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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 9.1895

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Stiebel, Albert: Ueber die Verwendbarkeit des Zinkstaubes zum Ausfällen von Edelmetallen aus photographischen Abfalllösungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.50998#0032

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Ueber die Verwendbarkeit des Zinkstaubes etc.

entwickelung — zersetzt, so dass die Gegenwart von vielem
Wasser erforderlich, ist, um die Reactionswärme zu mässigen.
Man arbeitet am besten mit neutralen oder alkalischen
Lösungen, dieselben können auch schwach sauer sein; grösseren
Säureüberschuss nimmt man aber besser durch Zusatz von
Alkali weg, da man sonst die zum Abstumpfen der Säure
nöthige Menge Zinkstaub fast in der ganzen Menge mehr zu-
setzen müsste, als wenn die Lösung neutral oder alkalisch ist.
Die elegante Verwendbarkeit der Zinkstaubs wurde durch fol-
genden Versuch erwiesen.
Als Versuchs - Lösung diente eine Fixirnatron - Lösung
(1:5), die im Liter genau 1,0988 g Silber und 0,4648 g Gold
enthielt. 250 ccm einer solchen Lösung wurden mit 2,5 g
Zinkstaub, welcher durch Schütteln mit etwas Wasser darin
aufgeschlämmt war, versetzt und damit tüchtig durcheinander
gemengt. Nach etwa 10 Minuten, nach welchen die Lösung
sich beinahe völlig geklärt hatte, konnte in der filtrirten Lö-
sung mit Schwefelleber keine Schwarzfärbung mehr beobachtet
werden, ein Zeichen, dass kein Silber mehr sich in Lösung
befand.
Im Niederschlage, mit dem ich eine Silber- und Gold-
bestimmung vornahm, fand ich:
0,2715 g Silber = 98,84 Proc. der berechneten Menge
0,1150 g Gold = 98,97 „
also practisch die volle angewendete Menge an Edelmetall.
Die Vortheile, die diese Methode vor der Schwefelleber-
methode auszeichnen, sind folgende:
1. Erhält man Silber, Gold und Platin in einer Operation;
2. umgeht man das Ansäuern einer Schwefelleber-Lösung,
welches ebenso lästig für die Geruchsorgane, als es schädlich
ist für im selben Raume vorhandene Präparate;
3. besitzt die Methode gegenüber dem Ausfällen mit
Zinkblech den Vortheil der grösseren Raschheit, sowie den
Vorzug, dass die gewonnene, manchmal sehr kleine Menge
Edelmetall sich in einer grösseren Menge pulverförmigen
Materials gleichmässig vertheilt, wodurch beim Abfiltriren einem
mechanischen Verlust eher vorgebeugt werden kann.
Bedingung zur Erzielung eines guten Resultates ist An-
wendung der richtigen Menge, etwa fünfmal so viel als man
Edelmetall vermuthet, höchstens schwach saure Lösung und
gleichmässige Vertheilung des Zinkstaubes in der Lösung.
Den Nachtheil, den die Methode besitzt, dass nämlich,
bedingt durch einen etwaigen Arsengehalt des Zinkstaubes,
 
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