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Allgemeines über Eingeweide.
das sicherste, weil immer leicht feststellbare Unterscheidungsmerkmal gegen-
über den quergestreiften Muskelfasern; die Länge der letzteren beträgt minde-
stens einige Bruchteile eines Zentimeters und steigt bis auf 12—16 cm, also
auf das 600—800fache der gewöhnlichen glatten
Muskelelemente des Menschen; die Dicke der quer-
gestreiften Muskelfasern schwankt zwischen 11 und
80 [x, ist also im Mittel 5—6 mal größer als die
der glatten Muskelzellen. Manche Farben, z. B.
das Eosin, färben den Zellkörper der glatten
Muskelzellen intensiv (rot), so daß sie aus dem
umgebenden Bindegewebe herausleuchten (sehr
schön in der Prostata zu sehen, Abb. 232). Sehr
charakteristisch ist der stäbchenförmige Kern, wel-
cher meist länger ist als die ihm sonst ähnlichen
Kerne des Bindegewebes und welcher immer
innerhalb der faserförmigen Zelle liegt (nicht
zwischen Fasern wie im Bindegewebe). Im
Innern jeder Zelle liegen feinste Fibrillen, welche
das Protoplasma der Länge nach durchziehen und
q lj welche auf dem Querschnitt als feinste Pünktchen
sichtbar sind (besonders bei den großen glatten
Muskelzellen des Samenstranges). Sie sind nicht
Abb. 10. GlatteMuskeizeiienaus quergestreift und bei den meisten glatten Muskeln
der Harnblase des Erdsalamanders, mit den üblichen Vergrößerungen überhaupt nicht
Total Präparat, a) Einzelne Zellen. . , ,-, , -,. -rn-i- -n j cn -i i i 1
b) Zeilenstrang. sichtbar (die Ii Drillen der Skelettmuskeln und
ihre Querstreifung ist dagegen bei starken Trocken-
linsen meist leicht erkennbar). Wegen des homo-
genen Aussehens der Fibrillen und der Zellen im
ganzen (bei nicht sichtbaren Fibrillen) ist diese
Art von Muskulatur mit dem wenig glücklichen
Namen „glatt" benannt. Die glatten Muskeizeiien
liegen selten einzeln oder zu wenigen (Abb. 10).
Sie sind in der Regel zu clistinkten Zügen oder
zu großen Massen zusammengedrängt; sie nutzen
den Raum aus, indem die Spitze der einen Spindel
sich zwischen die Spitzen der beiden folgenden
Spindeln des gleichen Zuges schiebt (Abb. 10 b).
B*>.-; Die einzelnen Zellen sind von feinen binde-
p- * gewebigen (elastischen oder kollagenen) Häutchen
umgeben. Große Massen sind von gröberen binde-
gewebigen Hüllen um- und durchzogen, welche
M- zugleich die Träger der Gefäße und Nerven sind.
450 Meistens sind in der Darmwand die glatten
% Muskelzellen zu Platten vereinigt, welche beson-
dere Schi eilten mit längs oder quer zur Achse des
Abb. n. Glatte Muskulatur der Darmrohres gerichteten Zellen formen (Abb. 11).
biMU1Lliiks((w^ Sie entstehen aus dem viszeralen Blatt des
getroffene Muskeizeiien Der Ver- Mesoderms, welches dem Entoderm aufliegt
band ist dichter als m Abb. lob; die ,,,, „nn , i i n i • i • n •
Zellgrenzen sind daher undeutlicher. (Abb. 1, 2, blau). Solche Schichten Sind im
^^m^8^^ fertigen Zustand für das bloße Auge fein ge-
Muskeizeiien (grau). Zwischenräume streift, nicht wie die Skelettmuskeln grobbündelig
(hell) deutlich zu erkennen. Kerne ' . . ° °
im Querschnitt rund (schwarz). und faserig und deshalb mit letzteren nicht zu
von einem feinen Protoplasmasaum i i
(grau) umgeben. verwechseln.
