Kreis Delitzsch.
(18
zur Attfnahmo einer ('tacke, wmlche frei in itnn hängt, bedeutend grösser gebaut
wollten, ltn Grossen und Ganzen ist dem J'hurtnc sein schömes mittelalterliches
Anssetion von stolzei', ernst, trotziger Alt geblieben.
DasThumninnerc zeigt nns ein mit einem Tonnengewölbe übci'deckteska'd-
gescltoss, in welches jetzt ein Eingang auf der Noidscite führt. Wahrschiänlichwird
ein sotctier im Erdgeschoss anfänglich übej'haupt nictit vorhanden gewesen sein
sondern man getaugte, sei es nun vomThorhause, sei es von dom Grcnolnrongang,
diu' Stadtmauer ans indasTtinrminncrc. /nm Jahre 1528 wird bemerkt, dass
der untere 'J'heil <tes Ttmrmes ein tioties gewötbtes Gefängtiiss gewesen sei, in
wideties man die Gefangenen mittels einer Winde von oben durch eine Oeflhung
im Gewölbe tiinabgelassen habe. Möglich, dass erst in diesem Jahre der untere
'Lhurmtheil überwölbt und zu einem Gefängnisse eingerichtet wurde, hinter item
seit 1544 von einem Wächter bewohnten letzten Obergeschosse bemerkt man die
Kämpfer eines Tonnengewölbes, welches nicht mehr vorhanden ist. Dasselbe ist
1(1(17, weil es dem Thnrme schädlich zu werden drohte, wieder beseitigt und dafür
ist eine Dalkenlage mit Verankerung des Mauerwerks an die Stelle getreten. Es
interessirt schliesslich noch die Glocke, welche 1544 aus der Marienkirche hierher
kam. Der Hausmann musste nun „den Hammer alle Stunde gegen die gehende
Uhr auf dem Kirchthurmc ziehen um) die Schläge gegen einander zählen." Da
die Glocke unzugänglich ED so kann ihr Durchmesser nur schätzungsweise auf
1,20 m angegeben werden; sie bietet übrigens auch nichts Merkwürdiges, da sie
vor etwa 15 Jahren von J. A. Jauck in Leipzig umgegossen ist.
Der Hai lösche Thurm
wild zuerst 139-1 genannt, in welchem Jahre er von dem Maurer Eberlin utid
dom ZimmercrKicola ns vom Orundeaus neu erbaut und zwei Jahre später durch
AulsetzungdcrSpitzevoHendetseinsoll. 1397 erhält, ei' eine Wendeltreppe und
Stube (cauaedium). Alsdann schweigt di(' Chronik i'dsor dieses Dauwcrk Ins zum
Jahre 1973; in demselben baute Meister Christoph Doost aus Düben dm
Hallesche Thorhaus, welches jedoch nicht mehr vorhanden ist.
Das Dauweik gleicht dem breiten Thurm& in vielen Stücken. Sein Grundriss,
Er. 44, ist zwar nicht quadratisch, sondern in der Richtung von Westen gen Osten
oblong, aberauch hier tindetsich zu unterstetwa auf ein Drittel
dosmindorhohenThnnnes, als der ^unbeschriebene ist, eine
reclitcckige form, die alsdann die Ecken ein wenig allstem])!).
Hier finden wirgleichhtlls keine i)bcriliekdu(htvois])iingentlett
Simse. sondern andertm Stelle jene langen, um etwa einen
lialbe)) Stein vertieften Felder, in denen östlich uml westlich
man zwar bis zur Utileserlichkeit verblichene, jedoch noch
wohl als Minuskeln zu o'komemh'Duchstaben von Inschriften
bemerkt. Wie es scheint, sind diese Bm hstabcn schwarz ge-
wesen und ihr Ortmdwni'schliclil weiss, wiewohl mit Sicherheit, darüber nichts
gesagt, werden kann. .Die oberste Dartic des Maut'rwei'ks und namentlich dm
Dach zeigt die Formen der Renaissance. Letzteres ist, ein sich durchkreuzendes
Sattehlach hinter einem (iieliel in Renaissanceformen über jeder Seife. Einkleitter
frei dnreh die Luft geschlagener Dogen auf deu Ecken verbinrtet diese Giebel untl
(18
zur Attfnahmo einer ('tacke, wmlche frei in itnn hängt, bedeutend grösser gebaut
wollten, ltn Grossen und Ganzen ist dem J'hurtnc sein schömes mittelalterliches
Anssetion von stolzei', ernst, trotziger Alt geblieben.
