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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 9.1895

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Glock, Albert; Cie.: Ein neues Kohleverfahren "Charbon Velours"
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Hertzka, Adolf: Streiflichter aus der Praxis
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https://doi.org/10.11588/diglit.50998#0056

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Streiflichter aus der Praxis.

b) Im Allgemeinen werden übercopirte Bilder hart,
— zu kurz eopirte grau, flau.
e) Beim Entwickeln ist darauf Rücksicht zu nehmen, dass
die fertigen Bilder beim Trocknen ziemlich kräftig nach-
dunkeln; man muss daher etwas heller entwickeln!
d) Das zur Entwickelung benutzte Sagemehl ist
immer wieder verwendbar, darf also nicht weggeschüttet
werden.
Die zu dem Verfahren nothwendigen Utensilien sind von
der Firma Alb. Glock & Cie., Karlsruhe (Baden) zu beziehen.

Streiflichter aus der Praxis.
Von Adolf Hertzka, Chemiker und Fabrikleiter der Trocken-
plattenfabrik von Unger & Hoffmann in Dresden
I. Der Glycin-Pyro-Entwickler.
In dem letzten Jahrgange der „Photographischen Mit-
theilungen“ Heft 13, setzte ich auseinander, warum ein Universal-
Entwickler eigentlich unmöglich sei. Ich führte daselbst die
bekannte, vielen aber noch unbekannte Thatsache aus, dass die
Zusammensetzung des Entwicklers nicht für alle Fälle eine
gleiche sein könne, sondern von verschiedenen Umständen
abhänge:
1. Von dem Charakter der zu verbrauchenden Platte, d. h.
ob selbe hart oder weich arbeitet, ob sie klar oder be-
legt ist.
2. Von der Art der Beleuchtung.
3. Von der Dauer der Exposition.
4. Von der Beschaffenheit des Aufnahme-Objectes.
Daraus geht schon zur Genüge hervor, dass man nicht
für alle Fälle den Entwickler nach der Schablone zusammen-
setzen kann, sondern ihn vielmehr den jeweiligen vorherrschen-
den Verhältnissen anpassen muss.
Was die Modificationsfähigkeit des Entwicklers anlangt,
habe ich in oben genannter Arbeit mit Bezug auf alkalihaltige
Entwickler folgende Sätze aufgestellt:
1. Ein grösserer Alkaligehalt des Entwicklers bewirkt eine
grössere Durchzeichnung der Schatten, vermindert die In-
tensität der Lichter, wodurch mehr Weichheit im Negativ
erzielt wird; eignet sich daher für etwas zu kurz exponirte
Platten, woraus erklärlich, warum bei Unterexposition
 
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