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Heidelberger Beobachter: Kampfblatt der Nationalsozialisten für Odenwald und Bauland (1 (September-Dezember)) — 1931

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https://doi.org/10.11588/diglit.44156#0811

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1. Ichrg. / Nr. 205

Donnerstag- den 3L. Dezember 1931.

Sette 3

AM WMg.
Anseren Abonnenten and Mitarbei-
tern zum Jahreswechsel die besten Glück-
wünsche! In begeisterndem Kampf wird
das Aahr 1832 unserer Bewegung nnd
damit Deutschland den Sieg bringen?
Hell Hitler!
Vertag und Schriftleitung des
^Heidelberger Beobachter".
Der Vatter winscht sichs große Los,
E nei Motorrad mecht der Groß,
Es wischt die Dochker, di« Lisett,
Daß sie en Bräutigam ball hätt'.
Die Mutter winscht, der Babbe käm
Im Reisohr als viel srieher heem;
Un der winscht seinem Eh'genoß
Usfs Babbelwerk — en Vorlegschioß!
Die Kinner rufe: „Prost Neijohr"!
E Bretzel wie en ScheierSoor!
Bum P»schlier, wu die Brief als bringt,
„Prost Neijohr" freehlich zu dir dringt:
Di« Zeitungsfrau, die wu kassiert.
Die bringt des Blatt un gratuliert.
Was laufen die ihr Fietz sich ab!
Prost Neijohr — geb was — nek so knapp!
Heil O-wend heim Silveschterpunisch
Do heert mer manchen Neijohrswunsch,
Wann all die Winsch mol werre wohr,
Dann wär's jo klar im neie Iohr,
Doch wann vum Turm es zwelse klingt,
'Wer weeß, was uns die Zukunft bringt,
Noch isch's e Buch mit ströme Sichel,
tzofs's Beichte, armer deitscher Michel!
G. 3. Dietrich, Heidelberg.
Neujahrsbräuche.
Wenn von Neujahrsbräuchen die Rede
ist, so muß man selbstverständlich beim
Sllvesterpunsch anfangen, denn dieses auf
absonderlichsten Arten hergestellte, süffige
Gebräu hak die Menschen in die sorglose
Fröhlichkeit zu versehen, die zur lustigen,
-ieweilen auch lärmenden Begehung des
Jahreswechsels von Nöten ist.
Je. mehr aber der Punsch die Gemüter
erhitzt und belustigt hat, umso bereitwilliger
melden sich die Anhänger anderer Neu-
jahrsbräuche. DasBleigießen, durch das
vorwitzige Menschen und zumal junge Mäd-
chen einen neugierigen, aber auch abergläu-
bischen Blick in die Zukunft tun wollten, ist
ja ziemlich aus der „Mode" gekommen.
Aber der Brauch des Neujahrsschießen und
des exzessiven Abbrennens von Feuerwerks-
körpern findet immer noch Liebhaber.
Das Neujahranblasen durch umherzie-
hende Musikanten hat wieder zugenommen.
Immer ist es freilich nicht ein Ohrenschmaus
und es gibt Leute, die auf diese altgeübke
Art des musikalischen Neujahranwünschens
gut und gern verzichten würden, während
der schöne, vielfach noch heute geübte
Brauch der Stadtmusik am Neujahrsmorgen
vom Rathaus- oder Kirchenkurm wohl kaum
einen Gegner haben wird.
Neujahrskarten schienen vor Jahren ein-
mal eine überwundene Sache zu sein. Der
liebenswürdige Brauch hat sich aber gehal-
ten und so werden auch an diesem Jahres-
wechsel die Briefträger als wahrhaftige
Neujahrsboten ihres emsigen Amtes wal-
ten.
Gerade aber das führt uns zu einem
nicht minder erhaltenswerten Neujahrs-
brauch: das Neujahrstrinkgeld an den
Briefträger, die Zeitungsfrau, den Kamin-
kehrer, die uns das ganze Jahr über mit
selbstverständlicher Pünklichkeit ihre Dienste
leihen. Unsere Zeit ist schwer. Wir kön-
nen sie uns alle leichter machen durch Hilfe
und Erkenntlichkeit. Laßt das Neujahrs-
trinkgeld nicht abkommen und ihr sichert
euch die menschliche Verbundenheit von
Leuten, die euch so gut, wie dem ganzen
öffentlichen Wohle dienen.
