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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 9.1895

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Rudolph, Paul: Ein neues Probeobject zur bildlichen Darstellung der Leistungsfähigkeit photographischer Objective
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https://doi.org/10.11588/diglit.50998#0158

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Ein neues Probeobject zur bildlichen Darstellung etc. 445
Ein neues Probeobject zur bildlichen Darstellung- der
Leistungsfähigkeit photographischer Objective.
Von Dr. P. Rudolph.
Im Mai 1894 hatte ich die Ehre, in einer Sitzung des
Photographischen Vereins zu Berlin über eine neue, im photogr.
Laboratorium der Firma Carl Zeiss in Jena eingeschlagene
Methode zur bildlichen Darstellung der Leistungsfähigkeit
photogr. Objective vorzutragen. ’) Diese Methode scheint weitere
Kreise zu interessiren, so dass ich einer freundlichen Auf-
forderung des geschätzten Herrn Herausgebers dieses Jahr-
buches gern folge und auch hier darüber referire.
Bei dem photographischen Vergleich von Objectiven handelt
es sich im Wesentlichen darum, jene Leistungen darzustellen,
welche für die lichtstarken Objective des Amateur- und Berufs-
photographen von besonderer Wichtigkeit sind und über welche
die Verkaufscataloge genügende Auskunft nicht geben können,
es sind dies
1. die Qualität der Schärfe von Mitte nach Rand des
Bildes,
2 die Vertheilung der Tiefenschärfe um die Einstell-
ebene herum und
3. die Winkelausdehnung des scharfen Bildes bei
den verschiedenen Abblendungen des Objectives.
Als Probeobject ist vielfach eine Probetafel benutzt worden,
welche seiner Zeit von Carl Zeiss in Jena für „Vergleichs-
aufnahmen zur Darstellung der Wirkungen des Astigmatis-
mus photographischer Objective“ eingeführt wurde. Diese
jetzt allgemein bekannt gewordene Probetafel leistet zwar fin-
den eben genannten Zweck und zur optischen Prüfung
des Objectivs im Laboratorium unersetzliche Dienste, sie
eignet sich aber nicht dazu, Dritten gegenüber über die oben
genannten Leistungen zufriedenstellenden Bericht zu erstatten.
Soll hierfür eine einzige Aufnahme genügen, so muss das
Testobject ein räumliches Gebilde sein, welches sowohl neben,
als hinter einander liegende Punkte zur Darstellung zu bringen
gestattet.
Ein solches Object lässt sich mit Hilfe des sogenannten
Focusmessers eonstruiren. Derselbe wurde bisher zur Prüfung
auf Focusdifferenz verwendet und er besteht aus einem Stab,

1) Siehe Referat darüber im „Atelier des Photographen“. 1894,
Heft 9.

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