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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 9.1895

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White, Walter: Ein verbessertes Pigmentpapier
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https://doi.org/10.11588/diglit.50998#0206

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Ein verbessertes Pigmentpapier.

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Ein verbessertes Pigmentpapier.
Von Walter White,
Lehrer der Photogravure am polytechnischen Institut zu London.
Einer der bisher beim Pigmentdruck, besonders soweit
derselbe in kleinerem Massstabe betrieben wird, sich geltend
machenden Mängel bestand in der Schwierigkeit, hinreichende
Fürsorge für das Trocknen des lichtempfindlichen Pigment-
papiers zu treffen. Gewöhnlich trocknet man, nachdem man
die gefärbte Gelatine lichtempfindlich gemacht hat, dieselbe in
einem Dunkelzimmer, das mit einer besonders eingerichteten
Ventilalions-Vorrichtung versehen ist, oder aber es empfiehlt
sich, wenn man in einem gewöhnlichen Zimmer arbeitet, das
Papier bei Gaslicht lichtempfindlich zu machen und dann die
ganze Nacht hindurch in dem Zimmer trocknen zu lassen. Anf
diese Weise hat die bisher meist übliche Methode der Her-
stellung von Pigmentpapier den Nachtheil, dass sie entweder
ein besonderes Zimmer erfordert oder aber nothwendig macht,
dass man bei Nacht das Papier zum Gebrauch fertig stellt.
Der Vorschlag, das frisch lichtempfindlich gemachte Papier
auf eine Glasplatte, die man vorher mit französischer Kreide
behandelt hat, zu pressen und dann zusammen mit dieser
Unterlage zu trocknen, ist nicht neu. Der Schreiber dieser
Zeilen, welcher dies Verfahren anwendete, überzeugte sich,
dass sich eine bedeutsame Verbesserung dadurch herbeiführen
lässt, dass man nicht - actinisches Glas als Unterlage verwendet
und das Papier, welches die Rückseite der Pigmentgelatine
bedeckt, färbt oder mit Farbe überzieht. In diesem Falle
musste es doch möglich sein, das Pigmentpapier in einem ge-
wöhnlichen Zimmer bei vollem Tageslicht zu trocknen, indem
ja die lichtempfindliche Gelatine auf beiden Seiten durch nicht-
actinische Substanzen geschützt war. Von diesem Verfahren
war bis zu dem Gedanken, besonders präparirtes pigmentirtes
Pigmentpapier auf einer Unterlage von undurchsichtigem oder
nicht-actinischen Papier herzustellen, nur ein kurzer Schritt.
Diese Methode, sog. Tageslicht-Pigmentpapier herzustellen, ist
für England patentirt, wo jetzt die Autotype Company in
London das ausschliessliche Ausnützungsrecht besitzt.
Eine Folge dieser Arbeitsmethode ist, dass der ganze
Kohledruck-Process bei Tageslicht ausgeführt werden kann.
Das Pigmentpapier ist wirklich in feuchtem Zustande nicht
lichtempfindlich, und bedarf deshalb, während man es licht-
empfindlich macht, keines Schutzes; nachdem man es aus der
Bichromatlösung genommen hat, wird es auf eine nicht-actinische
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