DOI Heft:
Nr. 5
DOI Artikel:Sittenbilder aus dem XVI und XVII Jahrhundert, [4]
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.52608#0041
in Olm unö Äwwlpmheiu
Das Korrespondenzblatt erscheint monatlich einmal. Für Nichtmitglieder Preis des Jahrgangs sammt Postaufschlag
5 eJ4, der einzelnen Numer 45 Für passende Korrespondenzen ist ein Honorar von 24 M. für den Druckbogen
festgestellt. Die Einrückungsgebühr für Anzeigen beträgt für die einspaltige Zeile oder deren Raum 20
Beiträge, Anzeigen und Bestellungen sind an Prof. P res sei zu richten.
Nr. 5.
Erster Jahrgang,
1876.
Inhalt. Pressei, Sittenbilder aus dem XVI und XVII Jahrhundert II Forts. 0. S., alte Sigelstöcke I.
Bazing, der Name Neipperg. Literatur. Fragekasten. Nachrichten. Vereins - Chronik.
Man preist mit Recht die Menschen glücklich, denen der Geist ausgezeichneter Vorfahren die Lebenswege
behütet und aufwärts richtet. Auch ein Gemeinwesen darf sein Geschick segnen, welchem aus alten Zeiten reiner
Glanz den gegenwärtigen Tag beleuchtet. 'Herntann Baumgarten.
Sittenbilder aus dem XVI und XVI! Jahr-
hundert.
II.
Wie das ulmische Bathhaus vor dreihundert
Jahren aussah.
(Fortsetzung.)
Die Reihe der Gemälde an der Hauptfacade
eröffnete, links vom Beschauer aus gedacht,
1. die Erschaffung der Welt oder Gottes Weis-
heit. Hieran schlossen sich 2. der verlorene
Sohn oder Eigenerkenntniss, 3. Salomos Rich-
terspruch oder Gerechtigkeit, 4. Hiob odei’
Geduld, 5. der barmherzige Samariter oder
Liebe, 6. David und Goliath oder Hoffnung,
7. Isaks Opferung oder Glaube. Weiterhin
kamen 8. Dionysius der Tyrann mit dem
Schwert am Rosshaar, 9. Koriolan oder heim-
licher Neid, 10. Rehabeam oder kindischer
Rath. Dann auf dei’ Nordseite 11. Camillus
oder Kriegsehrbarkeit, 12. Mu eins Skävola oder
männliche Kühnheit, 13. Kaiser Trajan odei'
Gerechtigkeit, 14. Titus Manlius oder Gehor-
sam; hierauf 15. etliche Richter, die an einem
Tisch sitzen und über das zu fällende Urtheil
streiten, 16. ein gewissenloser Vormund, 17. eine
Spinne, welche ihr Gewebe ausspannt, in wel-
chem die kleineren Mücken hängen bleiben,
während die grossen es durchbrechen, 18. eine
weibliche Figur, welche in jeder Hand eine
Zunge hält, 19. ein Mann, der auf einem hohen
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Erster Jahrgang,
1876.
Inhalt. Pressei, Sittenbilder aus dem XVI und XVII Jahrhundert II Forts. 0. S., alte Sigelstöcke I.
Bazing, der Name Neipperg. Literatur. Fragekasten. Nachrichten. Vereins - Chronik.
Man preist mit Recht die Menschen glücklich, denen der Geist ausgezeichneter Vorfahren die Lebenswege
behütet und aufwärts richtet. Auch ein Gemeinwesen darf sein Geschick segnen, welchem aus alten Zeiten reiner
Glanz den gegenwärtigen Tag beleuchtet. 'Herntann Baumgarten.
Sittenbilder aus dem XVI und XVI! Jahr-
hundert.
II.
Wie das ulmische Bathhaus vor dreihundert
Jahren aussah.
(Fortsetzung.)
Die Reihe der Gemälde an der Hauptfacade
eröffnete, links vom Beschauer aus gedacht,
1. die Erschaffung der Welt oder Gottes Weis-
heit. Hieran schlossen sich 2. der verlorene
Sohn oder Eigenerkenntniss, 3. Salomos Rich-
terspruch oder Gerechtigkeit, 4. Hiob odei’
Geduld, 5. der barmherzige Samariter oder
Liebe, 6. David und Goliath oder Hoffnung,
7. Isaks Opferung oder Glaube. Weiterhin
kamen 8. Dionysius der Tyrann mit dem
Schwert am Rosshaar, 9. Koriolan oder heim-
licher Neid, 10. Rehabeam oder kindischer
Rath. Dann auf dei’ Nordseite 11. Camillus
oder Kriegsehrbarkeit, 12. Mu eins Skävola oder
männliche Kühnheit, 13. Kaiser Trajan odei'
Gerechtigkeit, 14. Titus Manlius oder Gehor-
sam; hierauf 15. etliche Richter, die an einem
Tisch sitzen und über das zu fällende Urtheil
streiten, 16. ein gewissenloser Vormund, 17. eine
Spinne, welche ihr Gewebe ausspannt, in wel-
chem die kleineren Mücken hängen bleiben,
während die grossen es durchbrechen, 18. eine
weibliche Figur, welche in jeder Hand eine
Zunge hält, 19. ein Mann, der auf einem hohen