DasThumninnerc zeigt nns ein mit einem Tonnengewölbe übci'deckteska'd-
gescltoss, in welches jetzt ein Eingang auf der Noidscite führt. Wahrschiänlichwird
ein sotctier im Erdgeschoss anfänglich übej'haupt nictit vorhanden gewesen sein
sondern man getaugte, sei es nun vomThorhause, sei es von dom Grcnolnrongang,
diu' Stadtmauer ans indasTtinrminncrc. /nm Jahre 1528 wird bemerkt, dass
der untere 'J'heil <tes Ttmrmes ein tioties gewötbtes Gefängtiiss gewesen sei, in
wideties man die Gefangenen mittels einer Winde von oben durch eine Oeflhung
im Gewölbe tiinabgelassen habe. Möglich, dass erst in diesem Jahre der untere
'Lhurmtheil überwölbt und zu einem Gefängnisse eingerichtet wurde, hinter item
seit 1544 von einem Wächter bewohnten letzten Obergeschosse bemerkt man die
Kämpfer eines Tonnengewölbes, welches nicht mehr vorhanden ist. Dasselbe ist
1(1(17, weil es dem Thnrme schädlich zu werden drohte, wieder beseitigt und dafür
ist eine Dalkenlage mit Verankerung des Mauerwerks an die Stelle getreten. Es
interessirt schliesslich noch die Glocke, welche 1544 aus der Marienkirche hierher
kam. Der Hausmann musste nun „den Hammer alle Stunde gegen die gehende
Uhr auf dem Kirchthurmc ziehen um) die Schläge gegen einander zählen." Da
die Glocke unzugänglich ED so kann ihr Durchmesser nur schätzungsweise auf
1,20 m angegeben werden; sie bietet übrigens auch nichts Merkwürdiges, da sie
vor etwa 15 Jahren von J. A. Jauck in Leipzig umgegossen ist.
Der Hai lösche Thurm
wild zuerst 139-1 genannt, in welchem Jahre er von dem Maurer Eberlin utid
dom ZimmercrKicola ns vom Orundeaus neu erbaut und zwei Jahre später durch
AulsetzungdcrSpitzevoHendetseinsoll. 1397 erhält, ei' eine Wendeltreppe und
Stube (cauaedium). Alsdann schweigt di(' Chronik i'dsor dieses Dauwcrk Ins zum
Jahre 1973; in demselben baute Meister Christoph Doost aus Düben dm
Hallesche Thorhaus, welches jedoch nicht mehr vorhanden ist.
Das Dauweik gleicht dem breiten Thurm& in vielen Stücken. Sein Grundriss,
Er. 44, ist zwar nicht quadratisch, sondern in der Richtung von Westen gen Osten
oblong, aberauch hier tindetsich zu unterstetwa auf ein Drittel
dosmindorhohenThnnnes, als der ^unbeschriebene ist, eine
reclitcckige form, die alsdann die Ecken ein wenig allstem])!).
Hier finden wirgleichhtlls keine i)bcriliekdu(htvois])iingentlett
Simse. sondern andertm Stelle jene langen, um etwa einen
lialbe)) Stein vertieften Felder, in denen östlich uml westlich
man zwar bis zur Utileserlichkeit verblichene, jedoch noch
wohl als Minuskeln zu o'komemh'Duchstaben von Inschriften
bemerkt. Wie es scheint, sind diese Bm hstabcn schwarz ge-
wesen und ihr Ortmdwni'schliclil weiss, wiewohl mit Sicherheit, darüber nichts
gesagt, werden kann. .Die oberste Dartic des Maut'rwei'ks und namentlich dm
Dach zeigt die Formen der Renaissance. Letzteres ist, ein sich durchkreuzendes
Sattehlach hinter einem (iieliel in Renaissanceformen über jeder Seife. Einkleitter
frei dnreh die Luft geschlagener Dogen auf deu Ecken verbinrtet diese Giebel untl