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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 7.1909

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Heft 10
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https://doi.org/10.11588/diglit.4599#0483

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forschem und Schriftstellern ausgewählt haben, bieten
nicht nur in knapper Form alle in der weitschichtigen
und vielgestaltigen Literatur niedergelegten Kenntnisse
über die einzelnen Künstler, sondern auch eine Fülle
neuer, aus selbständiger Forschung der Mitarbeiter ge-
wonnener Nachrichten und historischer Anschauungen.
Das Lexikon wird seine grosse Bedeutung als Hilfsmittel
für kunstgeschichtliche Studien und für die schnelle
und zuverlässige Orientierung im Laufe der Zeit und
mit seinem hoffentlich recht schnellen Fortschreiten
immer klarer erkennen lassen. Im allgemeinen scheint
in diesem zweiten Bande im Vergleich zum ersten das
Prinzip der Kürze mehr zur Geltung gebracht worden
zu sein. Nur in einzelnen Fällen haben sich die Artikel
zu kleinen — ort allerdings sehr gründlichen und inhalts-
reichen—Abhandlungen ausgewachsen. Die verhältnis-
mässige Ausdehnung zahlreicher Artikel über moderne
Künstler braucht vor den Lesern dieser Zeitschrift nicht
entschuldigt zu werden. Gerade hier sind die Schwierig-
keiten der Auswahl und der Redaktion besonders gross.
Dafür bietet das Werk für die Kenntniss moderner
Kunst ein Material, das auf anderem Wege kaum ge-
wonnen werden kann. Für die 320 mitwirkenden
Fachgenossen dürfte die Thätigkeit an diesem Werke
eine heilsame Schulung zu knapper und sachlicher Dar-
stellung bilden. Vielleicht kommt Manchem, besonders
den Jüngeren, wenn er für diese Arbeit aus der Flut
der Worte die wenigen, sicher beglaubigten Nachrichten
und klaren, scharfen Beobachtungen auszuscheiden sich
bemühen muss, der Vorzug des Thatsächlichen und des
Evidenten vor phantastischen Kombinationen und ästhe-
tischen Klügeleien einmal recht klar zum Bewusstsein.

Paul Kristeller.

•SS-

Meisterwerke des Städtischen Museums der
Bildenden Künste zu Leipzig von Th eodor
Schreiber, Verlagsanstalt F. Bruckmann, München.

Das Vorwort des stattlichen Foliobandes schliesst
mit den Worten: „So möge das Werk in die Öffentlich-
keit treten als Fürsprecher für das junge, aufstrebende
Kunstinstitut, welches der Förderung noch so sehr be-
darf. Möge es ihm neue Freunde gewinnen und das
Beispiel der Vergangenheit vorbildlich für die Zukunft
wirken." Demgegenüber muss der noch so gutwillige
Beurteiler leider konstatieren, dass dieses Werk vor
allem unnötig erscheint, weil es nichts sehr Wesentliches
zu zeigen hat (denn Klingers Werke kennt man ja aus
andern Publikationen zur Genüge), dass es ein Für-
sprecher dem Leipziger Museum nicht sein kann, da es
die Armut dieses Institutes gar zu indiskret den Blicken
preisgiebr, und dass es wertvolle Freunde darum un-
möglich werben kann. Das Missverhältnis von Aufwand
und Leistung ist zu gross. Man würde verstehen, wenn
das Hamburger Museum solch Werk herausgäbe, die

Nationalgalerie, das Walrafmuseum oder die Schack-
galerie. Beim Durchblättern dieses Buches aber erlebt
man im Geiste nochmals die fatale Stimmung, die der
Besuch des Leipziger Museums erweckt. Ein paar gute
Einzelwerke aus allen Epochen; aber nichts von Dem,
was Einem das Museum als notwendig und als Volks-
erziehungsanstalt wertvoll erscheinen Hesse. Und die
drei Mark Extraentree für den Klingerschen Beethoven
wirken auch nicht eben versöhnend. Wie undankbar
dieses Unternehmen war, geht aus dem Ton der Ge-
mäldebeschreibungen schon hervor. Entweder wird mit
breiten Worten beschrieben, was man schon vor Augen
hat, es versteigt sich der Autor zu poetischen Aus-
legungen, die dem Leser auch wenig Freude machen
oder er giebtauchwissenschaftlicheDaten. Eine Willens-
linie spürt man in den Beschreibungen so wenig wie in
der Sammlung selbst.

Die Ausstattung des Werkes ist technisch vortreff-
lich, Klingers Umschlagzeichnung schlimm, der Zweck
des Ganzen unauffindbar. Karl Scheffler.

-Sl-

Statt detaillierter Besprechungen der ausgezeich-
neten, von der Graphischen Gesellschaft heraus-
gegebenen Publikationen stehe hier vorläufig nur das
Programm:

Es sind im Jahre 1906 erschienen:

1. Trionfo della Fede. Holzschnittfolge nach Tizians
Zeichnung. Herausg.: Paul Kristeller.

2. Biblia Pauperum. Unicum der Heidelberger
Universitäts-Bibliothek. Herausg.: Paul Kristeller.

3. Albrecht Altdorfers Landschaftsradierungen.
Herausg.: Max J. Friedländler.

Im Jahre 1907 sind erschienen:

4. Decalogus. Septimania Poenalis. Symbolum
Apostolicum. Drei Blockbücher der Heidelberger Uni-
versitäts-Bibliothek. Herausg.: Paul Kristeller.

5. Giulio Campagnola. Kupferstiche und Zeich-
nungen. Herausg.: Paul Kristeller.

Es folgten im Jahre 1908.

6. Exercitium super Pater Noster. Nach der ältesten
Ausgabe der Bibliotheque Nationale zu Paris. Herausg.:
Paul Kristeller.

7. Holzschnitte der ersten Hälfte des XV Jahr-
hunderts im Königl. Kupferstichkabinett zu Berlin.
Herausg.: Max Lehrs.

8. Inkunabeln der deutschen und niederländischen
Radierung. Herausg.: Gustav Pauli.

Für 1909 sind in Aussicht genommen:

9. Florentinische Zierstücke im Kupferstich des
XV Jahrhunderts. (Die Stiche der Sammlung Otto.)

10. Gebetbuchholzschnitte im Stil Albrecht Dürers.

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