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Verein für Kunst und Altertum in Ulm und Oberschwaben [Hrsg.]
Ulm, Oberschwaben: Korrespondenzblatt des Vereins für Kunst und Alterthum in Ulm und Oberschwaben — 1.1876

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Nr. 9
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Unsre Wander-Versammlung in Geislingen, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.52608#0077

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Das Korrespondenzblatt erscheint monatlich einmal. Für Nichtmitglieder Preis des Jahrgangs sammt Postaufschlag
5 J4, der einzelnen Numer 45 Für passende Korrespondenzen ist ein Honorar von 24 M. für den Druckbogen
festgestellt. Die Einrückungsgebühr für Anzeigen beträgt für die einspaltige Zeile oder deren Raum 20 A-
Beiträge, Anzeigen und Bestellungen sind an Prof. P res sei zu richten.
Nr. 9. Erster Jahrgang. 1876.

Inhalt. Unsre Wanderversammlung in Geislingen: Schäffler, die Wichtigkeit von Orfschroniken mit Bei-
spielen aus der Chronik von Stötten; Hierlemann, über Ortsnamen mit Anlehnung an den Bezirk Geislingen;
Pressei, die Ulmer Köpfe; F. K., Bemerkung zu dem Artikel „der Name Helfenstein“ in Nr. 8 des Korrespondenz-
blattes; Frhr. Roth v. Schreckenstein, die in der Stadtkirche zu Geislingen befindlichen Epitaphien. Vereins-
Chronik.

Auch bei dem Chorgestühl des Ulmer Münsters ist es mit der blossen Bewunderung nicht gethan. Eine
Scheidung des Achten und Unächten, des Ursprünglichen und Späteren wird vorangehen müssen, ehe von einem
Verständniss und Genuss des Werks und seines Meisters die Rede sein kann.

Unsre Wanderversammlung in Geislingen.
(Schluss.)
Es folgte in der Reihe der Vortragenden
Pfarrer Schäffler von Stötten.. Er sprach über
Die Wichtigkeit von Ortschroniken mit Bei-
spielen aus der Chronik von Stötten.
I. Eine Ortschronik ist zunächst für die
Ortsbürger. Jeder Ort, selbst der kleinste, hat
seine Geschichte.
Die Geschichte meines Ortes Stötten ist kurz
folgende. Aus einer Stätte Helfensteinischer
Hirten entstanden mit der Zeit Bauernhöfe,

deren erster noch von den Helfensteinern das
Recht bekam, „dass man auf den Ackern, so
in bemeldeten Hof gehören, pförchen soll und
sonst nüendert,“ — ein Recht, das jahrhunderte-
lang von Seiten der anderen Bürger ange-
fochten wurde, bis 1873 eine Pförch-, AVald-,
Güter- und Geld-Ausgleichung stattfand.
In der ulmischen Zeit, welche mit dem
Jahr 139G begann, gewann dei’ Ort, der neben
Bauern und Söldnern auch von allerlei Hand-
werkern (selbst Spindeldrehern, Pfeifenschnitz-
lern und Hutmachern) bewohnt war, eine an-
sehnliche Ausdehnung; von 69 Familien mit
57 Namen zu Anfang des 30jährigen Krieges
 
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