Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik (9.1895)

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lieber eine neue Gruppe von Entwicklern etc.

Die Diapositive kommen vollkommen gleichartig wie Col-
lodion-Bilder, was Klarheit betrifft, aus dem Entwickler,
doch sind sie bezüglich Brillanz diesen weit vorzuziehen.
Die lebhafte Beschäftigung mit Stereoskopaufnahmen führte
mich noch weiter. Der Umstand, dass Glasstereoskopen reiche
Details wiedergeben (so fand ich in einem Parkinterieur bei
der Betrachtung zu Hause eine Tafel, welche ich in der Natur
ganz übersah, auf welcher zu lesen war, dass hier das Photo-
graphiren auf das Strengste verboten sei!), führte mich darauf,
kleine Gegenstände mit langer Brennweite oder richtiger mit
nahem Standpunkte aufzunehmen. Z. B. stellte ich mir Frucht-
und Blumenstücke, Stillleben u. s. w. zusammen und photo-
graphirte sie so gross als möglich; Insecten, wie Schmetterlinge,
Käfer, einzelne Blumen, überhaupt Naturalien, versuchte ich
in Naturgrösse aufzunehmen. Ein Uebelstsnd dabei ist, dass
die zwei Bilder weit auseinanderfallen und im Diapositiv daher
wieder sehr nahe aneinander kommen. Das hat aber bezüglich
der Wirkung gar nichts zu sagen, da jene Theile des Objects,
welche auf einer Seite fehlen, auf der andern Seite vorhanden
sind, das Bild sich als ein Stereoskop ergänzt. Die Betrach-
tung solcher Gegenstände ist ein grosser Genuss, man sieht
Details, welche man am Gegenstände selbst nur zu leicht
übersieht.
Zu diesen Aufnahmen bedarf man einer Camera mit langem
Auszuge, da hindert wieder die Abtheilung in der Camera,
welche bisher aus einem fächerartig gefalteten Stoffe bestand.
Um für alle Fälle auszukommen, liess ich mir in der Art der
Eisenbahn-Fonster-Rolleaux eine Zwischenwand fertigen, welche
durch eine Feder jederzeit gespannt und bei Verlängerung des
Auszugs sich von einer Walze abrollt, bei Verkürzungen sich
durch die Feder selbständig aufrollt.
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lieber eine neue Gruppe von Entwicklern aus der
aromatisch en Reihe.
Von Gebrüder Lumiere und Seyervetz.
Es ist bisher festgestellt ’), dass die Substanzen der aro-
matischen Beihe, wenn sie die Fähigkeit besitzen sollen, das
latente photographische Bild zu entwickeln, mindestens zwei
Hydroxylgruppen oder vielmehr zwei Amidogengruppen, oder

1) Kevuo generale des Sciences pures et appliquees. 1891.