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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 9.1895

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Waterhouse, James: Heligravure-Farbendruck
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https://doi.org/10.11588/diglit.50998#0037

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Heliogravüre - Farbendruck.

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gestellter Versuch hat den Beweis geliefert, dass Abzüge in
drei Farben, so etwa Karten, in welchen die Umrisse in
schwarzer, die Berge in brauner und die Gewässer in blauer
Farbe wiedergegeben werden, sieh unter Anwendung von kalten
Farben ohne Schwierigkeit mit überaus vollkommener Deckung
bei wenig oder gar keinem Extra-Druck erzielen lassen.
Die drei zu diesem Karten druck-Verfahren zu verwenden-
den Kupferplatten werden in folgender Weise präparirt. Die
Originalkarte, welche nur die Umrisse und Namen enthält,
wird in der gewöhnlichen Weise auf einer Kupferplatte copirt
und geätzt; von demselben Transparentbilde, das hierzu benutzt
wurde, wird dann eine zweite Trockenplatte hergestellt, auf
welcher die Gewässer dargestellt sind. Man führt dies aus,
indem man auf dem ersten Transparentbilde mittels Tusche
alle Gewässer mit Ausnahme der durch Linien wiedergegebenen
kleineren Flüsse verdeckt. Die Umrisse und Namen werden
dann mittels eines Federmessers oder Schabers weggekratzt,
so dass dann der Landflächen darstellende Theil der Karte von
durchsichtigem Glase gebildet ist, während das Wasser durch
undurchsichtiges Glas dargestellt wird. Nach diesem Trans-
parentbilde wird nun die blaue Platte für das Wasser geätzt.
Die dritte Platte, welche dazu bestimmt ist, den Druck der
braunen Gebirgstöne auszuführen, wird folgendermassen erhalten.
Ein trockener Seidenpapier-Abzug von der Umrissplatte wird
auf der glatten Seite einer Platte von Mattglas befestigt, und
es werden dann die Bergschattentöne in umgekehrter Stufen-
folge mittels eines schwarzen Kreidestiftes (Faber’s crita
laevis) auf der rauhen Seite aufgetragen, wobei ein Retouchir-
stift benutzt wird. Nach dieser Zeichnung werden auf einer
dritten Platte die Gebirgsschattentöne direct geätzt,, wobei die
Zeichnung wirklich an Stelle des Transparentbildes tritt. Mit
diesen drei Platten erfolgt dann in schwarz, braun und blau
der Druck auf Kunstpapier, das so allgemein für feine Drucke
von Halbton-Photo-Stöcken in Gebrauch ist, wobei das Papier
in trockenem Zustande verwendet und das Punktiren mittels
Nadeln wie in der Chromophotographie ausgeführt wird.
Es erscheint dies Verfahren besonders anwendbar für den
Druck in sogen, natürlichen Farben mittels dreier Platten,
die von drei Negativen in der von Ducot du Hauron, Ives,
H. W. Vogel, Albert u. A. vorgeschlagenen Weise unter Ver-
wendung geeigneter Farbstoffsensibilisatoren für die lichtempfind-
lichen Platten und passender Strahlenfilter hergestellt sind.
Mit den Kupfer-Heliogravüre-Platten gestaltet sich der
Druck viel leichter als mit Collotyp-Platten; die ersteren
 
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