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Sondheim, Moriz
Gesammelte Schriften: Buchkunde, Bibliographie, Literatur, Kunst u.a. — Frankfurt a.M., 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.34388#0167

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— 142-

So erinnert diese Sammlung von Briefen an einen Gedan-
ken, den einst Marianne Willemer Goethe gegenüber aussprach.
„Es müßte den wunderlichsten Eindruck machen/* schrieb sie
ihm am 9. November 1829/) „alle die verschiedenen Personen,
die jetzt zur Familie Brentano gehören, in einem Raume bei-
sammen zu sehen; unähnlicher könnte man sie aus iünt Welt-
theilen kaum zusammen setzen; jedes ist in seiner Art ein wo
nicht bedeutend, doch scharf ausgesprochener Charakter/*

Die Papiere der Familie Brentano-
von Birkenstock.
„Es müßte den wunderlichsten Eindruck machen*', schrieb
Marianne von Willemer an Goethe am 9. November 1829,
„alle die verschiedenen Personen, die jetzt zur Familie Bren-
tano gehören, in einem Raum beisammen zu sehen; unähnlicher
könnte man sie aus fünf Welttheilen kaum zusammensetzen.
Jedes ist in seiner Art ein wo nicht bedeutend, doch scharf
ausgesprochener Charakter und sie versetzen sich gegenseitig
so viele Püffe und Hiebe, daß sie es nicht lange miteinander
aushalten".
An diesen Ausspruch erinnert lebhaft die Sammlung von
Briefen und Urkunden aus dem Nachlasse des Senators
Franz Brentano und seiner Gemahlin Antonia geb. v.
Birkenstock, die uns soeben im engen Raume eines Ka-
taloges vereinigt vorgeführt wird und in einigen Wochen in
öffentlicher Versteigerung nach allen Himmelsgegenden sich
zerstreuen soll.-)
Der von Joseph Baer & Co. verfaßte Katalog enthält sechs
Hauptabtheilungen: Ungedruckte Briefe Beethovens; unge-
druckte Briefe Goethes; Antonia Brentano's Stammbuch; Briefe
und Urkunden von Kaisern, Königen und Fürsten; Briefe von
Staatsmännern, Gelehrten, Dichtern und Künstlern; und Briefe
von Mitgliedern der Familien Birkenstock und Brentano. Dem
Inhalte nach zerfällt die ganze Sammlung in zwei Gruppen,
von welchen die eine den Hofrath von Birkenstock in
Wien, die andere das Ehepaar Franz und Antonia Bren-
tano in Frankfurt als Mittelpunkt hat.
Hofrath Joh. Melchior von Birkenstock, geboren 1738 zu
Heiligenstadt im Eichsfelde, starb in Wien 1809. Er war, wie
A. W. Thayer in Beethoven's Leben berichtet, der hochge-
ehrte, vertraute und verdienstvolle Diener Maria Theresias und
0 Briefwechsel zwischen Goethe u. Marianne v. Willemer S. 264.
2) Katalog von Autographen und Urkunden aus dem Nachlasse des Schoef-
fen und Senators Franz Brentano und seiner Gemahlin Antonia Brentano
geb. Edlen v. Birkenstock. Versteigerung den 9. April 1896 durch die Buch-
handlung Joseph Baer u. Co. in Frankfurt a. M. 8° VHI u. 47 S.
 
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