Ein neues Jahr.
Wir Menschen sprechen gern von der Ftüch-
tigkeit des Jahres. Wenn wieder ein Jahr in
di« Vergangenheit versinkt, werden wir um der
sogenannten Raschiebigkeit der Zeit ganz be-
sonders bewußt. Fast vermögen wir nicht zu
glauben, daß wirklich schon wieder ein Jahr
vorüber sein 'sollte, und doch zeigt ein« auch nur
kurze Rückschau, wie lang in Wahrheit dieser
Zeitabschnitt gewesen, welch ungeheures Erleben
für das eigene Volk, für di« Welt, für die
Familie und den einzelnen Menschen in dieses
Ähr hineingepreßt war, welche Fülle von
Schrcksalek und Wandlungen sich in ihm voll-
zogen- 4 .HM
Wir leben, indem wir hoffen. Alles mensch-
liche Leden geht irgendwie aus von dem großen
GÄvben, von dem unzerstörbaren Hoffen. Wäre

es anders, — das Leben würde an sich selbst
zugrunde gehen. Wir leben aber auch von dem
Nichtwissen um die Zukunft. Hätte das deutsch«
Volk es etwa ertragen können, was ihm das
abgelaufene Jahr an Schicksalen und Heim-
suchungen gebracht hat, ohne jenes Glauben und
Hoffen, daß das große Geheimnis, der In-
begriff allen Lebens ist? Hätten die Nerven des
deutschen Volkes standgehalten den seelischen und
materiellen Anforderungen dieser schicksalhaften
zwölf Monate, wenn nicht wohltätigerweife das
Vorhevwissen um die Dinge uns Menschen ver-
sagt wäre? Hat nicht ein Schrecken, ein Schick-
salsfchlag den anderen gejagt und hätten wir,
die staatliche Gemeinschaft genau so wie ihre
kleinste Zelle, die Familie, dem Widerpart
leisten können, hätte auf unserer zermürbten
Seele das Wissen um das erst noch Kommende
gelastet?
Aber so verhängnisvoll ein Jahr auch ge-
wesen fein mag, die Natur, nein, der göttliche
Wille, hak nns Menschen begnadet, das Ver-
gangene, das Aeberwnndene, das Gelittene in
unserer Empfindlings- und Erinnerungswelt
allmählich schwächer und schwächer und entfern-
ter zu fühlen. In dieser Ueberwindung des Ver-
gangenen ruht zugleich die Kraft für die zuver-
sichtliche und gläubige Erwartung des Werden-
den. Wie sollten wir Menschen den Muk und
die Gläubigkeit für das Kommende haben, wäre
uns nicht die Gabe geschenkt, die Last des Ver-
gangenen von der Seele zu wälzen und sie wohl
nicht in das Reich der Vergessenheit, aber in die
Ecke des Ueberwundenen und seelisch oder stoff-
lich Gemeisterten zu stellen?
Ein neues Jahr zieht herauf. Vor lleber-
jchwänglichksitsn der Erwartung ist bei Ser
Kirke unseres Schicksals auch das sentimentale
deutsch« Gemüt bewahrt. Wir wissen, wir deut-
schen Menschen von heute gehen durch eine
Zeit, in der es nichts zu jubeln, wenig zu feiern,
aber viel zu sorgen gibt. Wir wissen, daß auch
das kommende Jahr und vielleicht dieses erst
recht eine Zeit des Kampfes um unser Leben-
der Sorge und der Not fein wird. Und dennoch
stellen wir uns dem neuen Zeitabschnitt. Den-
noch glauben und hoffen wir, eben well wir füh-
len und wissen, daß wir ohne Glauben und
Hoffen auch nicht lebten. Wir weben mit an
Generationen. In Generationen aber formen
sich die Schicksale der Völker. Keine Macht der
Welt soll uns Deutschen den Glauben nehmen,
daß dieses neu«, eben heraufziehende Jahr uns
und sei es auch in Kampf und Rot, um einen
Schritt näher bringt deutschem Wiedererstehen
und wahrhaft deutscher Zukunft.
»
Bon der Pressestelle des Stadthaupf-
amtes wird uns mitgeteilt: Das. Abbren-
nen von Feuerwerkskörpern und das
Schießen ist auch in der Neujahrsnachk
an bewohnten oder von Menschen be-
suchten Orten verboten.
*
Weiteres Anwachsen
der Arbeitslosenzahl.
