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Die Isomeren des Amidols.
zusatz, hinreichend kräftig entwickelt, um in der photo-
graphischen Praxis in dieser Weise Verwendung zu finden
(Graphol von Mercier in Paris, Eikonogen-Sulfit der Actien-
gesellschaft für Anilinfabrikation in Berlin).
Mit Bezug auf das Paramidophenol, also ein Benzolderivat
mit einer OH- und einer NH2-Gruppe, habe ich bereits in
„The American Annual of Photography“ von 1894, Seite 181,
mitgetheilt, dass dasselbe, 1:200 in Wasser gelöst und mit
10 Theilen neutralem schwefligsauren Natron versetzt, Moment-
aufnahmen in ca. 15 Minuten mit guter Deckung entwickelt.
Hinsichtlich der Behauptung 2. muss die bekannte That-
sache hervorgehoben werden, dass die Pyrogallussäure, welche
drei HO- Gruppen enthält, nicht zu den Substanzen gerechnet
werden kann, welche ohne Alkalizusatz ein ausgesprochenes
Entwicklungsvermögen für Bromsilbergelatine-Schichten be-
sitzen. (Vergl. Eder, Photogr. Correspondenz 1893, S. 118.)
Das Entwicklungsvermögen der neun Disubstitutions-
producte, welche das Benzol mit der OH- und der NH2-Gruppe
liefert, ist bisher im Wesentlichen nur in der Weise studirt
worden, dass die sulfithaltigen Lösungen dieser Körper zur
Entfaltung ihrer reducirenden Eigenschaften mit einem kohlen-
sauren oder kaustischen Alkali versetzt wurden. Zusammen-
hängende Mittheilungen über das Verhalten dieser Verbin-
dungen, wenn deren Lösungen ausschliesslich ein carbonat-
freies schwefligsaures Salz enthalten, liegen jedoch bis jetzt
nicht vor. Ich habe versucht, diese Lücke für Bromsilber-
gelatine auszufüllen und die Resultate meiner Beobachtungen
in folgender Tabelle zusammengestellt:
Ortho Verbindung
entwickelt mit
Metaverbindung
entwickelt mit
Paraverbindung
entwickelt mit
Sulfit
Soda
Sulfit
Soda
Sulfit
Soda
p TT OH
6-^4 OH
nicht
kräftig
nicht
nicht
nicht
kräftig
nh2
C6^4NH2
nicht
ziemlich
kräftig
nicht
nicht
schwach
ziemlich
kräftig
C H 0H
g6 214
schwach
ziemlich
kräftig
nicht
nicht
ziemlich
kräftig
kräftig
Hiernach besitzt das Paramidophenol allein die Eigen-
schaft, schon mit carbonatfreien schwefligsauren Salzen in
Betracht kommende ReductionsWirkungen auszuüben. Dabei
Die Isomeren des Amidols.
zusatz, hinreichend kräftig entwickelt, um in der photo-
graphischen Praxis in dieser Weise Verwendung zu finden
(Graphol von Mercier in Paris, Eikonogen-Sulfit der Actien-
gesellschaft für Anilinfabrikation in Berlin).
Mit Bezug auf das Paramidophenol, also ein Benzolderivat
mit einer OH- und einer NH2-Gruppe, habe ich bereits in
„The American Annual of Photography“ von 1894, Seite 181,
mitgetheilt, dass dasselbe, 1:200 in Wasser gelöst und mit
10 Theilen neutralem schwefligsauren Natron versetzt, Moment-
aufnahmen in ca. 15 Minuten mit guter Deckung entwickelt.
Hinsichtlich der Behauptung 2. muss die bekannte That-
sache hervorgehoben werden, dass die Pyrogallussäure, welche
drei HO- Gruppen enthält, nicht zu den Substanzen gerechnet
werden kann, welche ohne Alkalizusatz ein ausgesprochenes
Entwicklungsvermögen für Bromsilbergelatine-Schichten be-
sitzen. (Vergl. Eder, Photogr. Correspondenz 1893, S. 118.)
Das Entwicklungsvermögen der neun Disubstitutions-
producte, welche das Benzol mit der OH- und der NH2-Gruppe
liefert, ist bisher im Wesentlichen nur in der Weise studirt
worden, dass die sulfithaltigen Lösungen dieser Körper zur
Entfaltung ihrer reducirenden Eigenschaften mit einem kohlen-
sauren oder kaustischen Alkali versetzt wurden. Zusammen-
hängende Mittheilungen über das Verhalten dieser Verbin-
dungen, wenn deren Lösungen ausschliesslich ein carbonat-
freies schwefligsaures Salz enthalten, liegen jedoch bis jetzt
nicht vor. Ich habe versucht, diese Lücke für Bromsilber-
gelatine auszufüllen und die Resultate meiner Beobachtungen
in folgender Tabelle zusammengestellt:
Ortho Verbindung
entwickelt mit
Metaverbindung
entwickelt mit
Paraverbindung
entwickelt mit
Sulfit
Soda
Sulfit
Soda
Sulfit
Soda
p TT OH
6-^4 OH
nicht
kräftig
nicht
nicht
nicht
kräftig
nh2
C6^4NH2
nicht
ziemlich
kräftig
nicht
nicht
schwach
ziemlich
kräftig
C H 0H
g6 214
schwach
ziemlich
kräftig
nicht
nicht
ziemlich
kräftig
kräftig
Hiernach besitzt das Paramidophenol allein die Eigen-
schaft, schon mit carbonatfreien schwefligsauren Salzen in
Betracht kommende ReductionsWirkungen auszuüben. Dabei