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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 9.1895

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Hübl, Arthur von: Ueber die Natur des braunen Platinbildes
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Cronenberg, Wilhelm: Emailprocess und Negativ
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https://doi.org/10.11588/diglit.50998#0267

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Emailprocess und Negativ.

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Schwarze Bilder verstärken sieh mit Silbernitrat und einem
Reductionsmittel in schwarzer, Sepiabilder aber in brauner
Barbe. Diese Eigenthümlichkeit ist nur dadurch zu erklären,
dass das auffallende Silber stets in der dem Platinniedersehlag
entsprechenden Molecularstructur aufgelagert wird.

Emailprocess und Negativ.
Von W. Cronenberg, Schloss Grönenbach.
Wohl kein Fachmann wird die Bewegung äusser Acht
lassen, die zu Gunsten des amerikanischen Emailverfahrens in
der Autotypie in allen Fachzeitschriften sich kund thut, und
eine völlige Umgestaltung der alten Arbeitsmethode herbei-
zuführen scheint. Es ist einmal nicht zu leugnen, dass Amerika
das alte Europa in Halbtonarbeiten überflügelt hat und wir
brauchen uns nicht zu schämen, beim Auslande in die Schule
zu gehen. Ein aufmerksamer Beobachter aller neuen Erschei-
nungen auf dem Gebiete der Reproductionstechnik kann nicht
umhin, dem so stürmisch auftretenden Umstürzler „Email“
seine volle Aufmerksamkeit zu schenken. Wollte man blind-
lings einem der zahlreichen, unter sich oft grundverschiedenen
Recepte folgen, so wäre das Resultat wahrscheinlich ein kläg-
liches. Und trotzdem muss zugegeben werden, dass jede Vor-
schrift, von kleinen Unregelmässigkeiten abgesehen, richtig ist.
Es liegt eben allen diesen Beschreibungen ein einheitlicher
Ausgangspunkt zu Grunde: Das Negativ. Will man also den
Werth des Emailprocesses feststellen, so fasse man vor allem
die Haupt- und Grundbedingung ins Auge, ohne welche der
Process unbrauchbar ist, die Qualität des verwendeten Negativs.
Wenn ich die Brauchbarkeit eines autotypischen Nega-
tivs definiren soll, so hat letzteres drei Bedingungen zu er-
füllen: die Originaltreue, d. h die stricte Wiedergabe von
Licht und Schatten, die völlige Zerlegung in Schwarz und
Weiss mit Ausschluss jedes Mitteltones und die Uebereinstim-
mung mit dem jeweiligen Oopirproeess, dem es später unter-
worfen ist. Die ersten zwei Bedingungen sind ohne Weiteres
verständlich, die letztere bedarf einer weiteren Erklärung. Wir
haben ein Analogon im photographischen Oopirproeess auf
lichtempfindliches Papier. Wie hier die verschiedenen Handels-
papiere, z. B. Albumin, Celloidin, Platin, Gelatine, ebenso ver-
schieden beschaffene Negative erfordern, wenn sie zur vollen.
Schönheit ausgenützt werden sollen, ebenso hat sich das auto-
 
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