NZ
mdlosen Skizzen und Ak
gehe oft zu Guillemardef,:
is le Grand wohnt, gw
;xh erinnerst, an derfli
bilde ich mir ein zu!:
zu gehen. Wenn ich des k
,rde entdeckte, dann kar:
der die ersehnte Fackel;
mern sieht. Und doife
>te, Du guter Freund; aW
& nicht weit voneinander'"
L bin unglücklich, mW
lc Qual ist notwendig»*
rlee7e Träume, die Mj
ien Ich war so ^
dbst in meiner^,.
^nnmeinHe-rz ikben,
nders m^ ^
würde von der
Ich arbeite seit Anfang Januar an meinem Bilde;
es fängt an Gestalt zu gewinnen, aber es fehlt die
Inspiration. Ich arbeite ins Ungewisse. Wo ist die
Fackel, die mir leuchten sollte auf dem Wege, dem
ich zu folgen habe? Ich male, zerstöre, fange wieder
an und all diese Mühen geben noch nicht Das, was
ich suche. Allerdings muss ich sagen, dass das
Fieber, das ich überwunden zu haben glaubte, mich
wieder ergriffen und mir viel von meiner Arbeits-
zeit genommen hat. Aber ich hoffe, dass ich mit
dem baldigen Beginn des Frühlings wieder ganz in
Ordnung komme. Es freut mich ungemein zu
hören, dass du Planat in Florenz getroffen hast; er
war ein sehr netter Mensch. Auf der Schule war
er passioniert für das Zeichnen und hatte auch an-
ständige Erfolge; jetzt müsste er eigentlich schon
Gutes leisten. Du schreibst mir nichts darüber, ob
er die Schiffe hinter sich verbrannt hat und nun aus-
schliesslich Maler ist oder ob er doch noch, wie Du,
an einem Fuss eine ganz kleine Kette nachschleppt.
Ich muss doch eines Tages mal in dies Toskana
kommen, wie ein neuer Messias, Euch alle aus
dieser Knechtschaft reissen und in die Arme der
Malkunst werfen, jener gütigen, milden Mutter,
die Euch verzeihen wird, dass Ihr Eure Zeit an
dumme, nichtige Dinge verschwendet habt. Schliess-
lich, was ist der Künstler? Die guten sind die wahren
Weisen, die unschuldig und unbewusst ihre Seele
und ihre Fähigkeiten geniessen. Die schlechten
Maler sind Verrückte, die glücklich in ihrer Ma-
rotte und nicht mehr zu bedauern sind als jene,
die ihre Zeit und ihr Gewissen den Verrücktheiten
ihrer Mitmenschen opfern. Der Name Sallafons
klingt mir wohl als ein bekannter Ton im Ohr,
aber ich kann ihn mit keiner Persönlichkeit und
mit keiner Situation verbinden. Mache mir darüber
einige genauere Angaben. Empfiehl mich ihm jeden-
falls, da er die Güte hat, sich eines einsamen Schilf-
rohrs zu erinnern, das der Gnade aller Stürme preis-
gegeben ist. Mit Herrn Lenoir de la Roche steht
es noch ebenso. Weisst Du, dass über all dem fünf-
zehn oder achtzehn Jahre hingegangen sind?
AN HERRN THORE:
Champrosay, 30. Nov. 1861.
Mein lieber Freund! Ich erhalte soeben, durch
meinen Aufenthalt auf dem Lande verspätet, Ihren
Brief, in dem Sie mich um Details über Bonington
bitten. Ich teile Ihnen mit grösstem Vergnügen das
Wenige mit, was ich weiss. Ich war intim mit ihm
befreundet und hatte ihn sehr gern. Bei der echt
britischen Kaltblütigkeit, die sich durch nichts er-
schüttern liess, besass er doch alle jene Vorzüge, die
den Verkehr angenehm machen. Als mich der Zu-
fall zum ersten Male mit ihm zusammenführte, war
ich noch sehr jung und machte damals Studien im
Louvre, es muss um 1 8 1 6 oder 1 8 17 gewesen sein.