In Unterstützung befinden sich in der Ar-
beitslosenversicherung 4673 männliche und
2187 weibliche, zusammen 6860, in der Kri-
senunlerstühung 3902 männliche und 1114
weibliche, zusammen 3016, insgesamt also
8575 männliche und 3301 weibliche, das
sind 11 876 Personen. Die Anterstühtenzahl
ist in den beiden letzten Wochen um 815
gestiegen. In derselben Zeit betrug der Ge-
samtzugang 2011 und der Gesamtabgang
1196 Personen. Mik Notstandsarbeiten
sind 69 Leute beschäftigt. Die Stadt Hei-
delberg ist an den obigen Zahlen beteiligt
mit 2840 männlichen und 878 weiblichen,
zusammen 3718, wovon 1852 auf die Ar-
beitslosenversicherung und 1866 auf die Kri-
fenunterskützung entfallen. Der Zugang
war bei der Stadt 251 gegen den früheren
Stand. Im Gesamtbezirk wurden 486
Leute ausgesteuert, davon in der Stadt Hei-
delberg 173.
Stadttheater Heidelberg.
Heute Donnerstag, Anfang 86 Uhr Silvester
im SkaSlkheaker unter Mitwirkung des künstle-
rischen Personals, Balletts und des Städtischen
Orchesters. Der Abend wird eingeleitek mit der
Ouvertüre zu „Bandikenskreiche" von Suppe,
unter der musikalischen Leitung von Kapell-
meister Ernst I. Topitz. Ferner wirken nn bun-
ten Teil mit: Curt Max Richter, Ruth Bi heim,
Liselotte Koch, Annemarie Fischer Walter Klock.
Margott Schönberger, Mar Vogl, Jacoba Net-
zen, Max Mairich, Ulrich Friedrich, Hilde und
Alice Scheer, Ly Brühl. Sodann streiten sich
Paul Bohne, Helmut Gaick und Carl Franzen
um die „Häsenpsole". Das Städtt'che Orchester
beendet den ersten Teil mit einer Po K« für
.zwei Soiotrompeken „Goldene Derlen" ron
Kling. Den Meilen Teil des Abends eröffnet
das 'Städtische Orchester mit der „Neuen Pizzi-
kato-Polka" von Johann Strauß. Es folgen
dann: Lydia Dubois, Arnold 3uhn, Richard
Erdmann, Irma Stein, Max Vogl, Jacoba Det-
jen, Ulrich Friedrich, Ly Brühl, Hilde und
Alice Schwer, Els« Hilbel, Lilo Fischer, Marie
Schütt, Maria Eid, Gretel Trost, — Willi
Maurer vom Stadt. Orchester spielt «in Tyio-
phonsolo. Das Städtisch« Orchester beschließt
Sen Abend mit dem „Ehampagnergalopp" von
E. Blon. 21.30: Radio-Aebertragung der An-
sprache des Herrn Reichspräsidenten von Hin-
denburg.
Werdet Kämpfer
der S.A.

Kirchliche Nachrichten.
Evangelische Gemeinde.
Donnerstag, den St. Dezember 1931 (IahrcsschlnK).
Kollekte zum Besten der Evang. Gcmeindcpslege.
HciliggcistUrchc. » Nhr:' StaLtpsarrör Maas (Kirchenchor). —
Pravidenzklrchc. 5 Uhr: Stadtvikw: Becker, 8 Uhr: Stadtvikar
Becker. — ChristnöUrche. S Uhr: Pros, yr. Knevels (Kirchenchor).
— LuthcrhauS. 8 Uhr: Stadtvikar Erhckrdt. — Diakonkssenhans-
kavellc (Pliick 47). 8-4 Uhr nachm.: Silvestcrscier'(Chorgesänge).
Pfarrer Rieden. — Bergkirchc (Schlierbach). 8 Uhr: Pfarrvikar
vr, Haag, -r prthopiidischc Klinik (Schlierbach).. 5 Uhr: Pfarr-
vikar Dl. Haag. — Sanatorium Speyerers Hof. »Uhr: Stadtvikar
Hessclbachcr. — Evang. Gemeindehaus Pfaffengrirnd. 8 Uhr:
Pfarrvikar Dienicr (Kirchcnchor). — Bczirksgesängnis. ZH8 Uhr:
StadtpfarrcrMaas. — Johanneskirche(Nrucnheim). 8Uhr: Stadt-
pfarrer Schmith (Kirchcnchor). — Kriedcnskirche (Handschnhshcim).
