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https://doi.org/10.11588/diglit.34388#0242
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Heimat beseelt, hat er wie kein anderer es verstanden, seine
Landsleute in Freud und Leid, bei Arbeit und Spiel, in Liebes-
händeln und Schlägereien mit Pinsel und Radiernadel leben-
dig darzustellen. Bekannt und berühmt ist die Raccolta
di 50 Costumi pittoreschi incisi all acqua forte,
die er im Jahre 1809 herausgab. „11 nostro Pinelli", schrieb
Oreste Raggi darüber, „in ritrarre simili costumi per natura-
lezza e semplicitä fu sommo e non ebbe ne avrä forse mai chi
in ciö lo pareggi." Noch lebendiger als in diesen Radierungen
zeigt sich das eigenartige Talent Pinellis in einer Anzahl von
Aquarellen aus dem Jahre 1807, die im Frankfurter Bücher-
freund I unter Nr. 1174 angezeigt sind.
Dieses Album besteht aus 38 Blättern, die meist 18 X 21
Centimeter groß sind. Die Landschaften, Motive aus Roms
Straßen, aus der Campagna, aus Albano, Tivoli, Frascati und
dem Neapolitanischen Gebiete, sind in flottester Manier in
Tusch gezeichnet. Um so lebendiger treten die in Aquarell
ausgeführten Gestalten in den farbenprächtigen Nationaltrach-
ten hervor; sie sind in Stellungen und Geberden mit einer
Meisterschaft gezeichnet, welche Cicognaras Bewunderung für
die „veritä e fedeltä insuperabile di questo disegnatore gran-
dissimo" rechtfertigt. Auf vielen von den Blättern finden wir
Motive, die zwei Jahre später Pinelli in Radierungen ausführte,
doch hat er in diesen meistens die Darstellung vereinfacht,
die Anzahl der Personen vermindert, das Landschaftliche
flüchtiger ausgeführt. Wir geben in Nachfolgendem das Ver-
zeichniß der Aquarellen: 1. Litanien in Tivoli. — 2. Römischer
Saltarello. — 3. Reiter Schlachtvieh nach Rom treibend. —
4. Morra spielende Männer. — 5. Puppenspiel vor dem Pan-
theon. — 6. Wallfahrer im Kolosseum. — 7. Römisches Ständ-
chen. — 8. Weiber einem Bettelmönch Almosen gebend. —
9. Weiber und Einsiedler. — 10. Micheletti. (Napolitan. Trach-
ten). — 11. Das Boccia-Spiel. — 12. Das Ruzzica-Spiel der Tra-
steveriner. — 13. Wäscherinnen. — 14. u. 15. Familien vor der
Thüre sitzend. — 16. Weinlese. — 17. Rückkehr von der Wein-
lese. — 18. Wasserholende Frauen. — 19. Weiberprügelei im
Trastevere. — 20. Messeraffaire im Trastevere. — 21. Sticke-
rinnen. — 22. Frau und Reiter auf der Landstraße. — 23.
Sonnenuntergang bei Tivoli. — 24. Weiber am Brunnen in
Cerbara. — 25. Frau mit weinendem Kinde. — 26. Bettelweib
mit Kindern in Rom. — 27. Piferari vor einem Madonnenbild.
— 28. 11 Gioncataro. — 29. Der Ziegenhirt. — 30. Blumentanz.
— 31. Fischer in Tivoli. — 32. Trachten aus Frascati. — 33.
Wäscherinnen. — 34. Tanzende Carnevalsmasken. — 35. Das
Zecchinetta-Spiel. — 36. Ein Schreiber. — 37. Trachten aus
Nettuno. — 38. Mit Steinen kämpfende Knaben. Auf Bl. 36
hat sich der Künstler genannt; in einer Straße Roms sehen
wir einen Schreiber, der vor seiner Thüre sitzend zwei Bur-
Heimat beseelt, hat er wie kein anderer es verstanden, seine
Landsleute in Freud und Leid, bei Arbeit und Spiel, in Liebes-
händeln und Schlägereien mit Pinsel und Radiernadel leben-
dig darzustellen. Bekannt und berühmt ist die Raccolta
di 50 Costumi pittoreschi incisi all acqua forte,
die er im Jahre 1809 herausgab. „11 nostro Pinelli", schrieb
Oreste Raggi darüber, „in ritrarre simili costumi per natura-
lezza e semplicitä fu sommo e non ebbe ne avrä forse mai chi
in ciö lo pareggi." Noch lebendiger als in diesen Radierungen
zeigt sich das eigenartige Talent Pinellis in einer Anzahl von
Aquarellen aus dem Jahre 1807, die im Frankfurter Bücher-
freund I unter Nr. 1174 angezeigt sind.
Dieses Album besteht aus 38 Blättern, die meist 18 X 21
Centimeter groß sind. Die Landschaften, Motive aus Roms
Straßen, aus der Campagna, aus Albano, Tivoli, Frascati und
dem Neapolitanischen Gebiete, sind in flottester Manier in
Tusch gezeichnet. Um so lebendiger treten die in Aquarell
ausgeführten Gestalten in den farbenprächtigen Nationaltrach-
ten hervor; sie sind in Stellungen und Geberden mit einer
Meisterschaft gezeichnet, welche Cicognaras Bewunderung für
die „veritä e fedeltä insuperabile di questo disegnatore gran-
dissimo" rechtfertigt. Auf vielen von den Blättern finden wir
Motive, die zwei Jahre später Pinelli in Radierungen ausführte,
doch hat er in diesen meistens die Darstellung vereinfacht,
die Anzahl der Personen vermindert, das Landschaftliche
flüchtiger ausgeführt. Wir geben in Nachfolgendem das Ver-
zeichniß der Aquarellen: 1. Litanien in Tivoli. — 2. Römischer
Saltarello. — 3. Reiter Schlachtvieh nach Rom treibend. —
4. Morra spielende Männer. — 5. Puppenspiel vor dem Pan-
theon. — 6. Wallfahrer im Kolosseum. — 7. Römisches Ständ-
chen. — 8. Weiber einem Bettelmönch Almosen gebend. —
9. Weiber und Einsiedler. — 10. Micheletti. (Napolitan. Trach-
ten). — 11. Das Boccia-Spiel. — 12. Das Ruzzica-Spiel der Tra-
steveriner. — 13. Wäscherinnen. — 14. u. 15. Familien vor der
Thüre sitzend. — 16. Weinlese. — 17. Rückkehr von der Wein-
lese. — 18. Wasserholende Frauen. — 19. Weiberprügelei im
Trastevere. — 20. Messeraffaire im Trastevere. — 21. Sticke-
rinnen. — 22. Frau und Reiter auf der Landstraße. — 23.
Sonnenuntergang bei Tivoli. — 24. Weiber am Brunnen in
Cerbara. — 25. Frau mit weinendem Kinde. — 26. Bettelweib
mit Kindern in Rom. — 27. Piferari vor einem Madonnenbild.
— 28. 11 Gioncataro. — 29. Der Ziegenhirt. — 30. Blumentanz.
— 31. Fischer in Tivoli. — 32. Trachten aus Frascati. — 33.
Wäscherinnen. — 34. Tanzende Carnevalsmasken. — 35. Das
Zecchinetta-Spiel. — 36. Ein Schreiber. — 37. Trachten aus
Nettuno. — 38. Mit Steinen kämpfende Knaben. Auf Bl. 36
hat sich der Künstler genannt; in einer Straße Roms sehen
wir einen Schreiber, der vor seiner Thüre sitzend zwei Bur-