DOI Heft:
Capt. Abney's experimentelle Betrachtungen über Moment- und langsame Photographie
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Capt. Abney’s experimentelle Betrachtungen etc.
123
Capt. Abney's experimentelle Betrachtungen über
Moment- und langsame Photographie.1)
Der Verfasser stellt die Frage, ob, wenn es sieh darum
handelt, die Geschwindigkeit einer Platte für Camera-Aufnah-
men annähernd zu bestimmen, man dies ausführen soll, indem
man eine Platte eine Reihe von verschiedenen bekannten
Zeiten hindurch exponirt und die Transparenz der Nieder-
schläge bestimmt, oder aber indem man eine Exposition
mittels Licht von bekannten verschiedenen Intensitäten aus-
führt. Er beantwortet diese Frage, indem er darthut, dass
das letztere Vorgehen das bei den Camera-Aufnahmen übliche
ist, und dass die Prüfung unter möglichst ähnlichen Verhält-
nissen ausgeführt, also die letzterwähnte Art der Prüfung an-
gewendet werden sollte. Bei den in einer anderen Abhandlung
(s. dieses „Jahrbuch“ weiter unten) beschriebenen Versuchen
wurde keine starke Lichtintensität in Anwendung gebracht und
die verschiedenen Intensitäten wurden erzeugt, indem die Ent-
fernungen zwischen der Platte und einer Amylacetatlampe ver-
ändert wurden; in keinem Falle jedoch betrug diese Entfer-
nung weniger als lJ/2 Fuss.
Bei diesen schwachen Intensitäten zeigte es sich, dass
langsam wirkende Platten entschieden in ihrer Lichtempfind-
lichkeit Unterschiede je nach der wirksamen Licht-Intensität
aufwiesen, wenn auch, um für die schwächeren Intensitäten
ein Gegengewicht beizubringen, die Expositionszeit verlängert
wurde. Bei rasch wirkenden Platten dagegen zeigte sich durch-
aus kein bemerkbarer Unterschied irgend welcher Art. Es
wird sich weiter unten ergeben, dass, wenn die Platte bei-
spielsweise hinter einem Warnerke'sehen Sensitometer exponirt
wurde, sich das Ergebniss herausstellte, dass die Stufenfolge
einer Platte gegen diejenige herabgesetzt erschien, welche sich
zeigte, wenn man zur Erzeugung einer Dichtigkeits-Scala die
Expositionszeit veränderte. Ein Bild, welches auf solch einer
Platte mittels Licht-Intensitäten aufgenommen wurde, deren
hellste durch eine Amylacetatlampe in l’/2 Fuss Entfernung
erzeugt wurde, zeigte stets eine verkürzte Stufenreihe und die
Contraste erschienen gesteigert gegenüber dem Bilde, welches
man durch Herstellung eines Negativs auf einer Momentplatte
erhielt. Expositionen jedoch, welche mit solchen Intensitäten
1) Nach „The Journal and Transactions of tho photographic Society
of Great Britain.“ 1891. S. 254.
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Capt. Abney's experimentelle Betrachtungen über
Moment- und langsame Photographie.1)
Der Verfasser stellt die Frage, ob, wenn es sieh darum
handelt, die Geschwindigkeit einer Platte für Camera-Aufnah-
men annähernd zu bestimmen, man dies ausführen soll, indem
man eine Platte eine Reihe von verschiedenen bekannten
Zeiten hindurch exponirt und die Transparenz der Nieder-
schläge bestimmt, oder aber indem man eine Exposition
mittels Licht von bekannten verschiedenen Intensitäten aus-
führt. Er beantwortet diese Frage, indem er darthut, dass
das letztere Vorgehen das bei den Camera-Aufnahmen übliche
ist, und dass die Prüfung unter möglichst ähnlichen Verhält-
nissen ausgeführt, also die letzterwähnte Art der Prüfung an-
gewendet werden sollte. Bei den in einer anderen Abhandlung
(s. dieses „Jahrbuch“ weiter unten) beschriebenen Versuchen
wurde keine starke Lichtintensität in Anwendung gebracht und
die verschiedenen Intensitäten wurden erzeugt, indem die Ent-
fernungen zwischen der Platte und einer Amylacetatlampe ver-
ändert wurden; in keinem Falle jedoch betrug diese Entfer-
nung weniger als lJ/2 Fuss.
Bei diesen schwachen Intensitäten zeigte es sich, dass
langsam wirkende Platten entschieden in ihrer Lichtempfind-
lichkeit Unterschiede je nach der wirksamen Licht-Intensität
aufwiesen, wenn auch, um für die schwächeren Intensitäten
ein Gegengewicht beizubringen, die Expositionszeit verlängert
wurde. Bei rasch wirkenden Platten dagegen zeigte sich durch-
aus kein bemerkbarer Unterschied irgend welcher Art. Es
wird sich weiter unten ergeben, dass, wenn die Platte bei-
spielsweise hinter einem Warnerke'sehen Sensitometer exponirt
wurde, sich das Ergebniss herausstellte, dass die Stufenfolge
einer Platte gegen diejenige herabgesetzt erschien, welche sich
zeigte, wenn man zur Erzeugung einer Dichtigkeits-Scala die
Expositionszeit veränderte. Ein Bild, welches auf solch einer
Platte mittels Licht-Intensitäten aufgenommen wurde, deren
hellste durch eine Amylacetatlampe in l’/2 Fuss Entfernung
erzeugt wurde, zeigte stets eine verkürzte Stufenreihe und die
Contraste erschienen gesteigert gegenüber dem Bilde, welches
man durch Herstellung eines Negativs auf einer Momentplatte
erhielt. Expositionen jedoch, welche mit solchen Intensitäten
1) Nach „The Journal and Transactions of tho photographic Society
of Great Britain.“ 1891. S. 254.