Dort sah ich einen hochau fgeschossenen, sehr jungen
Menschen, der, ebenfalls schweigsam, Aquarell-
studien, gewöhnlich nach flämischen Landschaften
malte. Er besass schon in diesem Genre, das damals
eine neue englische Spezialität war, eine über-
raschende Fertigkeit. Kurze Zeit darauf sah ich bei
Schroth, der gerade ein Kunstgeschäft mit Zeich-
* Th. Thore ist der unter dem Namen W. Bürger be-
kannte Kunstschriftsteller.
nungen und kleinen Bildern eröffnet hatte (ich glaube
übrigens das erste dieser Art), einige Aquarelle von
Bonington, die in Farbe und Komposition ganz ent-
zückend waren. In ihnen lag schon der ganze Reiz, der
sein besonderes Verdienst ist. Meiner Meinung nach
kann man bei anderen modernen Malern Qualitäten
finden, die grössere Kraft und Exaktheit der Aus-
führung verraten, aber kein Künstler der modernen
Schule und vielleicht Keiner vor ihm, verfügte über
eine solche Leichtigkeit in der Mache. Und gerade
diese Grazie macht die Aquarelle von Bonington
zu wahren Juwelen, die das Auge entzücken, noch
ehe man sich über Sujet oder Technik klar wird.
Zu dieser Zeit, also etwa 1820, war er bei Gros,
wo er aber wohl nicht lange blieb, denn Gros riet
ihm selbst, seiner Begabung, die er schon damals
erkannte und bewunderte, freien Weg zu lassen.
Damals malte er noch nicht in Ol; die ersten Öl-
bilder, die er später malte, waren Seestücke; die
Bilder aus dieser Zeit sind durch ihren sehr dicken
Farbenauftrag kenntlich. Später verzichtete er auf
derartige Exzesse; ihm passierte dies hauprsäch-
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mdlosen Skizzen und Ak
gehe oft zu Guillemardef,:
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;xh erinnerst, an derfli
bilde ich mir ein zu!:
zu gehen. Wenn ich des k
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der die ersehnte Fackel;
mern sieht. Und doife
>te, Du guter Freund; aW
& nicht weit voneinander'"
L bin unglücklich, mW
lc Qual ist notwendig»*
rlee7e Träume, die Mj
ien Ich war so ^
dbst in meiner^,.
^nnmeinHe-rz ikben,
nders m^ ^
würde von der
Ich arbeite seit Anfang Januar an meinem Bilde;
es fängt an Gestalt zu gewinnen, aber es fehlt die
Inspiration. Ich arbeite ins Ungewisse. Wo ist die
Fackel, die mir leuchten sollte auf dem Wege, dem
ich zu folgen habe? Ich male, zerstöre, fange wieder
an und all diese Mühen geben noch nicht Das, was
ich suche. Allerdings muss ich sagen, dass das
Fieber, das ich überwunden zu haben glaubte, mich
wieder ergriffen und mir viel von meiner Arbeits-
zeit genommen hat. Aber ich hoffe, dass ich mit
dem baldigen Beginn des Frühlings wieder ganz in
Ordnung komme. Es freut mich ungemein zu
hören, dass du Planat in Florenz getroffen hast; er
war ein sehr netter Mensch. Auf der Schule war
er passioniert für das Zeichnen und hatte auch an-
ständige Erfolge; jetzt müsste er eigentlich schon
Gutes leisten. Du schreibst mir nichts darüber, ob
er die Schiffe hinter sich verbrannt hat und nun aus-
schliesslich Maler ist oder ob er doch noch, wie Du,
an einem Fuss eine ganz kleine Kette nachschleppt.
