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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 9.1895

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Ebert, Hermann: Die ökonomischste Lichtquellen
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https://doi.org/10.11588/diglit.50998#0063

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Die ökonomischsten Lichtquellen. 49
wohnlichen Gas- oder Petroleumlampen gleicht, während das
Licht des Gemisches noch einen etwas zu grünlichen Ton hat.
Um ein Urtheil über die Oekonomie dieser Leuchtprocesse,
die eine überaus grosse ist, zu erhalten, habe ich eine Reihe
von Messungen angestellt.
Die Helligkeiten wurden mittels des Spectralphotometers
(Glan) mit der von Hefner-Alteneck’schen Amylacetat-
Einheitslampe verglichen. Es ergaben sich Leuchteffecte von
1/30 bis 1/40 Amyl-Einheiten. Bei der Bestimmung der
gleichzeitig consumirten elektrischen Energie stiessen directe
Messungsmethoden bei diesen Hochfrequenzströmen auf Schwie-
rigkeiten; da es sich zunächst nur um Feststellung der Grössen-
ordnung handelte, wurde diese Energie angenähert berechnet.
Es zeigt sich, dass man auf diesem Wege bequem hell-
leuchtende Lampen construiren kann, welche nur Milliontel
Watt verbrauchen. Diesem entsprechend ist auch die Oekonomie
der Lampen eine sehr vortheilhafte. Vergleicht man die Hellig-
keit dieser Lampen im sichtbaren Theile mit der der Amyl-
acetat-Einheitslampe und berechnet man für beide Lichtquellen
den gesammten zu ihrer Unterhaltung nöthigen Energiever-
brauch (bei der Amylacetatlampe verwendet man am besten
die E. Wiedemann’schen oder die Tumlirz’schen Zahlen
für die Gesammtstrahlung), so findet man, dass diese „Hoch-
frequenzlampe“ ca. 1500 bis 2000 mal weniger Gesammtenergie
zu ihrer Unterhaltung erfordert, als die genannte Einheits-
lampe. Der „Nutzeffect“ ist hier also ein sehr grosser.
Wenn man demnach vor allem eine gute Oekonomie als
ein Haupterfordernisse der „Lampe der Zukunft“ betrachtet,
so dürfte eine Lampe von der hier beschriebenen Beschaffen-
heit diesem Ziele nach dieser Richtung schon ziemlich nahe
kommen. Einer practischen Verwerthung derartiger Anord-
nungen stellt sich zunächst noch die Schwierigkeit entgegen,
dass sich die zu verwendenden Hochfrequenzströme nicht fern-
leiten lassen, da schon ein geradliniges, einfaches Kupferkabel
vermöge seiner Selbstinduction dem Ausgleiche so rascher
Wechselströme ungeheuere inductive Widerstände entgegen-
setzt. Indessen brauchte man nur die Transformation auf
den Hochfrequenzstrom erst unmittelbar vor der Lampe vor-
zunehmen, um auch diese Schwierigkeit zu überwinden.

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