Braus, Hermann: Anatomie des Menschen: ein Lehrbuch für Studierende und Ärzte (Band 2): Eingeweide (Einschliesslich periphere Leitungsbahnen, I. Teil) (Berlin , Heidelberg, 1924)

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Herz und Herzbeutel.

letzteren vereinigen sich zum Plexus cardiacus, der eine oberflächliche und
tiefe Schicht hat (erstere liegt ventral vom Aortenbogen und an der Teilungs-
stelle der Lungenarterie, letztere liegt dorsal vom Aortenbogen, zwischen ihm
und der Bifurkation der Trachea). Die sympathischen Nervenfasern stammen
aus dem Halsteil des Grenzstranges, dem das embryonale Herz vor seinem
Deszensus in die Brusthöhle hinab gegenüberlag; die sympathischen Fasern haben
den Weg abwärts mitgemacht und halten ihn noch jetzt inne. Sie wirken be-

Abb. 322. Rechter Kammerschenkel des Atrioventrikularbündels, Kalbsherz. Die äußere Vorhofs-
und Ventrikelwand sind abgetragen. Blauer Pfeil in der unteren Hohlvene. Bei x His-Tawarascher
Knoten. Beim Kalb ist die Trabecula septomarginalis fleischig. Sie ist im Bild beim Eintritt in die Lichtung
der rechten Kammer stufenweise zerschnitten („Moderatorband", beim Menschen entspricht ihm das meist
sehnige Bündel von Lionardo da Vinci). Das Septum membranaceum ist entfernt. Fischbeinstäbchen

sind unter das Atrioventrikularbündel geschoben.

schleunigend auf die Herzaktion (Accelerantes). Die zerebralen Nerven gehören
dem Nervus vagus an, sie steigen ebenfalls entsprechend dem Deszensus cordis
in die Brusthöhle hinab (der Nervus recurrens vagi, von dem sie zum Teil ab-
gehen, ist das deutlichste Überbleibsel der Verlagerung des Herzens aus der
Hals- in die Brustregion, Abb. 87 a und c). Die Vagusfasern wirken hemmend
auf das Herz, sie sind Antagonisten des Sympathikus. Ist ein Lymphknoten
am Hals entzündlich mit dem Nervus vagus verbacken, so kann man durch
den Druck auf den Lymphknoten den Vagus reizen und dadurch das Herz