Ich muss doch eines Tages mal in dies Toskana
kommen, wie ein neuer Messias, Euch alle aus
dieser Knechtschaft reissen und in die Arme der
Malkunst werfen, jener gütigen, milden Mutter,
die Euch verzeihen wird, dass Ihr Eure Zeit an
dumme, nichtige Dinge verschwendet habt. Schliess-
lich, was ist der Künstler? Die guten sind die wahren
Weisen, die unschuldig und unbewusst ihre Seele
und ihre Fähigkeiten geniessen. Die schlechten
Maler sind Verrückte, die glücklich in ihrer Ma-
rotte und nicht mehr zu bedauern sind als jene,
die ihre Zeit und ihr Gewissen den Verrücktheiten
ihrer Mitmenschen opfern. Der Name Sallafons
klingt mir wohl als ein bekannter Ton im Ohr,
aber ich kann ihn mit keiner Persönlichkeit und
mit keiner Situation verbinden. Mache mir darüber
einige genauere Angaben. Empfiehl mich ihm jeden-
falls, da er die Güte hat, sich eines einsamen Schilf-
rohrs zu erinnern, das der Gnade aller Stürme preis-
gegeben ist. Mit Herrn Lenoir de la Roche steht
es noch ebenso. Weisst Du, dass über all dem fünf-
zehn oder achtzehn Jahre hingegangen sind?
AN HERRN THORE:
Champrosay, 30. Nov. 1861.
Mein lieber Freund! Ich erhalte soeben, durch
meinen Aufenthalt auf dem Lande verspätet, Ihren
Brief, in dem Sie mich um Details über Bonington
bitten. Ich teile Ihnen mit grösstem Vergnügen das
Wenige mit, was ich weiss. Ich war intim mit ihm
befreundet und hatte ihn sehr gern. Bei der echt
britischen Kaltblütigkeit, die sich durch nichts er-
schüttern liess, besass er doch alle jene Vorzüge, die
den Verkehr angenehm machen. Als mich der Zu-
fall zum ersten Male mit ihm zusammenführte, war
ich noch sehr jung und machte damals Studien im
Louvre, es muss um 1 8 1 6 oder 1 8 17 gewesen sein.
Dort sah ich einen hochau fgeschossenen, sehr jungen
Menschen, der, ebenfalls schweigsam, Aquarell-
studien, gewöhnlich nach flämischen Landschaften
malte. Er besass schon in diesem Genre, das damals
eine neue englische Spezialität war, eine über-
raschende Fertigkeit. Kurze Zeit darauf sah ich bei
Schroth, der gerade ein Kunstgeschäft mit Zeich-
* Th. Thore ist der unter dem Namen W. Bürger be-
kannte Kunstschriftsteller.
nungen und kleinen Bildern eröffnet hatte (ich glaube
übrigens das erste dieser Art), einige Aquarelle von
Bonington, die in Farbe und Komposition ganz ent-
zückend waren. In ihnen lag schon der ganze Reiz, der
sein besonderes Verdienst ist. Meiner Meinung nach
kann man bei anderen modernen Malern Qualitäten
finden, die grössere Kraft und Exaktheit der Aus-
führung verraten, aber kein Künstler der modernen
Schule und vielleicht Keiner vor ihm, verfügte über
eine solche Leichtigkeit in der Mache. Und gerade
diese Grazie macht die Aquarelle von Bonington
zu wahren Juwelen, die das Auge entzücken, noch
ehe man sich über Sujet oder Technik klar wird.
Zu dieser Zeit, also etwa 1820, war er bei Gros,
wo er aber wohl nicht lange blieb, denn Gros riet
ihm selbst, seiner Begabung, die er schon damals
erkannte und bewunderte, freien Weg zu lassen.
Damals malte er noch nicht in Ol; die ersten Öl-
bilder, die er später malte, waren Seestücke; die
Bilder aus dieser Zeit sind durch ihren sehr dicken
Farbenauftrag kenntlich. Später verzichtete er auf
derartige Exzesse; ihm passierte dies hauprsäch-
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