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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 9.1895

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Ebert, Hermann: Die ökonomischste Lichtquellen
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https://doi.org/10.11588/diglit.50998#0062

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Die ökonomischsten Lichtquellen.

Strahlungen eigenthümlieh ist. Zu Leuchtzwecken kann man
sie verwenden, wenn man den durch sie erregten Kathoden-
strahlen geeignete Leuchtkörper entgegenstellt.
Eine einfache, aber sehr ökonomische „Luminescenzlampe“
erhält man z. B., wenn man in die Glaskugel A (Fig. 4) die unten
geschlossene Glasröhre B einschmilzt, welche oben eine ge-
presste Pasta von Leuchtfarbe C trägt, das Ganze sehr weit
auspumpt und dann bei D abschmilzt. Die Leuchtfarben lassen
sich in der Pastillenpresse zu haltbaren Platten pressen, welche
durch einen um ihren Rand gelegten Draht leicht auf dem
Glasrohre B befestigt werden können. Auf die Glaskugel A

sind aussen die Stanniolringe Ex und
E2 aufgekittet, welche die Häkchen
und tragen, in welche die die
Schwingungen zuführenden Drähte ein-
gehängt werden. Das Ganze steht auf
dem Holzfusse F. Wenn elektrische
Oscillationen die Belege E{ und E2



treffen, so bilden sich an der Innen-

wand lebhafte Kathodenstrahlen aus,
welche senkrecht zur Glaswand stehen,
und an sich fast unsichtbar sind. Auf
der Oberfläche des Leuchtkörpers aber,
nach der sie von allen Seiten her con-
vergiren, rufen sie ein überaus lebhaftes
Luminescenzlicht hervor, welches durch
die von Belägen freien Calotten E1
und K2 der Glaskugel ungehindert
austritt. Man erhält nach diesen Rich-
tungen hin Leuchteffekte, welche schon
bei minimalem Energieaufwande völlig


Fig. 4.

mit dem der Amylacetatlampe vergleichbar sind.
Sehr geeignet zeigte sich ein von der Fabrik Th. Schu-
chardt in Görlitz bezogenes Präparat, welches die Bezeich-
nung „Grünblaue Leuchtfarbe“ trägt. Das Kathodoluminescenz-
licht besteht, wie man im rotirenden Spiegel sieht, aus einem
sehr schnell abklingenden grünblauen Strahlenbereich und aus
lange anhaltendem gelben Licht (dieses Verhalten deutet darauf
hin, dass man ein Gemisch vor sich hat; in der That erkennt
man auch auf der Leuchtfläche selbst ein Gemisch von grün
und von gelb luminescirenden Punkten). Es dürfte gewiss
gelingen, den gelb luminescirenden Körper mit seinem lang
andauernden Phosphorescenzlicht zu isoliren; dann würde man
eine Lampe erhalten, deren Licht sehr nahe dem unserer ge-
 
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