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Verein für Kunst und Altertum in Ulm und Oberschwaben [Hrsg.]
Ulm, Oberschwaben: Korrespondenzblatt des Vereins für Kunst und Alterthum in Ulm und Oberschwaben — 1.1876

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Nr. 3
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Vochezer, Joseph: Ein Brief Ulms vom 19. Februar 1405
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https://doi.org/10.11588/diglit.52608#0031

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25


acten herausgegeb. v. Julius Weizsäcker II Bd.
S. 127 f. u. Nr. 90—97 sammt den entsprechen-
den Noten. Vischer, Forschungen zur deutschen
Geschichte II Bd. S. 106. Regg. Nr. 344.
Nr. 381. Janssen Frankfurts Reichscorrespon-
denz Nr. 79.
Tübingen. Dr. J. Vochezer.

fl f f e r f e i.
Reichsstadt Ulm bezeugt ihrem Bürger Sigmund Schleicher
zum Behuf einer Warensendung nach Italien die an-
steckungsfreie Luft in Ulm. 1628 Januar.
Aus Donaueschingen F. F. Bibi. Ms. 598 S. 22. Koncept.
Nos seniores consules et senatores imperialis civi-
tatis Ulmae omnibus et singulis, ad quos praesentes
pervenerint, intimamus, cum vir providus et spectabilis
Sigismundus Schleicher, consilii nostri secretioris adsessor,
sexaginta et unam lagsnas linteis crudis, nostra in urbe
contextis, coemtis et compactis plenas, variis et nu-
rneris et signis conspicuas per Tirolim in Italiam trans-
mittere instituisset, nobis eundem nostrum supplicem esse
factum, ut huic adiuvando negotio nostras ipsi commu-
nicare literas vellemus, quibus aeris constitutionem apud
nos et nostros ex gratia dei salutarem adhuc et inno-
centem aque luis et contagionis pestiferae vitio puram
et immunem esse constaret atque probaretur omnibus.
quas sane preces humiliter nobis oblatas, quia vero bo-
noque congruas esse censuimus, gratificatione consigna-
tioneque nostra dignati sumus.
Ulmae VII calendas Februarias anno salutis MDCXXVIII.
F. P.

£ i t e v a t u r.
Dr. J. B. Dornbusch. lieber Intaglien des Mittel-
alters und der Renaissance. Mit 17 heliographi-
schen Abbildungen. Besonderer Abdruck aus dem
LVII Hefte der Jahrbücher des Vereins von Alter-
thumsfreunden der Rheinlande. Bonn. Universitäts-
buchdruckerei von Carl Georgi 1876.
Herr Dr. Dornbusch, Caplan zu St. Ursula in Cöln,
der Verfasser der 1873 erschienenen Schrift über die
Kunstgebilde der Töpfer in der abteilichen Stadt Sieg-
burg hat liier einen zweiten Beitrag zur Kenntniss der
rheinischen Töpferwerkstätten und ihrer Fabrikate ver-
öffentlicht. In der ersten Schrift hatte Herr Dr. Dornbusch
den gründlichen Nachweis geliefert, dass die herrlichen
Schöpfungen der Kunsttöpferei des 15./17. Jahrhunderts,
welche man früher als Kölner Fabrikate bezeichnete,
in der Stadt Siegburg angefertigt worden sind und die

unter dem Namen flandrische Krüge bekannten Kunst-
gebilde theilweise in Siegburg, theilweise in Frechen,
Raeren u. a. rheinischen Orten hergestellt wurden. Vor
ihm hatten zwar schon A. Demmin (Guide de l’amateur
de fa’iences et porcelaines, poteries, terres cuites etc.
Paris 1867) und AV. Chaffers (Marks and Monograms
on Pottery and Porcelain London 1863) dieses vermuthet,
H. Dornbusch hat es jedoch gründlich, grossentheils
urkundlich bewiesen und diese Gebilde deutscher Kunst
und deutschen Fleisses, deren Ursprung man so gerne
auf fremdländischen Boden verpflanzt hätte, für Deutsch-
land gerettet. Nunmehr gibt er in dieser zweiten Schrift
nähere Nachweise über die Ornamente, welche auf diesen
keramischen Kunstgebilden vorkommen, nachdem er durch
vielfache Nachsuchungen und Nachgrabungen an diesen
alten Töpferwerkstätten eine Sammlung von gebrannten
Formen zusammengestellt hatte, die einst zur Anfer-
tigung der Gefässe dienten und, einzig in ihrer Art.
neuestens in den Besitz des deutschen Gewerbemuseums
in Berlin übergegangen sind. Diese Formen legen Zeug-
niss ab, wie tief im 15./17. Jahrhundert die Kunst in das
Handwerk eingedrungen war. Diese heute so hoch ge-
schätzten Kannen, Krüge, Gefässe aller Art der nieder-
deutschen Kunsttöpfer waren über ganz Deutschland
(insbesondere auch Schwaben), die Niederlande, einen
grossen Theil von Frankreich und selbst England ver-
breitet und bei den gewöhnlichsten Leuten, besonders
Bauern und AVeingärtnern als Bier-, AVein- und AVasser-
krüge im Gebrauch. An keinem anderen täglichen Ge-
brauchsgegenstand kann man deutlicher den Verfall der
Kunst erblicken, als an diesem, wenn man unsere heu-
tigen nüchternen, ja unschönen Formen mit diesen edlen,
künstlerisch aufgefassten Fabrikaten des 15./17. Jahr-
hunderts vergleicht.
0. S.1)

Jrafleftasten.
In der ältesten erhaltenen Münsterrechnung heisst
es an einer Stelle: „item och suln wir widerrechnen,
daz gevallen und gegeben ist an den bu von aid gelt,
von schenkinen, von besserung wegen, von iärlichen
zinsen, von selgerät wegen, von verlornen verher, die
widegs giengen“ u. s. w. AVas ist Eidgeld? Ein-
genommene Strafgelder für Schwören sind später auf-
geführt. Und wras bedeutet widegs? So schreiben we-
nigstens sowohl Mauch, dessen eigenhändige Abschrift
aus dem in seinem Besitz weil, befindlichen Original vor
mir liegt, als Hassler in dem Abdruck der Urkunde bei
v. Zahn Jahrbücher für Kunstwissenschaft 2, 99.
F. P.

1) Eine der grösseren Sammlungen von solchen alten Kunst-
krügen der niederrheinischen und nassauischen Fabriken befindet sich
in Stuttgart, im Besitze des Verf. dieser Anzeige.
 
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