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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 9.1895

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Andresen, Momme: Verwendung von Derivaten des p-Phenylendiamins, sowie des p-Toluylendiamins als Entwickler in Photographien
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https://doi.org/10.11588/diglit.50998#0064

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Verwendung von Derivaten des p -Phenylendiamins etc.

Verwendung von
Derivaten des 79-Phenylendiamins, sowie des ^-Toluylen-
diamins als Entwickler in der Photographie.
Von Dr. M. Andresen, Berlin.
In dem erloschenen D. R.-P. Nr. 46915 habe ich zuerst
auf die Verwendbarkeit verschiedener Paradiamine als photo-
graphische Entwickler aufmerksam gemacht.
Einer allgemeineren Anwendung dieser Producte stand
der Umstand im Wege, dass zur Erzielung genügend gedeckter
Bilder stets die Gegenwart von kaustischen Alkalien nothwendig
war. Aus diesem Grunde wurden in der photographischen
Praxis die in dem D. R.-P. Nr. 46915 erwähnten Entwickler
von denjenigen Entwicklungssubstanzen überholt, welche ent-
weder eine Verwendung in Gegenwart kohlensaurer Alkalien
bezw. alkalischer Salze (Sulfite) gestatten oder bei denen, so-
fern dennoch Aetzalkalien zugefügt werden, die letzteren nur
zur Bildung der Phenolate dienten, wie beispielsweise bei der
als „Rodinal“ bekannten Lösung von Paraamidophenolnatrium.
Ich habe nun gefunden, dass das Entwicklungsvermögen
des p -Phenylendiamins und des 7? - Toluylendiamins durch Ein-
führung von Amido- oder Hydroxylgruppen derart gesteigert
werden kann, dass die so erhaltenen Substanzen nun bereits
mit alkalischen Salzen, wie z. B. Natriumsulfit, Natriumcarbonat
bezw. Gemengen derselben als kräftige Entwickler im Negativ-
process verwendet werden können.
Brauchbare Resultate wurden erzielt unter Anwendung der
folgenden Derivade des p - Phenylen diamins bezw. p -Toluylen-
diamins :
Amido -p - phenylendiamin (Triamidobenzol, Beilstein,
II. Auflage, Band III. S. 1088).
Oxy-j9-phenylendiamin (durch Reduction des in Beilstein,
Handbuch, II. Auflage, Band II, S. 445 beschriebenen
p - Dinitrophenols [7] 1:3:6).
Amido -p -toluylendiamin (durch Reduction der aus Diazo-
verbindungen und Toluylendiamin 1:2:4 entstehenden
Farbstoffe).
Die vorgenannten Substanzen gelangen bei Herstellung
der Entwicklungslösungen vortheilhaft in Form ihrer Salze
(Sulfate, Hydrochloiate) zur Verwendung; die den Lösungen
derselben zuzufügenden alkalischen Salze haben alsdann die
doppelte Rolle, einerseits aus den Salzen die betreffenden
Basen in Freiheit zu setzen, andererseits das Entwicklungs-
 
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