8 Uhr: Stadtpfarrer Bogclmann (Kirchenchor). — Evang. Kirche
Kirchheim. 8 Uhr: Stadtpsarrcr Scharf (Kirchcnchor). — Kreuz-
kirche Wieblingen. (48 Uhr: Silvestcrgottcsdicnst (Kirchenchor).
Kirchenrat v. Neu.
Freitag, de» 1. Januar IM (Neujahrdtag).
Kollekte zum Besten der Evang. Gemeindspslegc.
Heiliggeistkirchc. 10 Uhr: Stadtpfarrer v. Oestreicher. — Pro'
videnzkirche. Z410 Uhr: Prof. Ur. Jclke. — Christuskirche. tzlO
Uhr: Stadtvikar Hessclbachcr. — TiakonisseuhanSkapelle (Pliick 47).
Punkt 10 Uhr vorm.: Gottesdienst. Pfarrer Rieden. — Herberge
zur Heimat (Haspelgassc). 8.30 Uhr «mm.: Stadtmissionar Ricker.
— Bergkirchc (Schlierbach). 10 Uhr: Pfarrvikar Ur. Haag. —
Kapelle des Akademischen Krankenhauses. (410 Uhr: Pfarrer
Spihcr. — Evang. Gemeindehaus Pfasfengruu». 1410 Uhr: Pfarr-
vikar Tiemer. — Irhanncsiirchc (Neueuheim). -/rio Uhr: Siadt-
vikar Hammann (Jiigcndchor). — Friedcnskirchc (Haut sch chsheim).
1410 Uhr: Stadtpfarrer Höfer. — Evang. Kirche Kirchheim. 1410
Uhr: Hauptgottesdienst. Stadtvilar Sieber. — Kreuzli.che Wieb-
lingen. -410 Uhr: Vikar Bacher.
Altkatholische Kirchengemeinde.
Hciliggcisrchortlrchc — Marktplatz.
Donnerstag, 31. Dezember, abends 8 Uhr: Jahresschlußandacht
mit Predigt. Stadtpsarrcr Keusfen. — Freitag, 1. Januar, vorm.
10 Uhr: Deutsches Amt.
Bischöfliche Methodistenkirche
(Evangcl. Freikirche.)
Donnerstag, 31. Dez. 1831, abends 8 Uhr: Jayrcsschlußgottcs-
dienst. Predigt: Prediger Schwenk. — Freitag, 1. Januar 1932,
vorm. 10 Uhr: NeujahrsgottcLdicnst. Predigt: Prediger Schwenk.
Nachm. 5 Uhr: Weihnachtsfeier in Plankstadt. Prediger Schwenk.
Abends 8 Uhr: Wiederholung der Weihnachtsdarbietung. — Sonn-
tag, 3. Januar, vorm. ^10 Uhr: Predigt. Prediger Schwenk. Z411
Uhr: Kindergottesdicnst. Abends 8 Uhr: Eröffnung der Allianz-
gcbetswoche. Prediger Schwenk. — Am Dienstag, Mittwoch,
Donnerstag je abends »ZL Uhr: Mianzgcbelsjtundeu.
Katholische Gemeinde.
Donnerstag, 31. Dezember (Silvester).
' Jesuitenkirche. Donnerstag, abends 8 Uhr, ist Danksagungs-
goLLesdienst mit Predigt, Andacht. Te Deum und Segen. MeichL-
gelegenheit Silvester abend von 5 Uhr an. — St. Bonifatiuskirche.
Donnerstag, nachm. von 2Z4 Uhr an, Beichtgelegenheit. Abends
8 Uhr: Silvesterandacht mit Segen. — St. Naphaelspfarrei. Don-
nerstag, abends 6 Uhr: SilvefferpredigL und Dankgottesdienst mit
Te Teum und Segen. — Pfarrer St. Joh. v. Nep. H.-Rohrbach.
Abends 7^4 Uhr: Dankgottesdienst ML Predigt, Te Deum und
Segen. '— St. Bartholmnäuspfarrei H.-Wieblingen. Abends 7 Uhr:
Dankgottesdienst mit Predigt, Te Deum und Segen. — Orthopä-
dische Klinik. Abends 7^ Uhr: SegensandachL.
