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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 9.1895

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Cronenberg, Wilhelm: Emailprocess und Negativ
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Riecke, Eduard: Neu-Constructionen für photographische Zwecke aus R. Lechner's Constructions-Werkstätte in Wien
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https://doi.org/10.11588/diglit.50998#0269

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Neu- Constructionen für photographische Zwecke etc.

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gesehen von der grösseren Säurewiderständigkeit dickerer
Schichten bietet die dachförmige Verbreiterung der Punkte
nach abwärts die beste Gewähr, dass Unterätzen und Deformation
der Punkte, die dem Resultate jenen zarten Duft und die
weiche Rundung nehmen, hintangehalten wird. Und gerade
hierin liegt der Vorzug des Emailverfahrens. Wenn auch un-
leugbar das Arbeiten mit derartigen Präparationen höhere An-
forderungen sowohl an die Geschicklichkeit des Photographen,
wie an die Subtilität des Copisten stellt, so belohnt doch das
ausgezeichnete Resultat reichlich das Plus der aufgewandten
Mühe. Email verbindet mit der Reinheit des Asphaltes die
Schnelligkeit des Chromeiweisses und übertrifft an Säurewider-
ständigkeit beide um ein Bedeutendes. Der Schwerpunkt des
Verfahrens liegt im Copiren, nicht im Aetzen; denn eine tadel-
los präparirte, gut gehärtete Platte, hergestellt nach einem ent-
sprechenden Negativ, kann jedes Kind ätzen. Nimmt man
noch hinzu, dass die Kraft und Plasticität der Copie, die nahezu
mit der Schönheit einer Albuminphotographie sich vom gold-
glänzenden Grunde des Kupfers abhebt und während des Aetz-
processes erhalten bleibt, die Beurtheilung des Resultates im
Voraus sehr erleichtert, bedenkt man ferner den Gewinn einer
vorzüglichen Druckfläche für die Schnellpresse, so kann man
die allgemeine Einführung dieses ausländischen Verfahrens in
europäische Anstalten nur mit Freuden begrüssen.
In meiner practischen Lehranstalt wurde das Emailver-
fahren schon seit Monaten eingeführt und in der Abtheilung
„Zinkographie“ amerikanische Einrichtungen getroffen neben
der früheren Arbeitsmethode mit Chromalbumin und Asphalt,
wie auch nach amerikanischem System gearbeitet und unter-
richtet wird.
Dem Reproductionsfache wird als Seele aller Processe in
den photomechanischen Verfahren die aussergewöhnliehste Sorg-
falt gewidmet.
Neu-Constructionen für photographische Zwecke
aus R. Lechner’s Constructions-Werkstätte in Wien.
Von E. Rieck.
Die Herstellung photogrammetrischer Apparate bildet nach
wie vor die Hauptrichtung der Lechner'sehen Werkstätte und
es ist besonders der Pollack’sehe Phototheodolit1), nach
welchem Nachfrage ist und zwar hauptsächlich von Seiten

1) Siehe Rder’s Jahrbuch 1894, Seite 255.

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