Allgemeines über Eingeweide.
das sicherste, weil immer leicht feststellbare Unterscheidungsmerkmal gegen-
über den quergestreiften Muskelfasern; die Länge der letzteren beträgt minde-
stens einige Bruchteile eines Zentimeters und steigt bis auf 12—16 cm, also
auf das 600—800fache der gewöhnlichen glatten
Muskelelemente des Menschen; die Dicke der quer-
gestreiften Muskelfasern schwankt zwischen 11 und
80 [x, ist also im Mittel 5—6 mal größer als die
der glatten Muskelzellen. Manche Farben, z. B.
das Eosin, färben den Zellkörper der glatten
Muskelzellen intensiv (rot), so daß sie aus dem
umgebenden Bindegewebe herausleuchten (sehr
schön in der Prostata zu sehen, Abb. 232). Sehr
charakteristisch ist der stäbchenförmige Kern, wel-
cher meist länger ist als die ihm sonst ähnlichen
Kerne des Bindegewebes und welcher immer
innerhalb der faserförmigen Zelle liegt (nicht
zwischen Fasern wie im Bindegewebe). Im
Innern jeder Zelle liegen feinste Fibrillen, welche
das Protoplasma der Länge nach durchziehen und
q lj welche auf dem Querschnitt als feinste Pünktchen
sichtbar sind (besonders bei den großen glatten
Muskelzellen des Samenstranges). Sie sind nicht
Abb. 10. GlatteMuskeizeiienaus quergestreift und bei den meisten glatten Muskeln
der Harnblase des Erdsalamanders, mit den üblichen Vergrößerungen überhaupt nicht
Total Präparat, a) Einzelne Zellen. . , ,-, , -,. -rn-i- -n j cn -i i i 1
b) Zeilenstrang. sichtbar (die Ii Drillen der Skelettmuskeln und
ihre Querstreifung ist dagegen bei starken Trocken-
linsen meist leicht erkennbar). Wegen des homo-
genen Aussehens der Fibrillen und der Zellen im
ganzen (bei nicht sichtbaren Fibrillen) ist diese
Art von Muskulatur mit dem wenig glücklichen
Namen „glatt" benannt. Die glatten Muskeizeiien
liegen selten einzeln oder zu wenigen (Abb. 10).
Sie sind in der Regel zu clistinkten Zügen oder
zu großen Massen zusammengedrängt; sie nutzen
den Raum aus, indem die Spitze der einen Spindel
sich zwischen die Spitzen der beiden folgenden
Spindeln des gleichen Zuges schiebt (Abb. 10 b).
B*>.-; Die einzelnen Zellen sind von feinen binde-
p- * gewebigen (elastischen oder kollagenen) Häutchen
umgeben. Große Massen sind von gröberen binde-
gewebigen Hüllen um- und durchzogen, welche
M- zugleich die Träger der Gefäße und Nerven sind.
450 Meistens sind in der Darmwand die glatten
% Muskelzellen zu Platten vereinigt, welche beson-
dere Schi eilten mit längs oder quer zur Achse des
Abb. n. Glatte Muskulatur der Darmrohres gerichteten Zellen formen (Abb. 11).
biMU1Lliiks((w^ Sie entstehen aus dem viszeralen Blatt des
getroffene Muskeizeiien Der Ver- Mesoderms, welches dem Entoderm aufliegt
band ist dichter als m Abb. lob; die ,,,, „nn , i i n i • i • n •
Zellgrenzen sind daher undeutlicher. (Abb. 1, 2, blau). Solche Schichten Sind im
^^m^8^^ fertigen Zustand für das bloße Auge fein ge-
Muskeizeiien (grau). Zwischenräume streift, nicht wie die Skelettmuskeln grobbündelig
(hell) deutlich zu erkennen. Kerne ' . . ° °
im Querschnitt rund (schwarz). und faserig und deshalb mit letzteren nicht zu
von einem feinen Protoplasmasaum i i
(grau) umgeben. verwechseln.