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Illustrirte kunstgewerbliche Zeitschrift für Innendekoration — 8.1897

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Schumann, Paul: Die Kunstgewerbliche Ausstellung in Dresden 1896, [3]
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Weltausstellung in Paris 1900
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https://doi.org/10.11588/diglit.7395#0047

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5eite 28.

Januar-Heft.

Zllustr. kunstgewerbl. Zeitschrift für Znnen-Dekoration.

Thore und Gitter in Schmiedeeisen haben vor Allem Böhme L Hennen,
Hermann Müller und E. Walther ausgestellt. Das Thor des letzt-
genannten ist nach einem trefflichen Entwürfe des Architekten H. Schubert
ausgesührt: eine neckische Amsel als Bekrönung und ein Hundekopf am
unteren Theile neben zwei Vasen in den Angeln links und rechts geben
dem sorgfältig gearbeiteten Werke einen freundlichen genrehaften Anstrich;
es kann gar nichts schaden, wenn auch einmal etwas Humor in den orna-
mentalen Ernst des Kunstgewerbes kommt. — Die Dresdener Kunstschlosserei
macht im Ganzen in der Ausstellung einen sehr vortheilhasten Eindruck;
dabei ist noch zu bedenken, das die Hauptfirma August Kühnscherf L S., die
auf ihrem Gebiete anerkannt Ausgezeichnetes leistet, nicht mit ausgestellt hat.

Auf die zahlreichen übrigen Abtheilungen der Dresdener Ausstellung
einzugehen, erscheint in dieser Zeitschrift, ihrer Tendenz gemäß, nicht recht

mehr erweitert werde, liegt im gemeinsamen Interesse der Industrie und des
Handels Deutschlands; und diese Kreise werden deßhalb geschlossen dafür
eintreten müssen, daß in der deutschen Abtheilung der Pariser Ausstellung
ein würdiges und anschauliches Gesammtbild der Leistungsfähigkeit Deutsch,
lands auf künstlerischem, industriellem und gewerblichem Gebiete gegeben
wird. Ls ist dies um so mehr zu beachten, als schon jetzt fest steht, daß
der Wettbewerb ein sehr großer sein wird, da alle größeren Industriestaaten
der Welt an der Pariser Weltausstellung sich betheiligen werden.

Nach den Bestimmungen des Ausstellungs-Programmes der französischen
Abtheilung sollen nur solche Erzeugnisse zugelassen werden, die durch eine
eigens zu diesem Zwecke gebildete Kommission geprüft und als ausstellungs-
werth befunden werden. Aehnliche Maßnahmen empfiehlt der Reichskommissar
auch für die verschiedenen Gruppen der deutschen Abtheilung.



Abbildung Nr. S30. Fränk.-thüring. Bauernstübchen. Ausgef. von Gewerbetreibenden des Städtchens Leutershausen. (Nürnberger Ausst.)

am Platze. Wir schließen daher unseren Bericht, vielleicht findet sich aber
noch Gelegenheit, auf die Alte Stadt und das Wendische Dorf einzugehen,
die mit der Ausstellung verbunden waren und reichen Beifall fanden.

^dettmlMellung irr 1900.

^NW-achdem das Reich die Einladung der Regierung der französischen
Republik zur Betheiligung an der Weltausstellung in Paris ange-
nommen hat, übergibt der dafür bestellte Reichskommissar, Geh. Re-
gierungsrath Or. Richter, das allgemeine Ausstellungsprogramm der
Geffentlichkeit. In demselben ist der Hinweis darauf beachtenswerth, daß
im Jahr ;8g5 unter den an der Einfuhr nach Frankreich betheiligten Ländern
Deutschland mit einem Linfuhrwerthe von 2Millionen Franks, d. h.
8,2 Prozent der Gesammteinfuhr, die zweite Stelle einnimmt. Daß dieser
schon jetzt lebhafte Handelsverkehr nicht nur erhalten bleibe, sondern noch

Die internationale Weltausstellung zu Paris im Jahre zgoo wird am
;5. April eröffnet und am 5. November geschlossen werden. Die Anmeldung
zur Betheiligung geschieht mittelst eines besonderen Anmeldeformulars,
das vom Reichskommissar für die Weltausstellung in Paris fgoo, Berlin
Wilhelmstraße zu beziehen, und wohin es nach erfolgter Ausfüllung
wieder einzusenden ist. Eben von dort wird auch das Ausstellungsprogramm,
welches die Zusammenstellung der wesentlichen Bestimmungen des allgemeinen
Ausstellungsreglements vom H. August ;8yq, enthält, sowie ein verzeichniß
der allgemeinen Klassifikation eiuzuholen sein. Letztere vertheilt die Aus-
stellungsgegenstände auf achtzehn Gruppen.

Da die Pläne für das Arrangement der deutschen Abtheilung spätestens
zum f5. Februar Z8AI der französischen Ausstellungsleitung einzusenden sind,
so ersucht der Reichskommissar, die Anmeldungen im Wesentlichen vor
Beginn des Jahres f8g8 zu machen, damit für die allgemeinen
Anordnungen, die platzvertheilung usw. noch genügende Zeit verbleibt. —
 
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