Infolge zu später Anlieferung mutz
heute die Ankündigung der katholischen
Gotkesdienftnachrichken für den Reu-
jahrstag ausfallen.
Weihnachtsfeier der „Thalia". Die Siesjäy-
rige Weihnachtsfeier gestaltete sich zu einem
vollen Erfolge des Theater- und Gesangvereins
„Thalia". Richt nur hinsichtlich aus Sie große
Besucherzahl, sondern auch in der Güt« des Ge-
botenen. Eingeleitet wurde Ser Abend durch
das gemeinsam gesungen« Lied „Stille Nacht,
heilige Nacht". Unter Sem stellvertretenden Di-
rigenten Schmidt sang Sie Gesangsabkeiiung
Baumanns stimmungsvollen Chor „Des deut-
schen Seemanns Weihnacht" und gefiel durch
die ansprechende Wiedergab allgemein. Der
finnige Vorspruch, sowie der prächtige Schubert-
chor „Die Nacht" leiteten zu der Ansprache Ses
1. Vorsitzenden I. Hornig über. Im Weih-
nachtsspiel „Die Hütte im Wrihnachswald" be-
wiesen die Darsteller wiederum, Sah die „Thalia"
über vorzügliche Theaterspieier verfügt. Mit
der Aufführung dieses Stückes hatte der erste
LÄ feinen Abschluß gefunden. Die Pause
diente Sem Verkauf der Los« für den reichen
Gabentempel. Der zweite Teil des Abends
brachte neben Sä ngereh rangen zwei kleiner«
Stücke lustigen Inhalts. Auch die Gesangsdar-
bietungen des zweiten Teiles waren leichtere
musikalische Kost, gefielen aber nicht minder. —
Als am Schlüsse der Vorsitzende den Darstellern
und Sängern feinen Dank für die ausgewandte
Mühe sagt«, waren sich all« Anwesenden darüber
einig. Saß Sief« Worte des Dankes wohlverdient
waren und dankten ihrerseits durch reichen Bei-
fall.
Schnee-Bericht vom 3V. Dezember.
Fcldberg-Pofiskakion: minus 8 Grad, Gesami-
Schneehöhe 35 Zentimeter,'^ Neuschnee 10—15
Zentimeter, Pulver, Sport sehr gut; Hinterzar-
ten: minus 4 Grad, 35 Zentimeter, Neuschnee
15—20 Zentimeter, Pulver, sehr gut; — Fnrt-
wangen: minus 3 Grad, SO Zentimeter, 30—45
Zentimert Neuschnee, Pulver, sehr gut; —
St. Georgen: minus 4 Grad, 38 Zentimeter,
Pulver, sehr gut; — Schonach: minus 4 Grad,
35 Zentimeter, 20- 30 Zentmeter Neuschnee,
Pulver, sehr gut; — Schönwald: minus Grad,
61 Zentimeter, 20—30 Zentimeter Neuschnee,
Pulver, sehr gut; — Lrckorg: minus Grad, 50
Zentimeter, 20--30 Zentimeter Neuschnee, Pul-
ver, sehr gut; —Hornisgrinde: minus 5 GraH,
85 Zentimeter, 30—4i5 Zentimeter Neuschnee,
Pulver, sehr gut; — Bühlerhöhe-PlStkig: minus
4 Grad. 45 Zenlimeker, 20—30 AeMMter Neu-
schnee, Sport sehr gut. . .

Veränderungen im badischen Iufiizdienst.
Ernannt wurde: Oberlandgerichtsrat Leon-
hard Winkler zürn Landgerichtspräsidenten
in Waldshut, Londgerichtsrat Georg Bogel
in Karlsruhe zum. Oberlandgerichtsrat, Land-
gerichtsrat Severin Bühler in Konstanz zum
Oberjustizrat in Karlsruhe, Amtsgerichtsrak
Hellmuth Holland in Karlsruhe zum Land-
gerichksrat daselbst, Iustizral Richard Eder
irr Aeberlingen zum Landgerichksrat in
Konstanz, Staatsanwalt Dr. Wilhelm Mül-
ler in Freiburg zum Amtsgerichtsrak in
Emmendingen, die Gerjchtsasfestoren Dr.
Erwin Brunner aus Mannheim zum
Staatsanwalt in Freiburg und Franz Heiz-
mann aus Karlsruhe zum Iustizrak in Gör-
wihl. Verseht: Amtsgerichksrat Wolfgang
Dreßler in Emmendingen nach Karlsruhe,
die Iustizräte Fritz Seltsam in Sinsheim
nach Mannheim und Dr. Bruno Affolker in
Görwihl nach Sinsheim.
