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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 9.1895

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Capt. Abney's experimentelle Betrachtungen über Moment- und langsame Photographie
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Andresen, Momme: Die Isomeren des Amidols
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https://doi.org/10.11588/diglit.50998#0147

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Die Isomeren des Amidols.

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liess. Diesem wurde dadurch rasch eine gleichmässige Ge-
schwindigkeit zu Theil, und um jeden, noch so kleinen Fehler
zu verhindern, welcher in der Bewegung etwa eintreten konnte,
wurde Bedacht darauf gelegt, dass für eine ausreichende
Correction gesorgt war, indem die Stufen auf jeder Seite nach
aussen hin von einer centralen Lage aus sich erweiterten.
Fig. 29 zeigt die Resultate einer Exposition mittels elek-
trischen Lichtes verglichen mit demjenigen einer durch die
Amylacetatlampe erzeugten Exposition. Das Diagramm ergibt,
dass- in diesem besonderen Falle der Parallelismus bei-
behalten ist. (Vergl. ferner Abney’s Abhandlung auf S. 149
dieses „Jahrbuchs“.)
Die Isomeren des Amidols.
Von Dr. M. Andresen.
Unter diesem Titel veröffentlichte ich im Novemberheft
der „Photographischen Correspondenz“ von 1894 eine Reihe
von Beobachtungen über den Zusammenhang von Constitution
und Entwicklungsvermögen innerhalb der Klasse der Diamido-
phenole. Die Veranlassung zu dieser Untersuchung war theil-
weise durch eine Abhandlung gegeben worden, welche die
Gebrüder Lumiere am 6. Januar 1893 der Pariser photo-
graphischen Gesellschaft vorgelegt hatten. Hierin war be-
hauptet worden:
1. dass aromatische Verbindungen, welche zu den Dioxy-
benzolen (von Lumiere Diphenole genannt), Diaminen
und Amidophenolen gehören, mit Natriumsulfit allein das
latente Bromsilberbild nicht zu entwickeln vermögen;
2. „dass die Substanzen, welche mehr als zwei OH- oder
NH2- Substitutionen enthalten (mit Ausnahme der symme-
trischen trisubstituirten Körper) und vor allem diejenigen,
welche die entwickelnde Function mehrfach aufweisen
und deren Molecül keine sauere CO OH--Gruppe enthält,
im Stande sind, in neutraler oder sogar saurer Lösung
die Entwicklung herbeizuführen.“
Diese Ansichten stimmen nun mit bekannten Thatsachen
und mit den Erfahrungen, welche ich über das Verhalten der
OH- und NS2- Substitutionen des Benzols und des Naphtha-
lins gesammelt habe, nicht überein. Was zunächst die Be-
hauptung 1. betrifft, so ist bekannt, dass das Eikonogen, also
ein Naphthalinderivat, welches eine OH- und eine NH2-
Gruppe enthält, bereits mit Natriumsulfit allein, ohne Alkali-
 
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