Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 9.1895

DOI Artikel:
Bredig, Georg: Die elektronische Scala der photographischen Entwickler
DOI Artikel:
Waterhouse, James: Heligravure-Farbendruck
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.50998#0036

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
22

Heliogravüre - Farbendruck.

latenten Bildes mit dem Vorgänge in einer galvanischen Kette
vergleicht. Seine Betrachtungen sind aber noch sehr unbe-
stimmt, auch konnten sie sich noch nicht numerisch auf die
B an er o ft’sehen Messungen und die fruchtbare Nernst’sehe
Theorie der Volta-Kette stützen. Nernst1) hat auch
berechtigte Bedenken dagegen erhoben, die Entwieklerreaetion
ohne Weiteres als umkehrbar zu betrachten. Aus demselben
Grunde wäre es wohl auch verfrüht, obige rein empirische
Scala schon definitiv für die Scala der freien Energie-
änderung zu erklären. Doch dürften Versuche über das
Gleichgewicht der Entwicklerreactionen in diesem Sinne
lohnend sein2). (Amsterdamer Universitätslaboratorium.)

Heliogravüre - Farbendruck.
Von Oberst J. Waterhouse, Assistent Surveyor General
of India.
Heliogravüre-Farbendruck ist bekanntlich nichts Neues.
Die schönen und kunstvoll ausgeführten Bilder, welche von
Goupil & Co. nach diesem Verfahren geschaffen werden, sind
schon seit vielen Jahren käuflich, und einige englische Firmen,
vor allem Alfred Dawson, haben in ähnlicher Weise Vor-
treffliches geleistet. Fast durchweg wird, wie ich glaube,
dabei der Druck durch einen einmaligen Abzug erreicht, indem
auf die Platten mit der Hand die verschiedenen nothwendigen
Farben aufgetragen werden, so dass die Schwierigkeiten ver-
mieden werden, welche sich bei dem Drucken mittels ver-
schiedener Platten durch die Nothwendigkeit des genauen
Punktirens herausstellen. Wenn der Druck unter Benutzung
feuchten Papiers ausgeführt wird, wie es gewöhnlich beim
Druck mit Kupferplatten der Fall ist, so ist das genaue
Decken gerade so unmöglich wie beim chromolithographischen
Drucke auf angefeuchtetem Papier, während, wenn das Papier
in trockenem Zustande bedruckt wird, ein geradezu riesiger
Druck nöthig ist, um zu erreichen, dass das Papier die Farbe
gehörig annimmt und vollkommene Abzüge erzielt werden.
Ein vor kurzem im Survey of India Office zu Oalcutta
unter Betheiligung des Photo-Graveurs A. W. Turner an-

1) Jahrbuch d. Chemie. II, 47.
2) Vergl. Nernst, Theoret. Chemie. 561. van’t Hoff, Svenska
Acad. Handlingar 21, No. 17.
 
Annotationen