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Verein für Kunst und Altertum in Ulm und Oberschwaben [Editor]
Ulm, Oberschwaben: Korrespondenzblatt des Vereins für Kunst und Alterthum in Ulm und Oberschwaben — 1.1876

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Nr. 5
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Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.52608#0048

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42

dass ain jeder, sey wer der wolle, der Burger vnd in
bürgerlicher Beschwernus ist vnd sizt, alle sein Hab
vnd Güter, liegends und fahrends, vnd alles Vermögen,
ob vnd vnter der Erden, wo er das hat, oder Hoffnung
haben mag, dass ihme solches bezahlt oder vergnügt
werden'möge, ganz nichts vsgenommen, als lieb ihm das
vmb baar Geld nit näher geben wollt, bei seinem dess-
h ad b g e s c h w o r n e n E y d achten und anzaigen muss. “
Reyscher Württemb. Gesetze XVII. 2. S. XLIII. Nun
mussten ohne Zweifel die Ulmer Bürger zu den Kosten
des Münsterbaus nach ihrem Vermögen kontribuircn und
ist es wahrscheinlich, dass sich die Grösse des einzelnen
Beitrags nach dem durch einen Eid bekräftigten
fatirten Vermögen bemessen hat. Damit würde sich die
Bezeichnung „Eidgeld“ herleiten lassen. Es wird hiebei
wesentlich darauf. ankommen, ob die unter diesem Titel
vereinnahmte Summe von einiger Bedeutung ist; nur im
letzteren Fall könnte ich meine Vermuthung aufrecht
erhalten.“ Hiezu sei bemerkt, dass der angenommene
Fall zutrifft (246 fä 2 sh. 7 hl., worunter allerdings
mehrere Posten zusammengefasst sind), sobald nur an
eine Quote der Bürgersteuer gedacht wird, sowie dass
in dem angegebenen Sinn auch der Ausdruck Eidschoss
häufig ist s. Haitaus Gloss. — Bei w i d e g s nimmt Herr-
Baron von Liebenstein eine Textverstümmlung — wider
Wegs an. Allein — ich habe jetzt auch das Original
zu Gesicht bekommen —■ die Lesart widegs ist zweifel-
los. verlier sind Schweine.

Jladjridjten.
Bei dem Umbau des hiesigen Sammlungsgebäudes *
kamen kürzlich zu ebener Erde in dem Raume, welcher
den Vorplatz einerseits zu dem Postbureau andrerseits
zu dem Grieb’schen Naturalienkabinet bildet, Wand-
malereien zum Vorschein. Die Innenseite der Wand,
in welcher das Eingangsthor von der Frauenstrasse sich
befindet, zeigte sich nemlich, so weit die Tünche ent-
fernt war, mit Rankengewächsen bemalt, man sah auf
graulichem .Grunde schön geschwungene rothe Stängel
emporsteigen und fast handgrosse Blätter treiben, welche
je der Länge nach in eine schwarze und eine weisse
Hälfte sich theilten,' neben den Blättern entsprossen den
Stängeln auch noch weisse Fäden, die ähnlich denen
der Weinreben spiralförmig gewunden waren. Da es
nicht thunlich ist, die Malerei zu erhalten und zu restau-
riren, so möge wenigstens in diesen Blättern ihr An-
denken bewahrt werden. B.
Am 29. April d. J. feierte der ulmische Liederkranz,
der Erbe der letzten ulmischen Meistersänger, sein 50-
jähriges Jubiläum.

Der Staatsanzeiger für Württemberg 1876 Apr. 27
bringt von der Donau einen interessanten Bericht über
Ausgrabungen in der Umgegend von Riedlingen.

TJereins = Cövomft.
Sitzung vom 1. Oktober 1875. Unter den An-
wesenden Prof. Dr. Köstlin von Tübingen.
Vorstand Bazing bespricht auf Grund einer Ab-
handlung in der Zeitschrift des Harzvereins die Orts-
namenendung Leben.
Geschenke. Von Dr. Adam 5 Sigel. Von Prof.
Reuss ein Stein von einem Boden aus den bei Nieder-
stotzingen vor längerer Zeit entdeckten römischen Bauten.
Zur Aufbewahrung übergeben. Von Gemeinde
Lonsee Gerichtsordnung für Lonsee von 1574.
Mitglieder. Neuaufgenommen Elementar lehr er
Müller von Ulm.
Sitzung vom 5. November 1875. Prof. Pressei
hält einen Vortrag über die Zustände in Ulm bei
Beginn des dreissigjährigen Kriegs und be-
spricht das neuestens erschienene gediegene Werk des
Münchner Docenten Felix Stieve über den Kampf
um Donauwörth.
Vorstand Bazing untersucht den Ursprung des
Namens Neipperg.
Geschenke. Von Konditor Gerok 2 Ölbilder,
welche, wie geäussert wird, Mitglieder der Bande des
bayerischen Hiesel darstellen. Von Oberst von Leube
ein in seinem Garten gefundenes Bruchstück eines Grab-
steins mit verwitterter Inschrift, der wahrscheinlich einen
Konventualen des Predigerklosters angieng, sec. 15. Von
Antiquitätenhändler Thier er ein ulmischer Theater-
zettel von 1793. Von Elementarlehrer Eichler eine
Anzahl interessanter antiker, byzantinischer und neuerer
Münzen. Von Schultheiss Breitinger in Lonsee eine
Preisdenkmünze des ulmischen Gymnasiums sec. 18. Von
Goldarbeiter Beck Bibel von 1793.
Mitglieder. Neuaufgenommen Oberlieutenant von
Beckh-Widmann-Stetter in Graz.

Redigirt von Fr. Presse 1.

Anzeigen.
Weyermann’s Nachrichten Bd. 1 sucht auf
antiquarischem eg zu kaufen
D. R.

Druck der Wagner’sehen Buchdruckerei in Ulm.
 
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