Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 9.1895

DOI Artikel:
Fritz, G: Photographie und Lithographie
DOI Artikel:
Wall, Edward John: Vielfarbige Projection
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.50998#0048

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
34

Vielfarbige Projection.

Statt wie früher erwähnt in die Gelatine-Folie, werden nun
alle Conturen mit einer spitzen Radirnadel in den Stein leicht
eingeritzt. Ist dies geschehen, wird der Stein zuerst mit Leinöl,
hernach mit fetter Farbe eingelassen und die unnütz gewordene
Asphaltschicht abgewaschen. Um dieser detaillirt ausgeführten
Conturzeichnung mehr Bestand zu geben, und weil der Druck
von einer tiefen Platte umständlicher abzunehmen ist, wird die-
selbe hochgeätzt. Von den nun einen veränderlichen Bestand
aufweisenden Stein werden Abdrücke mit nicht fetter Farbe auf
trockenes, keiner Dehnung unterliegendes Papier gemacht, die-
selben mit fein pulverisirtem Pariserblau eingestaubt und her-
nach als Klatschdrucke auf die in Farben auszuführenden Steine
übertragen. Mit diesem Verfahren erhält man die Conturlinien
und besonders die Details in der Farbegebung scharf und aus-
drucksvoll, sowie genau passend mit der Lichtdruckplatte.
---
Vielfarbige Projection.
Von E. J. Wall, Herausgeber des „Amateur-Photographer“.
Im Jahrbuch für 1894, Seite 217 sagt Ives bei der Be-
schreibung seines Verfahrens für zusammengesetzte Polychromie
Folgendes: „Obgleich die drei Fundamental-Farbenempfin-
dungen roth, grün und blauviolett sind, werden die drei Bilder
der dreifachen Photographie doch nicht mittels Gläsern in
diesen drei Farben oder durch die Einwirkung der Strahlen
dieser einzelnen Farben hergestellt, sondern vielmehr durch
die gemeinsame Wirkung aller Strahlen, welche im Stande
sind, die entsprechende Fundamental-Farbenempfindung her-
vorzurufen. Nicht bloss die rothen, sondern auch die orange-
farbigen, gelben und gelbgrünen Strahlen rufen die rothe
Fundamentalempfindung hervor; ja, die Orangestrahlen thun
dies sogar in höherem Masse als die purpurrothen. Die Photo-
graphie, welche die Wirkung des Gegenstandes auf die rothe
Empfindung wiedergeben soll, wird deshalb durch die Wir-
kung aller dieser Strahlen und in richtigem Verhältniss
derselben im Einklang mit Maxwell’s Messung er-
zeugt. Ebenso werden die Photographien der grünen und
blau - violetten Farbenempfindungen mittels der gemeinsamen
Einwirkung der Strahlen verschiedener Farben im Verhältniss
zu der ihnen nach den Messungen von Maxwell und Abney
zukommenden Fähigkeit, die entsprechende Fundamental-
empfindung zu erregen, gewonnen.“
Man sieht, dass Ives in den beiden letzten Sätzen, be-
sonders in dem gesperrt gedruckten, besonderen Nachdruck
 
Annotationen