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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 9.1895

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Nievenglowski, Gaston-Henry: Ein Beitrag zur Erforschung der photographischen Eigenschaften der Verbindungen des Molybdän, des Wolfram und des Chrom
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https://doi.org/10.11588/diglit.50998#0041

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Ein Beitrag zur Erforschung der photogr. Eigenschaften etc. 27

erleidet durch die Einwirkung der Sonnenstrahlen eine chemische
Veränderung“ (Revue de chimie industrielle, Bd.4, Nr. 48. Paris,
lö. Dec. 1893). Nun haben wir aber oben gesehen, dass das
metawolframsaure Salz nicht auf diese Weise erhalten wird,
dass vielmehr der Zusatz von Salzsäure zur Lösung des neu-
tralen wolframsauren Salzes Wolframsäure-Hydrat liefert.
Villain, der Schriftführer der Societe d’etudes photo-
graphiques, hat die Untersuchungen von Schoen wieder auf-
genommen und versucht, diese Bilder zu verstärken; er hat
der „Societe d’etudes“ auf diese Weise mittels Wolfram-Ver-
bindungen hergestellte Photocopien vorgelegt, welche, wie nicht
unerwähnt bleiben mag, auch mich zur Anstellung meiner
Versuche veranlasst haben, zu denen Villain mir auch noch
in liebenswürdigster Weise ein Stück Baumwollenzeug, das
nach den Angaben Scho en’s präparirt war, zur Verfügung
gestellt hat
Es ist mir gelungen, analoge Resultate mit den Chrom-
salzen zu erzielen. So nimmt ein Stück Gelatinepapier, wel-
ches man einige Minuten auf einer Lösung von Kaliumbichromat
(allen Photographen unter der Bezeichnung „doppeltchromsaures
Kali“ bekannt) Cr2O7K.2, der Salzsäure zugesetzt ist, schwimmen
und dann im Dunkeln trocknen lässt, eine blassgrüne Färbung
an, welche infolge einer beginnenden Reduction eintritt. Hinter
einem Negativ dem Sonnenlichte exponirt, liefert es rasch ein
blaues Bild, indem es bei weitem lichtempfindlicher als die
oben erwähnten Präparate ist.
Die Aufstellung einer genauen Theorie dieser durch das
Licht hervorgerufenen Reactionen wird auf Schwierigkeiten
stossen, weil die Analyse der erwähnten Verbindungen eine
sehr missliche ist, besonders in dem Falle der Gegenwart
organischer Substanzen. Jedoch darf man diese Veränderungen
den Reductionserscheinungen zur Seite stellen, welche eintreten,
wenn man eine Zinkplatte in Lösungen molybdänsaurer, wolfram-
saurer, metawolframsaurer oder chromsaurer Alkalisalze, denen
Salzsäure zugefügt ist, bringt. Als sicher scheint nach einigen
vorgenommenen Analysen festzustehen, dass die Verbindung,
deren Reduction erfolgt, nichts anderes als das Molybdänsäure-,
Wolframsäure-, Metawolframsäure- und Chromsäure-Hydrat
ist. welches in den polymolybdänsauren Salzen im Ueberschuss
auftritt oder aber, wie es bei den Lösungen der molybdän-
sauren, wolframsauren, metawolframsauren und chromsauren
Salze der Fall ist, beim Zusatz von Salzsäure frei wird. Der
bei dieser Reduction sich entwickelnde Sauersoff wird durch
die organische Substanz, also das Papier oder das Gewebe,
 
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