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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 9.1895

DOI Artikel:
Nordenskiöld, Gustaf: Ueber das Photographiren von Schneekrystallen
DOI Artikel:
Jankó, Paul von: Ueber die Form photographische Recepte
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https://doi.org/10.11588/diglit.50998#0289

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Ueber die i>'orm photographischer Kecepte.

277

Diese durch Hohlräume Blasen und Kanäle hervorgebrachten
zierlichen Figuren, welche an organische Formen lebhaft
erinnern, verleihen dem Photographiren der Schneekrystalle
einen besonderen Reiz. Von dem kaleidoskopischen Reichthum
an Formen, welcher sich besonders bei den tafelförmigen
Krystallen zeigt, können die zwei hier reproducirten Photo-
graphien1) nur eine schwache Idee geben.
Ueber die Form photographischer Recepte.
Von Paul von Janko in Constantinopel.
Es ist vielleicht nicht überflüssig, darauf aufmerksam zu
machen, wie unpractisch es ist, den photographischen Recepten
die Form zu geben, dass man das Quantum des Lösungsmittels
und der darin aufzulösenden Bestandteile angibt, z. B. Wasser
100 Theile, Fixirnatron 20 Theile. Auf diese Weise aufgestellte
Recepte lassen sich gerade nur in der Form, wie sie vor-
liegen, verwenden, während sich manchmal das Bedürfniss
herausstellt, etwa eine concentrirtere Vorrathslösung anzusetzen
oder die Lösung in mehreren Bestandtheilen gesondert herzu-
stellen u. s. w.; in solchem Falle steht man nun rathlos da,
wenn man einigermassen genau arbeiten will, oder man müsste
erst besondere Untersuchungen vornehmen, wie am oben citirten
Beispiele gezeigt werden soll. Löst man 2<> g Fixirnatron in
100 ccm Wasser auf, so ist das entstehende Quantum Lösung
nicht 100 ccm und auch nicht 120 ccm, sondern etwa 110 ccm;
dies ist also keine 20proc. Lösung, wie man sich vorstellen
könnte, denn 100 ccm dieser Lösung enthalten beiläufig 18 g
Fixirnatron. Wollte man also eine concentrirte Lösung her-
stellen, aus der das gewünschte Bad durch Verdünnung mit
gleichen Theilen Wasser hervorgeht, so wäre es unrichtig,
40 g Salz in 100 ccm Wasser aufzulösen; man müsste erst
untersuchen, welchen Raum letztere Lösung einnimmt, um zu
wissen, wieviele Theile der Lösung (z. B. 118) man mit
100 Theilen Wasser zu verdünnen hat, um auf das ursprüng-
liche Bad zu kommen; solche Untersuchungen dürften sich.
1) Diese Photographien zeigen zwei Tafeln mit hübschen regel-
mässigen „Organoidfiguren“. Die Vergrösserung ist 80 fach: Aufnahmen
bei „Dunkelfeld - Beleuchtung wodurch die sonst schwarzen Linien iw
den durchsichtigen Krystallen weiss auf dunklem Hintergründe hervor-
treten. Äusser Tafeln gibt es eine Menge verschiedener Typen von
Schneekrystallen (Sterne, Prismen etc.) - Kanäle treten hauptsächlich bei
den Sternen auf.
 
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