des an den Juden geketteten deut-
schen Mädchens in seiner ganzen Tragik
enthüllen.
Fräulein Hoffmann hatte sich von dem
jüdischen Religionslehrer Daniel
Katzmann die Ehe versprechen lassen.
Er wußte sie auch sonst so zu gewinnen,
daß Fräulein H. sogar bereit war, zur
 
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