Ermäßigter Gepäcktaris für Warenproben-
«ird Musterkoffer. Den jahrelangen wiederhol-
ten Anträgen des Reichsverbandes des. Deut-
schen Groß- und Ueberiseehandels auf Einfüh-
rung eines ermäßigten Musterkoffertarifs ist
mit Wirksamkeit vom 1. Januar 1932 staktgege-
tzen, worden. Aus den hierzu erlassenen Tarif-
bestimmungen ist angesichts der kurzen Zwischen-
zeit bis zum Inkrafttreten folgendes besonders
«sichtig:
Berechtigt zur Inanspruchnahme des er-
mäßigten Tarifs sind nur Geschäftsreisende, die
mit einer 'Bescheinigung der zuständigen Indu-
strie- und Handelskammer ausgestaiiek sind. Di«
Bescheinigung muß enthalten: Den Namen des
Reisenden, den Namen der Firma, für di« er
tätig ist, die Bestätigung, Satz der Inhaber
Warenproben und Musterkoffer bis zu einem
gewissen Gewicht mit sich führen muß. Sie An-
gabe des einheitlichen Kennzeichens, das alle
Koffer des Reisenden tragen müssen.
Diese Bescheinigung, die auch die ermäßig-
ten GepäcksStze enthält, ist bei der Aufgabe und
Auslieferung Ser Koffer stets unaufgefordert
vorzulegen.
Der älteste deutsche Infanterist gestorben.
In Niederschopfheim (bei Offenburg) ist
der älteste Infanterist Deutschlands, Philipp
Roth kurz vor seinem 100. Geburtstag ge-
storben. Er war bei den Kriegen 1966 und
1870-71 dabei und hatte der 7. Kompagnie
des 3. badischen Infanterie-Regiments in
Mannheim angehörk. Im Februar nächsten
Jahres hätte er seinen 100. Geburtstag
feiern können. Zwei seiner Brüder waren
94 Jahre und seine Großmutter 104 Jahre
alt geworden.
Vom badisch-pfälzischen Eiermarkt,
Die vergangene Woche brachte nicht di« er-
hoffte Belebung im FrischeiergeschSfk, Sa nach
wie vor Sie billigen Konsevveneier den Markt
und den Preis beherrschen. Die kurze Frost-
pericSe konnte an diesen Markkverhältnissen
nichts ändern. Jetzt nach dem Fest ist das
FrischeiergeschSsk besonders ruhig. Die Badisch-
Pfälzische Eierzenkrale in Karlsruhe verkaufte
in den letzten Tagen zu folgenden Einkaufs-
preisen des Klein-, bzw. Großhandels: Sonder-
klasse 13—15 bzw. 13, Klasse A12—12,5 bzw.
11,25. B 11—12 bzw. 10—10 5, L 10—11 bzw.
0—9.5, D 8—10 bzw. 7—7,25, Enteneier — je
Stück in Pfg. Tendenz: lustlos.
Vom Schtachtgsflügeimarkt.
Wie die Bad.-Pfälz. Eierzentrale mitteilt,
hat sie in den letzten Tagen für Suppenhühner
85—90, Enken 90—105, Gänse 80—92 Pfg. pro
Pfund erzielt. In Sen letzten Tagen vor dem
Wrihnachtsfest trat noch eine unerwartet gute
Nachfrage ein, die nicht mehr ganz befriedigt
werden konnte. Die Preise gingen dadurch vor-
übergehend in Sie Höhe. Besonders stark war
die Nachfrage nach prima Ware in Gänsen.

Schifferstadter Gemüseamklion vom 30. Dez.
Es kosteten: Rotkraut 3,5—4,5, Weißkraut
2—3,5, Wirsing 3—5, Krauskohl 2^—4,5, Ro-
senkoh! 10—15, Spinat 0—11,5, Karotten 2,
Zwiebeln 6,5—7, Schwarzwurzel 14, Feldsalat
25—41, Rotrüben 2,5—4, Wertzrüben 1,25, Erd-
kohlrabi 1,25, Blumenkohl 36—40, Kopfsellerie
4—5, Endiviensalat 2—,5, Suppengrünes 3—5
Pfennige.

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