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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 9.1895

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Stiebel, Albert: Ueber die Verwendbarkeit des Zinkstaubes zum Ausfällen von Edelmetallen aus photographischen Abfalllösungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.50998#0031

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Ueber die Verwendbarkeit des Zinkstaubes etc.

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Ueber die Verwendbarkeit des Zinkstaubes zum Ausfällen
von Edelmetallen aus photographischen Abfalllösungen.
Von Dr. Albert Stiebe!', Frankfurt a. M.
Von den zur Ausfällung von Gold, Silber und Platin aus
photographischen Abfalllösungen benutzten Mitteln hat sich
bis jetzt eigentlich nur die Schw efelleber zur Ausfällung von
Silber, der Eisenvitriol zur Ausfällung von Gold in den photo-
graphischen Laboratorien einen Platz verschaffen können. Zink
und Eisen in Form von Spähnen oder Blech sind nur weniger
in Anwendung gekommen und zwar hauptsächlich da, wo es
sich um die Wiedergewinnung von Platin gehandelt hat. Da
die Form und Menge der Metalle, in der dieselben zur Ver-
grösserung der wirksamen Oberfläche zur Verwendung gelangen
mussten, beim Präpariren der Rückstände behufs Entnehmung
der Probe, beim weiteren Verarbeiten Schwierigkeiten boten
und die Ausbringungskosten erhöhten, so scheint es, dass ihre
Anwendung keine grosse Ausdehnung genommen hat.
Die Wiedergewinnung der Edelmetalle mittels der anfangs
erwähnten Stoffe bot aber dem Photographen, der nur einen
kleinen Theil seiner Zeit auf derartige Verrichtungen verwen-
den konnte, besonders da, wo es sich um sehr verdünnte Lö-
sungen handelte, Mühe und Kosten, so dass er es gewiss in
vielen Fällen vorzog, derartige verdünnte Lösungen einfach
wegfliessen zu lassen. Die neuerdings häufige Anwendung
von Tonfixirbädern vermehrte nun die Nothwendigkeit für den
Photographen, ein Mittel zur Hand zu haben, welches neben
seiner Billigkeit allen zu stellenden Anforderungen entspricht,
nämlich aus verdünnten Lösungen, welche Gold, Silber und
Platin in wechselnden Mengen enthalten, bei Gegenwart von
Salzen, welche die Fällung in manchen Fällen stören, die
Edelmetalle quantitativ zu fällen. Ein solches Mittel bietet
sich aber im Zinkstaub1), ein bei der Verhüttung des Zink-
erzes entfallendes Nebenproduct, welches das Zink in überaus
feiner Vertheilung, also in sehr wirksamer Form enthält.
Die Reducirfähigkeit des Zinkstaubs ist demgemäss eine
sehr grosse, so wird z. B. Chlorsilber, welches durch Zink-
blech oder -Spähne nur bei Gegenwart von verdünnter Säure
einigermassen rasch und vollständig reducirt wird, beim
Mischen mit der berechneten Menge Zinkstaub und reinem
M asser augenblicklich mit grosser Heftigkeit — starker Wärme-

1) Photogr. Correspondenz, Januarheft 1893, S. 39 und Novemberheft
1893, S 547.

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