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Verein für Kunst und Altertum in Ulm und Oberschwaben [Hrsg.]
Ulm, Oberschwaben: Korrespondenzblatt des Vereins für Kunst und Alterthum in Ulm und Oberschwaben — 1.1876

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Nr. 1
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Literatur
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Vereins-Chronik
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Vorläufige Bekanntmachung
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https://doi.org/10.11588/diglit.52608#0014

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8

curtis in Alemannia pago Duria et in comitatu Mane-
goldi comitis sita nomine Navua die Rede ist, bezieht
sich nach seinen Ausführungen nicht auf Langenau, son-
dern auf Eggenthal bei Irrsee oder das altrömische castra
Navoae im Quellbezirk der Mindel. Da der Duriagau,
Avie Dr. Brunner in seinen Beiträgen zur Geschichte der
Markgrafschaft Burgau nachgewiesen, nördlich vom Fu-
lahagau begrenzt und somit von der Donau abgeschnitten
gewesen sei, so könne Langenau nicht zu demselben ge-
hört haben, vielmehr habe es zum Flinagau gezählt, weil
die Grafenrechte in Langenau den Dillingern, den Grafen
des Brenz- und Flinagauös, zugestanden haben.

Vereins = (£Qroiüfi.
Sitzung vom 2. April 1875. Prof. Pressei
wird zum zweiten Vorstand gewählt.
Vorstand Bazing trägt vor: Wenn auch Ulm und
seine Geschichte der naturgemässe Mittelpunkt der Ver-
einsbestrebungen sei, so sollte das Gebiet, über welches
sich der Verein laut seines Namens erstrecke, doch mehr,
als bisher geschehen, angebaut werden. Es wäre dies
nicht blos eine schuldige Rücksicht auf die oberländischen
Vereinsgenossen, sondern zugleich das wohlverstandene
Interesse des Vereins überhaupt, der sich hiedurch, wie
zu hoffen, äusserlich und innerlich stärken werde. Zur
Förderung dieses Gedankens werde unter anderem die
Einführung von Wandorvorsammlungen dienen, deren
Zweck darauf gerichtet sein müsste, der Reihe nach die
wichtigsten Bezirke des Vereinsgebiets zu studiren und
zu bereisen. Man möge aussprechen: der Verein be-
trachte als eine seiner Aufgaben, jährlich eine solche
Versammlung vorzubereiten und abzuhalten. Dieser Vor-
schlag findet allgemeinen Anklang. Es wird beschlossen,
Riedlingen zum nächsten Reiseziel zu machen und dieses
Vorhaben im Laufe des Sommers auszuführen.
Weitere Anträge betreffen
1. die Anstellung eines Hilfsbeamten des Ausschusses
für die laufenden Geschäfte.
2. die event. Honorirung wissenschaftlicher Beiträge
zu den Vereinsveröffentlichungen nach dem von der Augs-
burger Zeitschrift angenommenen Massstab.
Beide Anträge werden angenommen. Elementarlehrer
Müller wird zum Hilfsbeamten besteht.
Prof. Pr e s s e 1 hält einen Vortrag über Ulmer Künstler
aus der Zeit des Münsterbau’s, bestehend in Erhebungen
aus hier und in Donaueschingen aufgefundenen Münster-
rechnungen.
Münsterbaumeister Scheu zeigt und erläutert seinen
perspektivischen Aufriss der hinteren Seite des Münsters
mit den projektirten Thürmen, wie solche in nächster
Zeit ausgebaut werden sollen.

Prof. Veesenmeyer berichtet über interessante
; Lesefrüchte aus den aufgelegten neuesten Schriften aus-
wärtiger Vereine.
Geschenke. Von Konditor Gerok zwei be-
malte Fensterläden, „Baur und Bäurin“ darstellend, wie
j sie beim Fischerstechen figurirten, er mit einer Bretzel,
sie mit einem „Mütschele“ in der Hand. — Von Antiquar
Saun er ein Gesellenbuch der Seifensieder von 1825 bis
zur Auflösung der Zunft. — Von A d 1 e r w i r t h H e z 1 e r
in Urspring bei Lonsee 3 römische Münzen fast unkennt-
lichen Gepräges aus der Umgegend nebst 3 Silbermünzen
aus neuerer Zeit.
Mitglieder. Neuaufgenommen Justizassessor Beck,
Antiquitätenhändler B i n z i n g e r von Ulm.
Redigirt von H. Bazing und Fr. Pressei.

Anzeigen für Kunstliebhaber.
Vorläufige Bekanntmachung.
Kunst- und Alterthums-Freuride werden darauf auf-
merksam gemacht, dass gegen Ende des Monats April
aus einer Hinterlassenschaft eine Sammlung von 10 i
Ölgemälden und 34 verschiedene alterthiimliche
Gegenstände, als: Scnlpturen, Schnitzereien, einige
Porzellan - & Möbelstücke, 1 geschnitzter grösserer
Hausaltar und einige ältere Bücher (Theatri Europaei)
in Ulm versteigert werden. Unter den Ölgemälden befin-
den sich 27 Stück aus dem Mittelalter, die übrigen fast
säminflich aus dem 17. und 18. Jahrhundert und sind
folgende Meister vertreten: Zeitblom, Schaffner, Holbein
der ältere und jüngere, Schäuffele, Ochs, Tenier, Zick,
Tiepolo, A. Dois, Platzer, Rottenhammer, Weihermann,
Gyhsel, Schütz, Wieland, Ridinger, Rosa di Tivoli,
Marcellis & Hamilton, Pflug.
Die Sammlung wird vor der Versteigerung einige
Tage öffentlich ausgestellt und dies in dem noch gedruckt
werdenden Cataloge sowie in gegenwärtigem und in an-
dern Blättern bekannt gegeben werden.
Cataloge werden auf Franco - Anfragen seiner Zeit
franco versendet werden. Auf vorherige Anmeldung
kann die Sammlung auch jetzt schon besichtigt werden.
Nähere Auskunft hat zu ertheilen die Güte
Herr Maler DilT in Neu-Ulm.

Bei Unterzeichnetem sind käuflich:
1) Viereckiger Ulmer Goldgulden vom J. 1704.
2) Zweitheiliger gothischer Kasten mit Schnitz-
werk und Einlagen aus Sürlin’scher Schule in
bestem Zustand.
Antiquitätenhändler Binzingcr
jf beim Kirchle in I lm.

Druck der Wagner’ sehen Buchdruckerei in Ulm.
 
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